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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan befand sich nach wie vor in der Krisensitzung. Jen Salik ebenfalls. Ob er per Interkom mit ihnen sprechen wolle? Eine Zeitlang hörte er sich die Ausreden an. Dann packte ihn der Zorn, und er schlug zu. Er materialisierte in dem Arbeitsraum, in dem sich einer von Perry Rhodans engsten Vertrauten, Reginald Bull, eingerichtet hatte, und ehe der verblüffte Terraner sich's versah, war er im Innern des rosafarbenen Kardec-Schilds, den Koro sich blitzschnell hatte ausdehnen lassen, eingeschlossen.
    „Ich habe ein paar Fragen, auf die ich eine zuverlässige Antwort brauche", sagte der Porleyter.
    Reginald Bull sah ihn auffordernd an. „Sprich", sagte er in der Sprache der Mächtigen.
    Er wußte, daß ihm als Mentalstabilisiertem nichts passieren konnte.
    „Wo ist Perry Rhodan?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Wo ist Jen Salik?"
    „Auch das weiß ich nicht."
    „Das Ultimatum läuft in weniger als elf Stunden ab. Werden Rhodan und Salik zugegen sein, wenn ich ihre Strafe ankündige?"
    „Nein."
    „Sie sind vor mir geflohen?"
    „Sie haben sich vor dir in Sicherheit gebracht."
    „Aber du weißt nicht, wo sie sich aufhalten?"
    „Nein."
    „Wer weiß es?"
    „Einer der Computer."
    „Welcher?"
    „Das weiß ich nicht."
    Noch ein Dutzend weiterer Fragen, und Lafsater-Koro-Soth wußte, wie die Dinge sich verhielten. Die beiden Ritter der Tiefe hatten sich abgesetzt, um der Bestrafung zu entgehen. Ihr Fluchtplan war von einem autarken Computer des HQ Hanse entwickelt worden.
    Reginald Bull wußte nicht, welche Maschine es war, die die Entwicklung des Planes durchgeführt hatte.
    Sie hatten ihn übertölpelt. Er hätte mit einer solchen Entwicklung rechnen müssen, aber die turbulenten Ereignisse der vergangenen Nacht hatten ihm keine Zeit dazu gelassen. Sicher, er konnte die Speicher sämtlicher autarken Computer des Hauptquartiers durchsuchen lassen. Aber wem außer seinen Porleytern sollte er die Sichtung der Daten anvertrauen? Es gab niemanden sonst, auf den er sich hätte verlassen können. Er schätzte die Zahl der autarken Rechner, die im Bereich des HQ Hanse eingesetzt waren, auf mehr als einhundert. Seine Aussicht, die Spur der Verschwundenen auf diese Weise zu finden, war gleich Null.
    Er entließ Reginald Bull aus dem Einflußbereich des Kardec-Schilds. Er empfand keinen Ärger, höchstens Frustration. Sie konnten ihn an der Verfolgung des Zieles nicht hindern, aber indem sie sich in ihrer primitiven Weise ihm immer wieder in den Weg warfen, behinderten sie ihn und zögerten den Zeitpunkt des endgültigen Triumphs hinaus.
     
    8.
     
    Er sah die Umrisse zweier Männer. Sie trugen mittelschwere Blaster in der Armbeuge und hatten die Läufe der Waffen auf ihn gerichtet.
    „Komm mit!" befahl der eine barsch.
    Atlan setzte sich in Bewegung. Seine Augen gewöhnten sich an die Helligkeit. Er musterte die beiden Männer, als er an ihnen vorbeischritt. Er kannte sie nicht. Nach Aussehen und Kleidung gehörten sie zu jener Kategorie von Menschen, denen man gern aus dem Weg ging. Sie handhabten die Waffen, als hätten sie Übung in derlei Dingen, und ihre Augen waren von durchdringendem, kaltem Blick.
    Ein kahler, fensterloser Korridor endete vor einer Tür aus rötlich schimmerndem Stahl.
    Sie öffnete sich selbsttätig. Atlan trat über die Schwelle und gelangte in einen Raum, der nur zwei Einrichtungsgegenstände enthielt: einen seltsam geformten Sessel und einen Tisch, dessen Platte zu einer komplizierten Schalttafel umgearbeitet worden war.
    „Setz dich dorthin!" wurde ihm befohlen.
    Widerstrebend ließ er sich auf dem Sessel nieder. Ein durchdringendes Summen war zu hören, als er die Sitzfläche berührte. Die Luft begann zu flimmern wie unter dem Einfluß aufsteigender Hitze. Er versuchte, sich zu bewegen, und erkannte, daß ihm die Möglichkeit dazu genommen war. Der Sessel produzierte ein energetisches Kraftfeld, das ihn gefesselt hielt. Einer der beiden Männer postierte sich hinter dem Schalttisch.
    Der andere blieb in der Nähe der Tür stehen. Er sagte: „Wir machen es kurz. Du weißt, wo sich der Kardec-Schild befindet, und wirst es uns sagen."
    „Und wenn nicht?" fragte Atlan.
    Ein elektrischer Schock traf ihn. Er wollte sich aufbäumen, aber der Sessel hielt ihn fest. Der Schmerz war extrem. Er stöhnte auf.
    Der Mann an der Tür grinste gehässig. „Ich sag' dir, mein Freund, wir haben nicht viel Zeit. Deine Antwort ist für uns nur dann etwas wert, wenn wir sie im Lauf der nächsten fünf

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