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1088 - Der ewige Krieger

Titel: 1088 - Der ewige Krieger
Autoren: Unbekannt
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konnte seine Temperatur nicht steuern.
    Er war ein Krüppel, und nicht nur nach den Maßstäben seines Volkes. Er war ein Außenseiter unter allen Intelligenzwesen aus Norgan-Tur.
    Was er mit seinen Fühlern sehen, hören, riechen und schmecken konnte, war nur ein Schatten dessen, was der Kubus seinem Geist offenbarte.
    Und nun hatte man ihm den Kubus gestohlen. Beezan fühlte sich darum betrogen.
    Aber er dachte nicht daran, sich damit abzufinden.
    Er hatte die Domwarte, die den Kubus transportierten, beobachtet und gesehen, in welches Versteck sie ihn brachten. Danach verbrachte er die meiste Zeit damit, das Gebäude und die nähere Umgebung zu erkunden. Dabei fand er heraus, daß der Zugang von zwei Domwarten bewacht wurde. Sie hatten in einer Kammer Posten bezogen und ließen sich nie im Freien blicken. Bei Sonnenuntergang kam der Zeremonienmeister Radaut mit der Wachablösung. Er war es, der den Schlüssel zum Tor hatte.
    Von Lethos-Terakdschan war nichts zu sehen. Zuerst hatte Beezan geglaubt, daß er dieses Gebäude mied. Aber aus dem Gespräch zweier Domwarte hörte er heraus, daß sich Lethos-Terakdschan bei seinen Besuchen stets ins Innere des Gebäudes projizierte.
    Beezan hatte sich nicht nur mit stiller Beobachtung begnügt, er war sogar noch weitergegangen. Durch seine täglichen Besuche im Dom Kesdschan, die er, um den Schein zu wahren, beibehielt, hatte er so gute Kontakte zu den Domwarten, daß er keinen Verdacht erregte, wenn er sie in Gespräche verwickelte.
    So fiel es auch nicht weiter auf, daß er sich ausführlich mit Belkus, Scarviar und Ranor unterhielt. Dies waren die drei Domwarte, die in die Tiefe des Gewölbes hinabgestiegen waren und den Kubus heraufgeholt hatten.
    Scarviar, der Doldone, war jener, den die Nähe des Kubus stark und mutig gemacht hatte, wie Beezan auch.
    Belkus, der Sassone war unter dem Einfluß des Würfels dagegen zu einem Schwächling geworden.
    Und Ranor war zu einem völlig zerrütteten Wesen geworden.
    Durch die Entfernung des Kubus hatte sich der Zustand der drei Domwarte wieder normalisiert. Belkus und Ranor waren damit zufrieden. Aber Beezan konnte sich nicht vorstellen, daß es auch Scarviar war.
    Darum hatte er in einem vertraulichen Gespräch den Doldonen für sich zu gewinnen versucht. Aber zu Beezans Überraschung wollte Scarviar nichts davon wissen, die Macht des Kubus für sich zu nützen. Er trauerte der verlorenen Stärke nicht nach und sagte zu Beezan: „Cosino übt einen verderblichen Einfluß aus. Sei gewarnt, Beezan. Die Stärke des Kriegers ist keine segensreiche Kraft."
    Beezan ärgerte sich, daß er den Domwart ins Vertrauen gezogen hatte. Von nun an mußte er noch vorsichtiger sein.
    Er hatte nur eines im Sinn, nämlich, sich den Kubus auf irgendeine Weise zunutze zu machen. Und wenn es nicht anders ging, würde er sein Inneres aufsuchen, um in sich aufzunehmen, was es barg.
    Beezan dachte nur noch daran und arbeitete Pläne aus, um sein Vorhaben zu bewerkstelligen. Er verwarf sie alle wieder, denn sie waren undurchführbar.
    „Hoppla, Beezan!" hörte er da eine bekannte und nicht minder verhaßte Stimme über sich sagen. „Beinahe wäre ich über dich gestolpert. Was kriechst du hier am Boden herum?"
    Goshar, der Oggfor, blähte sich über ihm derart auf, daß seine knochigen Gliedmaßen einen grotesken Kontrast zu der Luftblase seines Körpers bildeten.
    „Was hast du hier zu suchen?" herrschte Beezan ihn an und spürte, wie ihm heiß wurde. Aber dieser Temperaturanstieg seines Körpers hatte nichts zu bedeuten, weil er aus seiner Wut geboren war. Er strebte danach, sein Thermo-Organ durch positive Empfindungen steuern zu können. Doch das blieb ihm noch immer versagt.
    „Nicht, daß du gleich vor Zorn verglühst", rief Goshar beschwichtigend. Er ließ die Luft in einem Stakkato von Knalllauten aus seinem Körper entweichen und setzte mit seinen vorderen Extremitäten zum Sprung an. Während er fluchtbereit dastand, fuhr er fort: „Ich will gar nicht lügen und sagen, daß ich zufällig vorbeikam. Es ist ja ein offenes Geheimnis in Naghdal, daß du hier herumschleichst und deinen obskuren Träumen nachhängst. Selbst den Domwarten ist das bekannt, aber ..."
    „Verschwinde wieder!" stieß Beezan hervor und fuhr drohend seine Fühler ein.
    „Sachte, sachte", rief Goshar aus. „Ich will dir doch nur helfen. Ich habe eine gute Nachricht für dich. Ich wüßte jemanden, der dich in deinen Plänen vielleicht unterstützen würde."
    „Ich
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