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110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs

110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs

Titel: 110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gyoergy Irmey
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zu Teilung und Vermehrung anregen. Blutbildende Wachstumsfaktoren werden angewandt, um eine durch die Strahlen- oder Chemotherapie entstandene Blutarmut zu bekämpfen. Es handelt sich bei diesen Wachstumshormonen um Zucker-Eiweiß-Verbindungen, die sich auch chemisch herstellen lassen, sodass sich eine Vielzahl dieser Stoffe als Medikamente einsetzen lässt.
    Für die Bildung und Ausreifung der roten Blutkörperchen ist der Faktor Erythropoetin von entscheidender Bedeutung; andere Wachstumshormone regen die Bildung der weißen Blutkörperchen oder der Zellen an, die für die Blutgerinnung zuständig sind. Viele sind heute gentechnologisch genauso herstellbar, wie sie natürlicherweise beim Menschen vorkommen, und einige sind bereits als Medikamente im klinischen Einsatz, wie der Granulozytenkoloniestimulierende Faktor (G-CSF) und der Granulozyten-/Makrophagenkoloniestimulierende Faktor (GM-CSF).
    WICHTIG
    Wie die Stammzelltherapie ist auch die Behandlung mit Wachstumsfaktoren eine mögliche Unterstützung der Strahlen- oder Chemotherapie, indem sie die negativen Folgen dieser konventionellen Therapieformen begrenzt oder ausgleicht.
    Eine krebshemmende Wirkung haben die Wachstumshormone nicht. Man versucht, die Pausen bei normal dosierten Chemotherapien durch Einsatz von Wachstumsfaktoren zu verkürzen. Dadurch soll die Bekämpfung bestimmter Tumoren intensiviert werden. Man kann sie außerdem einsetzen, um das Infektionsrisiko nach Chemotherapie zu vermindern. Da die weißen Blutkörperchen durch die krebshemmenden Mittel an ihrer Teilung und Vermehrung gehindert werden, ist das Immunsystem geschwächt, und der Patient ist infektionsanfällig.
    Eine weitere Möglichkeit des Einsatzes von Wachstumsfaktoren liegt in der Vorbereitung einer Stammzelltherapie. Nebenwirkungen sind beim Einsatz von Wachstumsfaktoren nicht ausgeprägt, Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome kommen manchmal vor.
    Informationen:
→  www.krebsinformation.de
Antikörper
    Antikörper werden von den Plasmazellen des Körpers gebildet, um Krankheitserreger abzuwehren. Es werden viele verschiedene Arten von Antikörpern hergestellt, und eine Art ist jeweils ausschließlich auf die Erkennung eines Erregers spezialisiert, an dessen Oberfläche sie sich festheftet. Killerzellen des Immunsystems können die so markierten Zellen anschließend erkennen und vernichten.
    Für die Forschung, die Krebsdiagnostik wie auch die Krebstherapie werden heute überwiegend künstliche, im Labor hergestellte Antikörper verwendet. Sie lassen sich in immer gleicher Qualität erzeugen und können gezielt auf die Erkennung eines Merkmals hin produziert werden. Solche Antikörper bezeichnet man als monoklonale Antikörper, weil sie von einem Klon gleicher Zellen produziert werden.
    In der Krebstherapie versucht man auch, Antikörper als Transportmittel für zellschädigende Substanzen zu verwenden. Unterscheiden sich Krebszellen nicht ausreichend von gesunden Zellen, haben Antikörper praktisch keine Chance.
    WICHTIG
    Da es nur sehr wenige Merkmale gibt, die an der Oberfläche einer Krebszelle und nicht auch auf anderen gesunden Zellen zu finden sind, gestaltet sich der therapeutische Einsatz geeigneter Antikörper auch heute noch schwieri.
    Selbst wenn dies der Fall ist, binden sich Antikörper unter natürlichen Bedingungen nur selten an Tumorzellen und schädigen sie dadurch direkt. Viel häufiger löst die Antikörperbindung ein Signal aus, durch das Zellen, die mit Antikörpern überzogen sind, vom Immunsystem erkannt und eliminiert werden. Außerdem ist stets damit zu rechnen, dass der Organismus Abwehrreaktionen gegen die künstlich erzeugten Antikörper entwickelt. Dies gilt vor allem, wenn man sie in größeren Mengen einsetzt, wie es bei ausgedehnten Tumoren nötig wäre. Eine alleinige Antikörpertumortherapie ist daher auch in Zukunft sicher nur selten möglich.
    Die Dominanz der Pharmakonzerne hat Konsequenzen für Qualität und Themenwahl von Forschungsaktivitäten. Dutzende von Antikörpern und ähnlichen modernen Krebsmitteln drängen auf den Markt – ihre Verheißungen sind zwar gewaltig, ihr therapeutischer Nutzen aber sehr fragwürdig. Neben Herceptin ® , das zur Behandlung von Brustkrebs zugelassen ist und im folgenden Kapitel näher beleuchtet wird, sind des Weiteren zahlreiche Antikörper bei Leukämien, Lymphomen, Eierstockkrebs, Nieren- und Darmtumoren in der klinischen Erprobung.
Herceptin ®
    Herceptin ® (Trastuzumab) ist der Handelsname

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