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1084 - Stätte der Verdammnis

1084 - Stätte der Verdammnis

Titel: 1084 - Stätte der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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echt.
    Auch das Licht in seinen Augen war echt, und es war zugleich eine Waffe, die gegen mich gerichtet war.
    Er starrte mich an!
    Ich durfte es mir nicht gefallen lassen. Mein Kreuz gab mir keinen Schutz gegen das Licht, und es gab für mich nur eine Chance, dem Angriff zu entkommen.
    Ich mußte schießen!
    Es war ein Versuch, nicht mehr und nicht weniger. Eine geweihte Silberkugel gegen dieses Monstrum. Ein Wahnsinn, aber ich konnte nicht anders. Und ich mußte mich beeilen, denn dieser verdammte Blick wurde immer intensiver. Seine Kraft bohrte sich in meine Augen, in das Gehirn, und ich hatte das Gefühl, von ihm aufgesogen zu werden.
    Etwas spürte ich hinter meinen Augen. Dort begann das Zerren. Jemand versuchte, gewisse Dinge zu zermalmen. Ich bekam die Schmerzen mit. Ich mußte mich überwinden, denn ich schwankte schon leicht zur Seite.
    Dann drückte ich ab.
    Der Schuß war laut. Ich erlebte ihn nur als dumpfen Klang in meinen Ohren. Aber ich hatte dem Blick standgehalten und ihn direkt auf das Monstrum gerichtet.
    Die Kugel war ins Ziel gejagt.
    In der Brust malte sich ein Loch ab. Es war also doch kein Stein gewesen, der den Körper zusammenhielt. Und aus diesem verdammten Loch leuchtete mir das helle Licht entgegen. Es sah aus wie ein Stern oder wie der Schein aus einer dünnen Taschenlampe.
    Aber das Mondschein-Monster stand noch auf den Beinen. Es zitterte nicht einmal. Es hielt sich.
    Kein Ruck, kein Fallen. Auch der Glanz in den Augen war geblieben. Nach wie vor strahlte er mir entgegen wie eine böse, helle Flut, der ich nicht ausweichen konnte.
    Der nächste Schuß.
    Ich hatte mich wieder gefangen und versucht, auf den Kopf zu zielen. Auf einmal schrie Tricia auf.
    Genau in dem Augenblick, als ich abdrückte. Die Kugel verfehlte den Schädel, da mich der Schrei erschreckt hatte und ich meine Waffe verrissen hatte.
    In die Schulter hinein rammte das geweihte Silbergeschoß.
    Diesmal zitterte das Mondschein-Monster. Aber es war nicht wirklich verletzt oder tödlich getroffen, denn es hielt sich nach wie vor auf den Beinen.
    Der dritte Versuch!
    Diesmal hielt ich die Waffe mit beiden Händen fest. In meinem Kopf rotierte es. Der Blick dieser grellen Augen störte mich wahnsinnig, aber ich machte weiter.
    Nein, es war ein Irrtum.
    Ich hatte Tricia vergessen, sie mich leider nicht. Ich hatte sie auch nicht gehört, denn sie bewegte sich lautlos. Plötzlich spürte ich ihre Nähe. Es war bereits zu spät. Ihre Hände erwischten meinen Rücken völlig unvorbereitet.
    Ich stolperte nach vorn. Es war mir unmöglich, mich zu halten. Das Monstrum wartete nur auf eine derartige Gelegenheit, und der Schuß, der sich trotzdem löste, brachte nichts, denn die Kugel schlug in den Boden hinein.
    Wie eine Schattenhand sah ich die Pranke. Sie befand sich auf dem Weg zu mir, und sie hatte sich dabei zur Faust geballt. Ich wollte natürlich den Kopf zur Seite reißen, was mir jedoch nur teilweise gelang. Die Faust erwischte mich deshalb nicht voll, sondern streifte mich an der Stirn.
    Die berühmten Sterne platzten nicht vor meinen Augen auf. Es war nur ein böser, scharfer Schmerz, der mich fertigmachte und auch von den Beinen riß.
    Zwar merkte ich noch, daß ich zu Boden fiel, das aber war auch alles. Der graue Nebel kam auf mich zu. Im Kopf dröhnte es, und ich wurde nicht bewußtlos. Auf dem Bauch liegend krümmte ich mich zusammen, zog auch die Beine an, doch diese Schutzgeste wurde im nächsten Augenblick wieder aufgehoben, als ich erneut die Pranke spürte, die mich brutal zur Seite riß und auf den Rücken drehte.
    Die Augen riß ich in einem Reflex weit auf. Ich konnte auch etwas sehen, aber es war alles zu schwach. Zu stark in einem grauen Nebel untergetaucht.
    Doch daraus hervor kristallisierten sich die beiden kalten Augen des Monsters.
    Mir wurde klar, daß ich mich auf dem Weg befand, ebenfalls zu einem Diener Aibons zu werden…
    ***
    Suko haßte ihn. Er haßte die Musik, er haßte die Gestalt, und er wollte nur eines. Sie zerstören. Er wußte auch, welche Kräfte in ihm steckten, und er würde sie einsetzen, das standfest.
    Er dachte in diesen Augenblicken nur an seinen eigenen Erfolg. Er nahm auf nichts mehr Rücksicht.
    Er wollte den verdammten Flötenspieler zu Boden schmettern. Ihn einfach wegräumen. Das verdammte Spiel sollte aufhören, er konnte es nicht mehr ertragen, und er spürte, wie er gegen ein Hindernis schlug.
    Sukos Hand schien zu explodieren. Für einen Moment versank die Welt in

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