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1084 - Operation Kardec-Schild

Titel: 1084 - Operation Kardec-Schild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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liliputanischen Überlieferungen herumzuschlagen? Was kümmerten ihn das Orakel von Delphi, Nostradamus und Helena Petrowna Blawatzki? Was ging ihn an, wie gut sich kleinwüchsige Menschen als Jockeys eigneten? Mit neuem Elan machte er sich an die Arbeit. Als das Datengerät auf seinen Tastendruck mit der Frage „Welches Gebiet?" reagierte, antwortete er: „Reisen, Tourismus und ähnliche Dinge."
    Es war nicht leicht. Das Haus der Zwergmagier, was immer es sein mochte, hatte offenbar nie zu den bedeutenderen Touristenattraktionen Terras gehört. Aber er fand es Schließlich - auf einer Insel namens Cozumel vor der karibischen Küste der Halbinsel Yucatãn. Es handelte sich in Wirklichkeit um zwei Gebäude, von denen jedoch eines in Trümmern lag. Sie stammten aus der Zeit der Mayas und waren von der äußeren Erscheinung her Wohnhäuser. Dabei besaßen sie eine Höhe von kaum mehr als anderthalb Metern. Die Legende der Mayas behauptete, sie hätten in grauer Vergangenheit zwergenhaften Zauberern als Wohnung gedient. Die Ruine und das erhaltene Gebäude waren über die Jahrhunderte hinweg präpariert worden. Sie waren unter dem Namen El Caracol bekannt und befanden sich am Südzipfel der Insel in der Nähe eines adressierbaren Markierungspunkts namens Celarain.
    Was es sonst noch über Cozumel zu erfahren gab, interessierte Atlan nur am Rand.
    Die Insel war vor zweihundert Jahren zur Reservation erklärt worden. Sie gehörte zur Kette der Exotare, deren es auf Terra insgesamt vierzehn gab. Exotare dienten der Züchtung von Tierarten, die auf neuerschlossenen Welten anstelle von Maschinen zur Bewältigung bestimmter Aufgaben eingesetzt werden konnten. Auf Cozumel (Exotar-8) beschäftigte man sich mit der Entwicklung erdfressender Sauroplexe. Ein Sauroplex, das ging aus den Reiseinformationen mit knappen Worten hervor, war ein Tier, in dem die Artmerkmaie verschiedener Spezies des Genus „Saurier" vereinigt waren. Auf Terra gab es keine Saurier mehr. Die Geschöpfe, mit denen in Exotar-8 experimentiert wurde, stammten von anderen Welten. Welche Vorteile ein geophages Tier bot, darüber wußte der Bericht wenig auszusagen. Sie konnten, nahm Atlan an, zum Anlegen von Stollen und Schächten eingesetzt werden.
    Atlan setzte sich mit Perry Rhodan in Verbindung. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn er den Freund nicht darüber hätte aufzuklären brauchen, wie er Gesils Spur gefunden hatte und wohin er unterwegs war. Aber es blieb ihm keine andere Wahl. Perry hätte sich die Information ohne große Mühe selbst beschaffen können. Es entstand dabei kein Schaden. Der Terraner war derart intensiv mit den von den Porleytern verursachten Problemen beschäftigt, daß ihm keine Zeit blieb, sich um Gesil zu kümmern.
    „Sieh dich vor", warnte er Atlan, nachdem dieser ihm erklärt hatte, er wolle Gesil folgen. „Soweit ich weiß, braut sich da unten ein Sturm zusammen. Die Wetterkontrolle weigert sich, ihn zu neutralisieren. Es kann ziemlich ungemütlich werden."
     
    *
     
    Als Atlan bei Playa del Carmen die Küste überquerte und quer über den schmalen Meeresarm hinweg auf Cozumel zuhielt, meldete sich der Radiokom. Das Gesicht eines jungen Mannes erschien auf der Bildfläche.
    „Guty Cardenas, Exotaracht", meldete er sich. „Ich rate dir, abzudrehen und umzukehren. Ein Hurrikan steuert geradewegs auf uns zu."
    Atlan blickte in den grau verhangenen Himmel hinauf. Der Wind war böig; die Stabilisatoren hatten Mühe, den kleinen Gleiter auf stetem, ruhigem Kurs zu halten.
    „Ich weiß das", antwortete er. „Es bleibt mir keine andere Wahl. Ich bin auf der Suche nach einer jungen Frau, die vor kurzem hier angekommen sein muß."
    Cardenas stutzte.
    „Dunkelhaarig? Mit großen, ausdrucksvollen Augen?" Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „So aufregend, daß es einem den Atem verschlägt?"
    „Das ist sie", nickte Atlan. „Wann?"
    „In der vergangenen Nacht. Sie kam ins Labor, um sich nach El Caracol zu erkundigen. Dem Haus der Minimagier, weißt du? Soweit ich weiß, flog sie dorthin. Ich wollte ihr die Sache ausreden, aber ..."
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Danke", sagte Atlan. „Ich werde mich um sie kümmern."
    Cardenas lächelte.
    „Dann ist sie in guten Händen."
    „Du kennst mich?"
    „Wer kennt dich nicht? Vor ein paar Wochen ging dein Bild über sämtliche Nachrichtendienste."
    Atlan überquerte die Küste der Insel in der Höhe der verlassenen Stadt San Miguel und wandte sich nach Süden, um der alten

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