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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Minuten erhalten. Es gibt zu viele andere, die hinter deinem Gürtel her sind."
    Atlans Verstand arbeitete fieberhaft. Welche Möglichkeiten blieben ihm? Er konnte ihnen ein falsches Versteck nennen, aber sie würden ihn mit sich nehmen, und wenn sie den Gürtel am genannten Ort nicht fanden, war sein Leben keinen roten Heller mehr wert. Immerhin, er gewann Zeit...
    Der zweite Schock war noch intensiver. Ein Schrei preßte sich aus den gequälten Lungen. Es wurde ihm finster vor den Augen, und in der Finsternis rotierten feurige Kreise, sprühten feurige Funken.
    „Also...", sagte der Mann an der Tür.
    „An der Grenze des Stadtteils Garnaru", krächzte der Arkonide. „In einem Haus..."
    „Adresse!"
    „Wozu? Ihr müßt mich ohnehin mitnehmen."
    „Recht hat er", sagte der Mann hinter dem Schalttisch, aber sein Genosse an der Tür war unerbittlich.
    „Adresse!" forderte er von neuem.
    „Rathbury Mall", antwortete Atlan. „Es gibt dort keine Hausnummern, nur Gebäudecodes. Lauter Lagerhallen, die meisten davon leer."
    Der Mann an der Tür nickte befriedigt. „Die Gegend kenne ich. Bist du deiner Sache sicher?" Als Atlan nickte, fuhr er fort: „Denn wenn du die Absicht hast, uns an der Nase herumzuführen, dann kannst du gleich jetzt dein letztes Gebet sagen."
    Der Arkonide schwieg. Der Mann an der Tür winkte seinem Genossen zu. Das Flimmern der Luft erlosch. Atlan stand auf. Er hatte nicht gelogen. Das Versteck lag in der Rathbury Mall. Aber das Gelände der Lagerhäuser war groß. Er hatte Zeit gewonnen, ohne sich etwas dabei zu vergeben. Die beiden Männer postierten sich zu beiden Seiten der Tür. Die Tür fuhr auf.
    Was dann geschah, wickelte sich so rasend schnell ab, daß Atlan später Mühe hatte, sich an die Reihenfolge der Ereignisse zu erinnern.
    Jemand schrie: „Deckung!"
    Es lag so viel Überzeugungskraft in der dröhnenden Stimme, daß der Arkonide instinktiv gehorchte. Er warf sich zu Boden und rollte mit einer blitzschnellen Bewegung in die Deckung des Marterstuhls. Das knallende Fauchen eines Blasters brachte seine Trommelfelle zum Singen. Ein Regen glühender Gesteinssplitter hagelte zu Boden. Ein Schrei gellte. Eine zweite Entladung donnerte, eine glühendheiße Druckwelle spülte über Atlan hinweg.
    Dann war es still bis auf das Knistern überhitzten Gesteins und das Fauchen von Paralysatoren. Eine tiefe Stimme sagte: „Das wäre geschafft. He - du dort! Steh auf!"
    Atlan stemmte sich in die Höhe. An der Rückenlehne des Sessels vorbei sah er drei Männer. Er hätte sie nicht sofort erkannt, aber einer von ihnen trug einen für die Jahreszeit lächerlich dünnen, hellgelben Leinenanzug„ den er noch gut in Erinnerung hatte.
    Es waren die drei Springer, von denen er geglaubt hatte, er hätte sie längst abgeschüttelt.
     
    *
     
    „Ihr?" fragte er verblüfft.
    Sie nickten gleichzeitig. Der, mit dem er in der Gerätekammer gesprochen hatte - Vorgar, erinnerte er sich, war sein Name -, erklärte voller Eifer: „Ich habe dich gewarnt. Ich sagte, sie seien hinter dir her. Nun wirst du uns vertrauen?"
    „Das kommt darauf an", antwortete Atlan gedehnt.
    Er sah sich um. An den Wänden hatten die Blaster häßliche schwarze Narben hinterlassen. Die beiden Unterweltler, die ihn hier hergebracht hatten, lagen paralysiert auf dem Boden.
    „Wir haben keine Zeit", drängte der mit dem gelben Anzug - wie hieß er doch? Suspiru. „Diese zwei Burschen waren nicht allein. Sie hatten Helfer. Je länger wir hier bleiben, desto ..."
    „Was habt ihr vor?" fiel ihm Atlan ins Wort.
    Der, der bislang noch keinen einzigen Laut von sich gegeben hatte - Nakt war sein Name -, grinste den Arkoniden vertraulich an.
    „Vorgar hat dir erklärt, was wir wollen", sagte er. „Wir sind arme Springer, die nicht wissen, woher sie die nächste Mahlzeit nehmen sollen. Wer dich und den Kardec-Schild an die richtige Stelle bringt, erhält eine große Belohnung. Daran sind wir interessiert. Wir kennen deine Lage. Die ganze Unterwelt ist hinter dir her. Zeigst du dich in der Öffentlichkeit, bist du keine Sekunde deines Lebens sicher. Wir sind bereit, dich zu schützen. Wir haben unser letztes Geld in ein Fahrzeug investiert, mit dem wir jedem Verfolger entkommen können. Alles, was wir von dir verlangen, ist, daß du den Schild aus dem Versteck holst und dich von uns dorthin bringen läßt, wo wir unsere Belohnung erhalten."
    „Und zwar auf dem schnellsten Weg", fügte Suspiru hinzu. „Denn hier ist es nicht

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