1091 - Sperrgebiet Hyperraum
heraus, als wenn wir den Porleytern gehorchten", erklärte er mit Hilfe seines Stimmverstärkers. „Wir müssen sie den Porleytern entziehen, das ist es, was wir zu tun haben."
„Dann hätten wir gleich zu Hause bleiben können", entgegnete der Überschwere Tontar hitzig.
„Nein", widersprach Vitali. „Wären wir zu Hause geblieben, würden die Porleyter ihre Repressalien gegen unsere Völker verstärken. Ich denke daran, daß wir gegen unsere eigenen Regierungen meutern, also gegen ihre Anweisungen handeln. Die Porleyter können unsere Völker nicht dafür verantwortlich machen, daß wir ungehorsam sind."
„Das klingt vernünftig", sagte der Oxtorner Juval Danor. „Aber die beiden Porleyter, die uns kontrollieren, können uns mit Hilfe ihrer Kardec-Schilde zum Gehorsam zwingen."
„Es sind nur zwei", erklärte Vitali. „Zwei Porleyter können nicht gleichzeitig auf siebenhundertfünfunddreißig Schiffen sein. Ich habe mir gedacht, daß wir sie durch eine List ins Zentrum eines Pulks von Schiffen locken sollten, die von ihren Besatzungen verlassen sind. Wenn es uns gelingt, sie dort lange genug aufzuhalten, können alle übrigen Schiffe im Alarmstart verschwinden - und zwar nach allen Richtungen gleichzeitig, denn dann können die beiden Porleyter höchstens ein Schiff aufhalten."
„Ich finde, wir sollten diesen Vorschlag befolgen", meinte Moyra von Selten.
„Aber welche Schiffe sollen geopfert werden?" wandte der Springer Eztlaf ein. „Ich kann doch nicht einigen meiner Patriarchen befehlen, ihre Existenzgrundlage aufzugeben."
„Wir brauchen auch jedes unserer Schiffe", hieb der Überschwere Tontar in dieselbe Kerbe. „Durch die Larenkrise hatten wir schwere Verluste erlitten, die wir bis heute nicht ausgleichen konnten."
„Daran wart ihr selbst schuld!" rief der Anti Loortan. „Ihr hattet euch den Laren als galaktische Büttel zur Verfügung gestellt."
„Das ist doch Schnee von gestern", sagte der Plophoser Salur Hedewine. „Ich schlage vor, wir lassen das Los entscheiden. Außerdem gehen die betreffenden Schiffe ja nicht verloren. Sie werden nur vorübergehend verlassen."
„Genauso ist es", stellte Vitali Sargos fest.
„Gut!" erklärte Moyra. „Stimmen wir über deinen Vorschlag ab, Vitali!"
Der Vorschlag des Siganesen erhielt in offener Abstimmung 73 Prozent aller Stimmen, achtzehn Prozent stimmten dagegen und der Rest enthielt sich der Stimme.
„Damit ist dein Vorschlag angenommen, Vitali", sagte Moyra. „Bist du damit einverstanden, daß wir dir die Leitung der Aktion überlassen?"
„Das bin ich", antwortete der Siganese stolz. „Geht nun wieder auf eure Schiffe zurück, damit die Porleyter keinen Verdacht schöpfen! Ich lasse bald von mir hören."
*
Morander Skipate war ein unscheinbarer kleiner Mann mit wasserblauen Augen und dünnem hellblondem Haar - und er war Gründer, Besitzer und einziger „Angestellter" der Firma UNHEARD OF CYBERNETICS - EVOLUTIONS AND INVENTIONS.
Perry Rhodan wurde von ihm persönlich begrüßt, als er durch das Portal des würfelförmigen Hauses trat, das in der Vorstadt Juvelin von Terrania stand.
„Er wartet schon auf dich", sagte Morander leise. Er sprach immer leise, denn die kybernetischen Konstruktionen, die sein Lebensinhalt waren, konnten entweder gar nichts hören oder verstanden selbst das leiseste Flüstern.
Perry nickte und musterte die bizarren Wandmuster der Vorhalle. Er wußte, daß sie aus kybernetischen Strukturen bestanden wie fast alles innerhalb des Hauses. Das unstete Wispern und Raunen, das von ihnen ausging, war aber nur in wenigen Fällen der Ausdruck kybernetischen Bewußtseins. Der überwiegende Teil von ihnen stellte nichts anderes dar als Depots von Bauelementen, auf die Morander zurückgriff, wenn er im Auftrag von Firmen qualitativ höchstwertige Instrumente und Geräte baute oder wenn er bislang unbekannte Geräte erfand, die nach ihrer Fertigstellung sehr schnell Abnehmer erhielten, die zuvor vergeblich nach der Lösung eines technologischen Problems gesucht hatten und für das von der Firma UCEI vollbrachte Wunder schwindelerregende Summen zahlten.
Während er mit Morander einen Antigravlift hinauf schwebte, dessen Wände ebenfalls aus praktisch gelagerten Bauelementen bestanden, dachte Perry an die Zeit unmittelbar nach der „Machtübernahme" der Porleyter. Die Gründung terranischer Untergrundorganisationen, die sich gegen die Vormachtansprüche der Porleyter richteten, war ihm anfangs gar nicht
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