1085 - Der Symbionten-Träger
roten Brauen und einem wild wuchernden Haarschopf gleicher Farbe richteten sich auf ihn. Der Mund des Fremden verzog sich zu einem spöttischen Lächeln.
„Wen bringst du uns da, Gallahad? Einen Lauscher? Unsere Warnung an Rhodan war wohl nicht deutlich genug. Der berühmte Mausbiber, Retter der Erde und des Universums. Mein lieber pelziger Freund, diesmal werden es andere sein, die die Erde retten."
Gucky war gezwungen, ihn anzusehen. Das also war der Anführer dieser Gruppe? Der Mann war zweifellos irischer Abstammung, kräftig und kantig. Aber er sprach ruhig, ohne den Haß, der sein Denken beherrschte. Nur das Schimmern in seinen Augen verriet den Besessenen.
„Und jetzt, Malcolm?" fragte die Frau, die geöffnet hatte. Sie war vielleicht gerade zwanzig Jahre alt und hübsch. Alle diese Menschen entsprachen nicht dem Bild, das sich Gucky von ihnen gemacht hatte. „Was tun wir mit ihm?"
Ihr wißt nicht, worauf ihr euch einlaßt! dachte er - und wünschte, er könnte es laut hinausschreien. Noch könnt ihr umkehren!
„Trag ihn hinein, Gallahad", wies Malcolm den Roboter an. Gucky fragte sich, ob dies der richtige Name des Rothaarigen war. „Jetzt seht ihr, wie recht ich hatte. Wir können nicht warten. Bald werden seine sauberen Freunde ihn vermissen und jemanden schicken, um ihn zu suchen. Wann wollte sich unser Mann wieder melden, Eileen?"
Das Mädchen machte Platz für den Hünen, der Gucky ins Innere des Schuppens trug, der aufs modernste eingerichtet war. Hier gab es die verschiedensten Kommunikationsgeräte und Apparaturen, mit denen der Ilt auf den ersten Blick nicht viel anfangen konnte. Schaudernd aber dachte er daran, daß es sich bei einem von ihnen um die Fernzündungsvorrichtungen für die Sprengsätze in der Schaltstation handeln konnte.
Gallahad legte ihn in einer Ecke ab und blieb mit verschränkten Armen vor ihm stehen.
Gucky lag so, daß er nur die Wand sehen konnte. Er hörte, wie das Tor geschlossen wurde und die Rebellen sich im Schuppen verteilten.
„Wir hatten ausgemacht, daß er morgen früh Kontakt aufnimmt", sagte das Mädchen.
„Aber das weißt du, Malcolm. Wir wollten noch einmal alles mit ihm besprechen - das heißt, du sprichst ja nur mit ihm."
„Das entfällt", antwortete die dunkle Stimme des Iren. „Wenn er sich meldet, haben wir hier alles vorbereitet. Die Station fliegt morgen nach Sonnenaufgang in die Luft. Ihr wißt alle, was ihr zu tun habt. Heute nacht noch bekommen die Porleyter den Hinweis. Unser Freund wird noch die Zeit haben, das Personal zu warnen und zum Verlassen der KSK zu bringen. Er muß sich etwas überlegen. Zum Beispiel kann er angeben, ein Gespräch zwischen den Porleytern belauscht zu haben. Das ist seine Sache."
„Was geschieht mit Gucky?" fragte Eileen wieder. „Wir können ihn nicht hier behalten.
Bis morgen früh suchen sie längst nach ihm."
„Aber nicht hier. Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, fliegen wir zum Shannon hinüber und veranstalten dort ein Feuerwerk, das sie lange genug beschäftigen wird. Hmm. Einer von uns muß hier bleiben, weil wir Gallahad vielleicht brauchen werden.
Wenn Gucky aus der Paralyse erwacht, bekommt er eine zweite Dosis. Er darf keine Chance haben, sich fortzuteleportieren. Das einfachste wäre, ihn ins Meer zu werfen, aber er soll Rhodan später sagen, wer den Startschuß zum Befreiungskampf der Menschheit gegeben hat."
Ihr seid wahrhaftig wahnsinnig! durchfuhr es Gucky.
Niemand widersprach. Nichts und niemand schien die Katastrophe noch aufhalten zu können. War diesen Verblendeten überhaupt klar, daß sie nicht nur im Begriff waren, einen regional begrenzten Guerillakrieg anzuzetteln, sondern die ganze Galaxis ins Verderben zu stürzen? Hatten sie denn keine blasse Ahnung von der Macht der Porleyter?
6.
Quiupu saß lustlos vor seiner wiederhergerichteten Arbeitsplatte und starrte auf drei aktivierte Bildschirme, die Orte auf Terra zeigten, an denen sich Porleyter aufhielten.
Die Beschädigungen waren behoben. Pleharisch befand sich in der Hauptschaltzentrale, wo er weiter eingearbeitet werden sollte. Quiupu wünschte sich, er wäre bei ihm. Es gab noch so vieles zu bereden, über Lokvorth zum Beispiel. Oder über völlig andere, allgemeine Dinge. Es hatte gut getan, wieder einmal mit einem Menschen sprechen zu können.
Das allerdings war nur der eine Grund, der Quiupu hoffen ließ, Pleharisch möge bald wieder Zeit für ihn haben und ihn besuchen. Der andere Grund war das
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