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1088 - Der ewige Krieger

Titel: 1088 - Der ewige Krieger
Autoren: Unbekannt
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Seine Stimme vibrierte, als er fortfuhr: „Ich doch nicht! Aber die Zeremonienmeister haben eine Expedition hinuntergeschickt. Und Lethos-Terakdschan selbst war der Initiator, so heißt es zumindest."
    „Ich wundere mich nur, warum eine solche gefährliche Expedition unternommen wurde", sagte Danton. „Was hat Lethos-Terakdschan damit bezweckt?"
    „Es könnte sein, daß er irgend etwas aus dem Gewölbe bergen wollte", sagte Goshar geheimnisvoll.
    „Aber sicher bist du nicht?"
    „Es gibt Gerüchte", antwortete Goshar und blähte allmählich seinen ganzen Körper auf, so daß sich die Hautfalten glätteten und er das dreifache Volumen bekam.
    „Demnach gelangte kurz vor eurem Eintreffen ein Transport aus dem Gewölbe zur Oberfläche."
    „Und was wurde transportiert?" fragte Danton gespannt.
    „Das glaube ich nicht", sagte Goshar mit gespieltem Erstaunen. „Ich kann es nicht glauben, daß Lethos-Terakdschan gegenüber dem Sohn eines Ritters der Tiefe Geheimnisse hat. Oder weißt du es wirklich nicht, Danton?"
    „Vermutlich hat Lethos-Terakdschan vergessen, es mir zu sagen", meinte Danton leichthin, „weil es ohne Bedeutung ist."
    „Ja, ja, so wird es sein", bestätigte Goshar. „Aber solltest du deine Meinung ändern, könnte ich dich mit jemand zusammenbringen, der mehr darüber weiß. Ich erwarte allerdings eine kleine Gegenleistung."
    „Und woran denkst du dabei?" fragte Danton.
    In die starren Augen des Oggfors trat ein eigenartiger Ausdruck, als er sagte: „Ich erwarte von dir nicht mehr, als daß du mir später einmal einen kleinen Gefallen erweist. Aber noch brauchst du dich zu nichts verpflichten. Überlege dir die Sache. Ich melde mich wieder bei dir."
    Mit diesen Worten wandte sich der Oggfor ab und verschwand mit kräftigen Sprüngen seiner vorderen Extremitäten zwischen den Gebäuden.
    Danton fand nicht einmal mehr die Zeit, ihm irgend etwas nachzurufen. Er war ein wenig enttäuscht und hoffte, daß sich der Oggfor bald wieder bei ihm melden würde.
     
    4.
     
    Waylon Javier hatte versucht, einen der Dienstroboter auszufragen, für die sich inzwischen der Begriff T-Robots eingebürgert hatte.
    Diese dienstbaren Maschinen hielten sich zumeist diskret im Hintergrund und reagierten auf gesprochene Befehle. Freilich mußte sich Javier des Translators bedienen, um sich mit ihnen verständigen zu können. Denn sie waren nicht auf Interkosmo programmiert. Die Vermutung lag nahe, daß Tengri Lethos dies absichtlich unterlassen hatte, um der Besatzung der BASIS Nachforschungen zu erschweren.
    Javier war allein in ihrer gemeinsamen Unterkunft zurückgeblieben. Les Zeron hatte den Auftrag, die Beibootkommandanten darin zu unterweisen, wie sie den Domwarten Informationen „aus der Nase" ziehen konnten. Roi war mit Demeter zum Dom Kesdschan unterwegs.
    „Was ist seit den letzten Feierlichkeiten im Dom Kesdschan passiert?" fragte Javier den Roboter, der reglos in einer Ecke des Zimmers schwebte. Sofort aktivierte er sich, seine Robotglieder bewegten sich, und Javier hatte den Eindruck, daß sie sich nach Prioritäten umgruppierten. Das heißt, der T-Robot fuhr einige Gelenkarme mit Instrumenten ein, brachte dafür solche mit Greif Werkzeugen zum Vorschein und machte gleichzeitig sein Kommunikationsgerät frei.
    „Im Dom Kesdschan", sagte der Robot in der Sprache der Mächtigen, „ist nach den Feierlichkeiten wieder eine Periode der Besinnung eingetreten. Wie das immer so ist."
    Als Javier detaillierte Angaben verlangte, schilderte der Robot in epischer Breite, wie sich die Domwarte während der Ruhepausen die Zeit mit Meditation und durch Diskussionen untereinander, mit den Zeremonienmeistern und mit dem „Dom selbst" vertrieben. Es ging dabei stets um die Erhaltung des Domes Kesdschan und um die Zielsetzung, den Ritterorden zu erhalten, „weil alle Sterne erlöschen würden, gäbe es keinen Ritter der Tiefe mehr."
    Javier gab es bald auf. Der Robot war nur darauf programmiert, in Schlagworten zu sprechen. Darüber hinaus war er bemüht, Javiers persönliche Wünsche, sein leibliches Wohl betreffend, zu erfüllen. Für mehr war er aber nicht zu gebrauchen.
    „Ich glaube, ich werde mir ein wenig die Beine vertreten", beschloß Javier.
    „Es gibt in diesem Haus einen Fitneßraum", erklärte der T-Robot. „Willst du ein Ganzkörpertraining, oder denkst du tatsächlich nur an eine Behandlung deiner unteren Extremitäten?"
    „Ich habe gemeint, daß ich mich ein wenig in Naghdal umschauen möchte",
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