1089 - Die Psi-Antenne
Chance hatten, gegen Loudershirk zu siegen, zumal der erste Angriff gescheitert war? Nun war man in der Umwandlungsstation gewarnt. Jede weitere Aktion wurde gefährlicher und schwieriger als die erste. Und was konnten sie gegen ein Wesen wie Auerspor unternehmen, das selbst einen konzentrierten Energiestrahlbeschuß schadlos verkraftete?
„Wenn deine Leute gehen, verschlechtern sich unsere Aussichten weiter", erklärte er ruhig. „Sie sollten sich genau überlegen, was sie tun. Ich werde meinen Kampf nicht einstellen. Ganz gleich, wie sie sich verhalten. Sollen sie ruhig zu Loudershirk gehen, aber nicht, bevor wir erneut angegriffen haben. Wir können nicht dulden, daß sie etwas über unsere Pläne ausplaudern."
„Sie werden Loudershirk signalisieren, daß sie die Absicht haben, sich zu ergeben. Sie werden jedoch aus diesem Gebiet verschwinden und sich neutral verhalten, bis der Kampf entschieden ist. So oder so."
„Und einige meiner Leute ebenfalls", bemerkte Pyrsson schmatzend.
„Ich kann nicht alle halten", fügte Borkays niedergeschlagen hinzu. „Sie haben sich uns freiwillig angeschlossen, und sie haben das Recht, selbst zu entscheiden, wann sie uns verlassen wollen."
„Tut, was ihr für richtig haltet", entgegnete der Haluter. „Ich hole die Kugel. Nur mit ihr haben wir eine vernünftige Chance, die Anlage zu beseitigen. Wir treffen uns hier wieder."
Nachdem Borkays, Pyrsson, Jarokan und der Sawpane versprochen hatten, an dieser Stelle auf ihn zu warten, brach Icho Tolot auf. Er ließ sich in die Hocke sinken und schnellte sich kraftvoll von der Antigravplatte ab. Antriebslos segelte er davon, nachdem er sich aus dem Schwerefeld des Fluggeräts gelöst hatte.
*
Wenige Minuten später landete der Haluter sanft auf einem Materiebrocken. Vorsichtig schob er sich an ihm entlang, jeden Halt nutzend, der sich ihm bot, bis er sicher war, sich in der Richtung weiter vorarbeiten zu können, in der sich ihr Stützpunkt befunden hatte. Irgendwo in seiner Nähe vermutete Icho Tolot die kugelförmige Waffe, da Auerspor sie dort erbeutet und eingesetzt hatte. Er glaubte nicht, daß das ultimate Wesen die Waffe mitgenommen hatte.
Doch als Icho Tolot einige Kilometer weit in das Trümmerfeld vorgedrungen war, indem er von Materiebrocken zu Materiebrocken sprang, entdeckte er ein Beiboot aus dem zerstörten Raumschiff der Fremden. Es war auf einem der Materiebrocken gelandet.
Ich muß mit ihnen reden, dachte Icho Tolot. Sie haben uns angegriffen, aber auch die Loudershirk-Anlage. Ich muß erfahren, wer sie sind und was sie hier wollen.
Er hoffte, Verbündete gegen Loudershirk und Seth-Apophis finden zu können, obwohl die Fremden erst ohne Vorwarnung das Feuer auf ihn und seine Begleiter eröffnet hatten.
Da er sich nicht dem Risiko aussetzen wollte, von den Bordkanonen des Beiboots beschossen zu werden, pirschte er sich vorsichtig im Schutz von Vorsprüngen, Zacken und Schrunden an das kleine Raumschiff heran, nachdem er auf den Materiebrocken übergewechselt war, auf dem es parkte. So konnte er sich ihm bis auf etwa dreißig Meter nähern, ohne gesehen zu werden. Dann verließ er die Deckung und sprintete bis zu seinem Ziel, das nicht von energetischen Schutzschirmen eingehüllt wurde. So erreichte er blitzschnell das Schleusenschott, das sich deutlich an der Seite des pfeilförmigen Raumschiffs abzeichnete. Hier blieb er abwartend stehen. Er war sicher, daß die Besatzung ihn bemerkt hatte und nun darüber beriet, wie sie sich verhalten sollte.
Drei schemenhafte Wesen glitten lautlos über die raue Oberfläche des Materiebrockens heran. Sie waren von humanoider Gestalt. Vor dem Beiboot verharrten sie, wichen erst nach links, dann nach rechts aus und verschwanden dann plötzlich, als sie durch die Außenhaut des Beiboots ins Schiff eindrangen.
Für Icho Tolot war die Erscheinung ohne große Bedeutung.
*
Gkor, der Kommandant, war unsicher geworden. Für einen Moment hatten weder Kedrk noch er aufgepaßt. Zu spät hatten sie die riesige Gestalt bemerkt, die aus dem Nichts gekommen zu sein schien und das Beiboot in einem blitzschnellen Vorstoß erreicht hatte. Nun befand sie sich an der einzigen Schleuse im toten Winkel der positronischen Optiken und der Waffensysteme.
„Was ist los mit dir?" fragte Tkar. Wütend zerrte er an den Stricken, die seinen Körper zierten. „Wenn du nicht in der Lage bist, dein Kommando ordnungsgemäß auszuüben, solltest du zurücktreten und einem anderen
Weitere Kostenlose Bücher