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1095 - Das Ende eines Porleyters

Titel: 1095 - Das Ende eines Porleyters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesamte Mannschaft der BASIS an diesem Ort einfindet. Und vergiß nicht, ihnen mitzuteilen, daß es für sie alle überlebenswichtig ist, sich an diesem Sammelplatz einzufinden. Geh und befolge diesen Befehl!
    Danton wußte, daß es keinen Sinn hatte, sich gegen diesen Befehl aufzulehnen. Er wollte die angespannte Situation nicht noch mehr verschärfen und es nicht darauf ankommen lassen, daß die Porleyter ihre Auren gegen Intelligenzwesen einsetzten.
    Darum machte er auf der Stelle kehrt und begab sich zur Funkstation. Nono begleitete ihn und wich nicht von seiner Seite, als er die Besatzung der BASIS über Funk aufrief, sich bei der Wildhüterstation einzufinden.
    Nachdem dies geschehen war, kehrten sie gemeinsam ins Freie zurück. Demeter hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Danton sah an ihr vorbei zu dem anderen Porleyter, dessen Zustand sich weiter verschlechtert zu haben schien.
    Irtus Körper regte sich nicht. Er hatte sich nun völlig unter seinen Rückenpanzer zurückgezogen. Hinter der Körperöffnung war undeutlich der Kreis aus acht Augen zu sehen. Sie blickten starr, wirkten beinahe wie gläsern. Das Leuchten seiner Aura war schwächer geworden.
    „Irtu!" Nono stürzte zu seinem Artgenossen.
    Danton beobachtete, wie sich Nono in rührender Weise, aber ziemlich unbeholfen um seinen Artgenossen bemühte. Er ging hektisch um ihn herum und sprach auf ihn ein.
    Einmal fuhr Irtu seinen Kopf so weit aus, bis das sackähnliche Sprechorgan zum Vorschein kam, Er sagte: „Es muß eine Bewußtseinsfehlschaltung meines Kardec-Schildes vorliegen..."
    Dann zog er den Kopf wieder ein, und seine Kardec-Aura begann darauf hin noch heftiger zu pulsieren.
    „Ich stehe dir bei, Irtu", war Nono zu vernehmen.
    Danton sah, wie er die sechsgliedrigen Greifwerkzeuge seiner gelenkigen Arme dem 20 Zentimeter breiten Silbergürtel näherte, den er um seinen gepanzerten Leib geschlungen hatte. Die Lichtsegmente der verwirrenden Tastatur leuchteten bei der Annäherung auf.
    Nono strich mit seinen Scherenfingern in eigenartigem Rhythmus über die Hunderte von Leuchttasten und verursachte damit ein verwirrendes und faszinierendes Lichterund Farbenspiel.
    Danton war davon derart gebannt, daß er zuerst gar nicht merkte, was für eine Wirkung Nono mit diesen Manipulationen seines Kardec-Schildes erreichte.
    Erst ein furchtbarer Schrei, der förmlich in seinem Geist explodierte und ihm körperliche Schmerzen verursachte, riß ihn aus seiner Betrachtung.
    Er sah, daß sich Nonos Aura ausgedehnt hatte und Irtus reglosen Körper traf. Die Aura glühte durch die Berührung kurz auf. Irtus Körper wurde in die Höhe geschleudert.
    Und das war der Moment, in dem der entsetzliche Schrei abrupt endete. Irtus Körper fiel zu Boden. Sein kurzer Oberkörper mit dem Kopf und die sechs Glieder zuckten reflexartig aus den Öffnungen des Rückenpanzers hervor. Dann rührten sie sich nicht mehr.
    Danton begriff augenblicklich, daß Irtu tot war. Was er für einen Schrei gehalten hatte, war nichts anderes als ein paramentaler Schock gewesen, als Begleiterscheinung für das Entweichen des porleytischen Bewußtseins.
    Irtus Körper begann sich zu verändern. Der Kopfteil mit dem Sitz der Sinnesorgane verlor seine ockergelbe Farbe, die weißliche Haut verdunkelte sich. Der Zerfall des Körpers ging so rasch vor sich, daß Danton den einzelnen Phasen fast nicht folgen konnte.
    Der Aktionskörper des Porleyter zerfiel vor seinen Augen zu Staub.
    Nono stand wie erstarrt da und schien es nicht fassen zu können, daß sein Artgenosse verging.
    „Roi", vernahm Danton da Demeters Raunen dicht an seinem Ohr. „Fliehen wir, bevor der Porleyter wieder zu sich kommt und sich an uns austobt."
    Danton schüttelte den Kopf.
    „Vielleicht kommt Nono jetzt zur Einsicht", sagte er verhalten. „Er hat seinen eigenen Artgenossen auf dem Gewissen. Irtu starb durch seinen Fehler. Diese Erkenntnis muß ihn wachrütteln."
    „Und wenn der gegenteilige Effekt eintritt?" sagte Demeter. „Laß uns fliehen, bevor es zu spät ist."
    Demeter packte ihn am Arm und drängte ihn fort. Danton ließ es widerstrebend mit sich geschehen. Dabei ließ er den Porleyter nicht aus den Augen.
    Nono regte sich endlich. Er winkelte die Arme ab und umfaßte mit seinen Scherenfingern den Kardec-Schild. Die Leuchttasten flammten auf und bildeten ein sich ständig verändertes Farbenmuster.
    Für Danton war das Lichterspiel des Kardec-Schildes wie das Spiegelbild von Nonos Gefühlsregungen. Es

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