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1079 - Dämonen-Domina

1079 - Dämonen-Domina

Titel: 1079 - Dämonen-Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausbreitete. Er holte Luft, er wollte und mußte einfach atmen und freute sich darüber, daß er es noch konnte.
    Von irgendwoher drang die Frauenstimme an seine Ohren. »Keine Sorge, es ist bald vorbei. Du hast nur einen kleinen Vorgeschmack dessen bekommen, was dich noch erwartet. Aber jetzt ruh dich aus. Draußen ist es noch dunkel. Wir haben Zeit…«
    Die Worte beruhigten Suko keineswegs. Sein Erinnerungsvermögen hatte nicht gelitten. Er wußte sofort, in welcher Lage er sich befand. Trotz aller Vorsicht hatte er sich von der Japanerin übertölpeln lassen. Es war selten, daß ihm so etwas passierte, aber ausschließen konnte er es nie.
    Da ihn die Domina in Ruhe ließ, gelang es ihm, sich mehr auf sich selbst und auf die Umgebung zu konzentrieren, die ihm bekannt war, hier aber trotzdem fremd vorkam.
    Es gab einen Keller. Es gab Fackeln. Er sah keine Fenster. Es gab Instrumente, die zur Folter dienten. Ketten an den Wänden, Handschellen, Eisengestelle oder Stühle, Peitschen, einen ledernen Sitzbock, aber er sah keinen Staub und nahm auch nicht den Geruch der alten Verliese und Folterkeller wahr, wie er sie aus Burgen und Schlössern her kannte.
    Dieser Folterkammer war nachgemacht. Sie war ein Studio, und das paßte zu dieser Domina.
    Die Fackeln waren künstlich. Man hatte sie an den Wänden befestigt. Von dort strahlten sie ihr rötliches Licht ab, das sich schleierartig ausbreitete. Es glitt an den Wänden entlang, es floß über den Boden und erreichte auch die Ecken des Raumes, dessen Fußboden steinern aussah, tatsächlich aber nur eine Imitation aus Kunststoff war.
    Eben auf diesem Boden hockte Suko. Er lehnte mit dem Rücken an der Wand, damit er eine Stütze hatte. Auf den ersten Blick hin wirkte seine Lage durchaus als bequem. Wer allerdings näher hinschaute, der stellte fest, daß sich Suko nicht mit den Händen abstützen konnte. Die Arme waren ihm auf den Rücken gedreht worden. Handschellen klemmten um seine Gelenke, und die Kette dazwischen ließ ihm nur wenig Spielraum. Die Waffen waren ihm ebenfalls abgenommen worden. Sie lagen auf der Platte eines kleinen Eisentischs, hinter dem Mishiko stand und sie ausführlich betrachtete. Die Beretta interessierte sie nicht so sehr. Sie wog die Dämonenpeitsche in der rechten Hand.
    Hin und wieder klatschte sie damit gegen die linke Handfläche.
    Mishiko hörte damit auf, als Suko den Kopf anhob, um sie direkt anzuschauen. Dann legte sie die Peitsche weg und lächelte. »Ja, schau dich nur hier um. Das ist mein kleiner Folterkeller. Es gibt Gäste, die ihn regelrecht lieben, aber das kann ich von dir wohl nicht verlangen.«
    »Wie recht du hast.«
    »Eigentlich schade.«
    »Warum?«
    »Du könntest dich daran gewöhnen, Suko. Dieser Folterkeller ist für dich eine Gruft, denn ich denke, daß ich hier später deine Asche wegfegen werde.«
    »Was hast du davon, wenn ich sterbe?«
    »Meine Ruhe. Meine Rache. Du hast den Talisman zerstört, auch wenn ich mich wiederhole. Er war für mich das Andenken an Suniko und auch den Gott der Geishas. Du hättest deine Neugierde wirklich zähmen müssen.« Ihre Tonlage wechselte. »Wie hast du es getan?« fuhr sie ihn an. »Wie konntest du ihn zerstören? Ich spürte die Schmerzen in mir, als es geschah. Ich war wie von Sinnen…«
    »Er ist zerschmolzen…«
    Mishiko schaute Suko aus schmalen Augen und scharf an. »Zerschmolzen? Mein Talisman? Einfach so? Weg war er, nicht?«
    »Ja.«
    »Feuer gegen Feuer?«
    »Richtig.«
    Scharf lachte sie ihn an, fuhr herum, ging zur Wand und holte eine Peitsche aus der Halterung. Sie war mit einem kurzen Stiel versehen, aber mit drei Riemen bestückt. Die glänzten wie schwarze Schlangen und ringelten sich dort zusammen, wo sie den Boden berührten. »Ich glaube dir nicht, Suko, nein, das ist nicht möglich. Du kannst nicht das heilige Feuer mit dem normalen bekämpfen. Das Feuer des Gottes Kagu-Zuchi würde siegen. In diesem Fall hat es nicht gesiegt, da war die andere Kräfte stärker. Welche hast du eingesetzt?«
    Vor der letzten Frage war sie nur einen Schritt von Suko entfernt stehengeblieben. Den rechten Arm mit der Peitsche hielt sie halb erhoben und sah dabei aus wie jemand, der jeden Moment zuschlagen will.
    »Ich habe es dir gesagt, Mishiko!«
    Sie schrie auf. Es war ein Schrei der Wut, und zugleich schlug sie aus dem Handgelenk zu. Sie beherrschte die Peitsche, das bekam Suko noch in der gleichen Sekunde zu spüren, als er am Körper und am Hals getroffen

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