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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Äther abspielte, berichtete ihm von einer Explosion im äußeren Ring der Innenstadt.
    „Ich habe mir sofort Einsicht in alle nötigen Unterlagen verschafft", erklärte er. „Die Explosion ereignete sich innerhalb einer Flucht von fünf Etagen, als deren Mieter die Kosmische Hanse eingetragen ist. Über den Verwendungszweck des Gebäudeteils ist nichts bekannt. Ich nahm an, daß es sich um eines der zahlreichen Labors handeln könne, deren Existenz man vor uns geheimhält."
    „Möglich", antwortete Koro, dem dieser Schluß als ein wenig weit hergeholt erschien.
    „Ich habe daraufhin kritische Aufzeichnungen unserer Meßgeräte nachgesehen", fuhr der Gewissenhafte fort. „An demselben Punkt, an dem sich die Explosion ereignete, war wenige Sekunden zuvor ein Transmitter kurzzeitig in Betrieb."
    Koro horchte auf. In Gedanken leistete er dem Gewissenhaften Abbitte. Das war allerdings ein Hinweis.
    „Ich danke dir", sagte er. „Ich gehe der Sache nach."
    Wenige Minuten später war er mit Vier Begleitern unterwegs zur Explosionsstätte.
     
    *
     
    Am östlichen Horizont zeigte sich der fahle Schein des neuen Morgens. Lafsater-Koro-Soth nahm ihn nicht wahr. Er brütete über den Ereignissen der vergangenen Nacht und versuchte, sie so miteinander zu verknüpfen, daß sie einen Sinn ergaben.
    Sie waren in die SOL eingedrungen - mit Hilfe der Kardec-Schilde, für die die Energieschirme des terranischen Raumschiffs kein Hindernis darstellten - und hatten an Bord weder die geheimnisvolle Frau noch eine Spur der Millionen von Superviren gefunden, die sich gemäß Perry Rhodans Aussage im Feldnetzwerk des ausgedehnten Computersystems tummelten. Kurze Zeit später hatten sie, dem Hinweis auf eine verdächtige Explosion und die Tätigkeit eines Transmitters folgend, ein Geheimlabor der Kosmischen Hanse entdeckt und dort folgendes gefunden: 1.) ein einzelnes Supervirus, das auf dem Tisch einer Projektionsanlage lag, 2.) die zu Staub zerfallenen Überreste eines zweiten Supervirus, 3.) die Spuren eines Kampfes zwischen zwei humanoiden Wesen, 4.) die Überreste eines zerstörten Transmitters, 5.) Spuren einer gasförmigen Substanz, die entstanden war, als eine große Anzahl von Superviren unter dem Einfluß thermonuklearer Strahlung verdampfte.
    Es war keine sechs Stunden her, seit Lafsater-Koro-Soth zum erstenmal von der Existenz der mysteriösen Superviren gehört hatte. Was er wußte - oder zu wissen glaubte -, beruhte auf den Aussagen eines Wesens, dem Vertrauen zu schenken er wenig Anlaß hatte: Perry Rhodan. War wahr, was Rhodan ihm berichtet hatte, dann handelte es sich bei den Superviren um Werkzeuge der feindlichen Superintelligenz Seth-Apophis. Die Superviren erschienen als Symbionten, die sich mit Vorliebe dem Terraner unter die Kopfhaut setzten und ihm im Austausch für Körpersäfte zusätzliche Denkkraft vermittelten - Denkkraft, die von Seth-Apophis gesteuert wurde. Und sie waren vermutlich Mikroteile des zerstörten Viren-Imperiums.
    Was also war geschehen? Hatte sich die Millionenschar der Superviren tatsächlich zuerst an Bord der SOL befunden? War sie dann auf irgendeine Weise in das geheime Labor gelangt - transportiert womöglich von der geheimnisvollen Frau, die damit gedroht hatte, die SOL zu sprengen? War es zwischen der Frau und einem vorerst noch unbekannten Insassen des Labors zum Kampf gekommen, wobei die Superviren zerstört wurden? Hatte einer der beiden das Labor mit Hilfe des Transmitters verlassen und den Transmitter dabei zerstört, um seine Spur zu verwischen?
    Irgendwo in der Kette seiner Überlegungen, erkannte er, steckte ein logischer Fehler.
    Eine der Annahmen, von denen er ausging, war falsch. Er war belogen worden, eine andere Erklärung gab es nicht. Ärger stieg in ihm auf. Hatten sie noch immer nicht begriffen, daß es nutzlos war, ihn hinters Licht führen zu wollen? War ihnen nicht klar, daß keine Lüge der hypnosuggestiven Wirkung des Kardec-Schilds standhielt? Er war es müde, ihnen seine Macht immer wieder von neuem demonstrieren zu müssen.
    Er berührte die Oberfläche des silbernen Gürtels und ließ die Spitzen der paarig zu Scheren geformten Finger in einer bestimmten Reihenfolge über die bunt leuchtenden Kontaktplättchen gleiten. Eine matte, rosarote Aura entstand und hüllte ihn ein. Er nahm eine weitere Schaltung vor und war im nächsten Augenblick verschwunden - entmaterialisiert, auf dem Weg zum Hauptquartier der Kosmischen Hanse.
    Man wollte ihn abspeisen. Perry

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