1091 - Sperrgebiet Hyperraum
zurück, und bis vor wenigen Wochen hatte es den Hyperraum-Destruktor nur auf einem Datenband gegeben, das Lafsater-Koro-Soth in der Fünf-Planeten-Anlage an sich genommen hatte.
Es war eines der Geheimnisse der vergangenen porleytischen Zivilisation gewesen, und nur Koro wußte davon - oder hatte davon gewußt, bis er das Datenband der lunaren Hyperinpotronik NATHAN eingegeben und sie gezwungen hatte, danach durch ihre mobilen Arbeitseinheiten einen Hyperraum-Destruktor zu bauen. Da NATHAN schaltungstechnisch unterworfen worden und zum wichtigsten Machtinstrument der 2010 Porleyter geworden war, hatte er gehorcht.
Das alles ging Koro durch den Kopf, während er seinen speziellen Kodegeber hervorzog und den geheimen Kode abstrahlen ließ, der den Hyperraum-Destruktor zu seiner vorprogrammierten Aktivität erwachen ließ.
Äußerlich war dem Gebilde davon nichts anzumerken. Es blinkte weder, noch gab es Geräusche von sich, die im annähernden Vakuum auf der Mondoberfläche ohnehin nicht zu hören gewesen waren. Auch von den Auswirkungen seiner Aktivität war nichts zu bemerken, aber Koro wußte, daß diese Auswirkungen schlagartig eingesetzt hatten, denn das Gerät arbeitete auf Nullzeit-Basis.
Koro hatte NATHAN angewiesen, den Hyperraum-Destruktor so zu programmieren, daß sein Wirkungsradius 25.000 Lichtjahre und seine Wirkungsdauer sieben Tage Erdzeit betrug. Das konnte er natürlich nicht ohne Weiteres kontrollieren, aber er sah auf der Kontrollfläche seines Armbandgeräts, daß das Gerät funktionierte.
Lafsater-Koro-Soth warf noch einen selbstgefälligen Blick auf das Gerät, dessen Bau einschließlich Materialkosten rund neunzehn Milliarden Galax verschlungen hatte, dann teleportierte er in den Hauptkontrollraum von NATHAN zurück und schaltete den Hyperkom ein.
Er wollte seinen Triumph genießen, indem er seinen ärgsten Widersacher daran „teilhaben" ließ...
9.
„Einen Augenblick noch, bitte!" rief Perry dem Gefühlsmechaniker zu, der gerade sein Büro betreten hatte und über die Fortschritte bei der Vorbereitung der Expedition zum FROSTRUBIN berichten wollte.
Er schaltete das Visiphon ein, dessen Summen ihn veranlaßt hatte, Galbraith Deighton zum Warten aufzufordern.
Der Bildschirm wurde hell und zeigte den Oberkörper eines der Hanse-Spezialisten, die mit dem Transport der beiden Dargheten zur bereitstehenden Kogge beauftragt waren.
„Die Sendung rumalischer Pelze ist eingetroffen", sagte der Spezialist mit unbewegtem Gesicht.
Perry atmete auf, denn hinter diesem Text verbarg sich die Mitteilung, daß Clifton Callamon mit den beiden Dargheten ungehindert gestartet war und sich auf dem Weg nach Tahun befand.
„Danke", erwiderte er. „Ich werde morgen einen Beauftragten zur Auktion schicken."
Falls ein Porleyter das Gespräch abhörte und es auf ihren Wahrheitsgehalt hin kontrollierte, würde er alles bestätigt finden. Perry beging niemals den Fehler, verschlüsselte Mitteilungen zu empfangen und zu senden, die nicht wortwörtlich der Wahrheit entsprachen.
Er schaltete das Gerät ab und blickte hoch.
„Sagus-Rhet und Kerma-Jo sind unterwegs."
„Auf Tahun wird man ihnen helfen", erwiderte Gal und setzte sich. „Was die Vorbereitungen der Expedition angeht, so gab es bisher keine Schwierigkeiten. Es sind zu wenige Porleyter im Solsystem geblieben, als daß sie uns genau auf die Finger sehen könnten. In einer Woche werden wir startbereit sein."
Perry lehnte sich zurück.
„Das hört sich gut an." Sein Gesicht verfinsterte sich. „Allerdings fürchte ich, daß es bald einigen Trouble geben wird. Wie uns unser Spezialist von Plophos berichtete, planen die Kommandanten der vor dem Eugaul-System versammelten GAVÖK-Schiffe eine offene Meuterei."
„Du befürchtest, daß die Porleyter wieder mit Repressalien gegen uns reagieren werden, Perry?"
„Unter anderem. Natürlich werden sie auch gegen die betreffenden GAVÖK-Völker vorgehen, aber früher oder später müssen sie darauf kommen, daß die Menschen des Solsystems wegen ihrer Ballung auf engem Raum und ihrer hochtechnisierten Zivilisation ein ergiebigeres Erpressungsobjekt sind als andere Völker."
„Ich stehe der geplanten Meuterei dennoch positiv gegenüber", erklärte Gal. „Die Porleyter müssen Widerstand spüren, sonst gehen sie noch hemmungsloser vor."
Abermals summte der Melder eines Visiphons.
Perry runzelte die Stirn.
„Ich hatte gesagt, daß ich nur erwartete Gespräche entgegennehmen will, aber ich
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