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1084 - Stätte der Verdammnis

1084 - Stätte der Verdammnis

Titel: 1084 - Stätte der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Richtung mich Kalik besuchen würde. Für mich war er nicht zu spüren, allerdings für sie, da sein Erbe in ihren beiden Augen steckte.
    Wenn er sich tatsächlich nahe der Tür bewegte, dann tat er es sehr leise. Kein Geräusch war zu hören. Und doch kam er näher. Tricia merkte es. Sie konnte sich nicht mehr beherrschen. Sie hatte Mühe, auf der Stelle stehenzubleiben. Die Arme streckte sie etwas vor, und sie wies mit den Händen zur Tür, als wollte sie sie durch Hypnose öffnen.
    Die Mündung der Beretta zielte nicht mehr auf Tricia, sondern an ihr vorbei auf die Tür. Jeden Augenblick konnte sie aufgestoßen werden. Dann mußte ich bereit sein.
    Ich selbst wollte nicht gehen. Es war besser, wenn ich auf die Chance hier im Zimmer wartete.
    »Er ist da!«
    »Wo?«
    »Vor der Tür!« Tricia hatte wieder scharf geflüstert. »Ich spüre seine Augen, seinen Blick.«
    »Willst du ihm nicht öffnen?«
    »Nein, das will er nicht. Er wird von allein kommen. Nur er weiß, wann die Zeit reif ist. Und sie ist reif. Bald… gleich…«
    Sie hatte recht.
    In der nächsten Sekunde veränderte sich unsere Situation. Die Tür hätte auch normal geöffnet werden können, denn es war nicht abgeschlossen. Das interessierte den anderen nicht. Zwar drückte er die Klinke, zugleich trat er jedoch von außen gegen die Tür, und so wurde sie in das Zimmer hineingerammt.
    Ich sah ihn zum erstenmal. Ich hörte zugleich auch den Schrei der Frau, die sich mit einer heftigen Bewegung nach rechts hin zur Seite drehte, als wollte sie sich selbst auf das Bett wuchten.
    Die Tür war bis gegen die Wand geschlagen und wieder zurückgekommen. Kalik benötigte nur einen Schritt, um die Schwelle zu übertreten. Er war kein Riese, aber er war verdammt groß, denn er mußte sich bücken, um in das Zimmer zu gelangen.
    Ich hatte bisher nur von ihm gehört. Jetzt sah ich ihn zum erstenmal und mußte mir eingestehen, daß er ein verdammt schweres Problem für mich war…
    ***
    Augen wie kalte Monde!
    Damit hatte ich gerechnet. Schließlich war er es, der es geschafft hatte, die Menschen zu verändern.
    Ich kannte diese kalten Augen, doch bei ihm kamen sie mir noch kälter und eisiger vor. Das Licht war irgendwie gefroren. Es war voll, es konzentrierte sich bei ihm nicht nur auf die Augen, denn es strahlte auch durch den offenen Mund. Er gehörte zu einem Kopf, der zwar menschliche Umrisse besaß, mir aber so verdammt künstlich und steinern vorkam.
    Nicht nur das glatte Gesicht, diese Glätte setzte sich auch auf seinem Schädel fort. Dort wuchs kein einziges Haar. Er war so blank wie ein Spiegel, zugleich auch düster, denn das Licht verteilte sich wenn überhaupt, nur auf seinem Gesicht. Da floß es um die Augen herum. Es fiel als scharfer und heller Fluß auf die graue und zugleich etwas grünlich leuchtende Haut, die bewies, daß Aibons Licht und Kraft ihn unterstützte.
    Nach dem ersten Schritt hatte er sich aufgerichtet. Mit seiner Schädelplatte berührte er die Decke. Er füllte den Raum fast völlig aus, der mir auf einmal zu klein für uns beide vorkam.
    Tricia hatte das Bett erreicht und ihre Kleidung zusammengerafft. Ob sie sie trug oder nur vor den Körper hielt, nahm ich durch meinen schnellen Blick nicht wahr.
    »Kalik, Kalik - er ist unser Feind! Du mußt ihn vernichten. Er steht gegen uns…«
    Das Mondschein-Monster hatte sie gehört. Es drehte sich. Dabei bewegte sich auch sein dunkler Umhang. Er war eine Person der Gegensätze. Zum einen das helle Licht in den Augen, dazu das helle und auch schattige Gesicht, und auf der anderen Seite sein schwarzer Umhang, der bis hinab zum Boden reichte.
    Von seinem Körper war nichts zu erkennen, abgesehen von den Händen, die sich der Größe angepaßt hatten.
    Ich war sein Feind.
    Er wußte es.
    Und er wußte auch, wie er mich kleinkriegen konnte. Er setzte auf die Kraft seiner Augen und brauchte den Kopf nur leicht zu drehen, um mir ins Gesicht schauen zu können.
    Wieder erwischte mich die andere Kraft. Diesmal allerdings härter als bei Tricia. Ich sah ihn an und bekam es auch zu spüren, daß er derjenige war, der die Machtfülle des Aibon-Mondes in sich vereint hatte. Mit Tricia war ich fertig geworden, mit ihm würde es Ärger geben. Das wußte ich, obwohl er sich bisher nicht vom Fleck gerührt hatte. Er stand da wie eine Wand, wie aus Stein gehauen. Nichts bewegte sich in seinem glatten Gesicht, so daß ich mich fragte, ob es aus Haut bestand oder aus einem anderen Material.
    Er war

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