110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
eigenen Abwehr zu kräftigen. Diese Ernährungsform entlastet die Entgiftungsorgane des Körpers, schränkt dadurch aber kulinarische Spielräume nur bedingt ein. Die Kost wird als Unterstützung im Kampf gegen Krebs verstanden.
Auch die Diät nach Zabel oder Windstosser verfolgt die Stärkung der körpereigenen Abwehr. Dabei wird auf ausreichende Zufuhr der Vitamine A, C und E und von Mineralstoffen geachtet. Um Fäulnisvorgänge im Darm zu regulieren, wird Fleisch weitgehend durch Sauermilchprodukte ersetzt.
In der chinesischen Ernährungslehre gilt wie in der chinesischen Medizin, dass ein Kräftegleichgewicht, eine körperlich-seelische Harmonie aufrechtzuerhalten ist. Dazu dienen eine ausgewogene schmackhafte Kost und regelmäßiges, pünktliches Essen in Ruhe mit Genuss und Konzentration. Ausgeglichene Psyche und Bewegungsübungen unterstützen die gesunde Lebensführung.
Die Antikrebsernährung nach Dr. Coy
Diese Ernährungsform steht durch zahlreiche Presseberichte immer wieder im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Sie basiert auf hohen Eiweiß-, ÖL-/Fett und Ballaststoffanteilen bei sehr niedriger Zufuhr an Kohlehydraten. Durch die Kombination von speziell hierfür entwickelten Lebensmitteln mit herkömmlicher, wenig Glukose (Kohlenhydrate) freisetzender Nahrung will man das Wachstum aggressiver Krebszellen und von Metastasen hemmen.
Dr. Coy empfiehlt, stark kohlehydrathaltige Lebensmittel mit hohem glykämischen Index zu meiden. Dabei ist von großer Bedeutung, wie schnell der Zucker im Organismus verstoffwechselt wird. Der glykämische Index zeigt an, ob die Zuckerkonzentration im Blut nach dem Verzehr eines Nahrungsmittels langsam oder schnell ansteigt. Die glykämische Last berücksichtigt zusätzlich das Verhältnis der Kohlenhydrate zu den anderen Bestandteilen in einem Lebensmittel. Ein Beispiel: Der Blutzuckereffekt von 100 g Baguettebrot ist wegen seines sehr hohen Kohlenhydratgehalts trotz identischen glykämischen Indexes etwa sechs Mal so groß wie der von 100 g gekochten Möhren, d. h. Sie müssen ungefähr 600 g Möhren zu sich nehmen, um die Blutzuckerwirkung von 100 g Baguette zu erzielen.
WICHTIG
Krebspatienten mit fortgeschrittenen Krankheitsbildern, die an Auszehrung (Kachexie) leiden, müssen mit dieser Ernährungsform besonders vorsichtig sein. Sie dürfen die Diätvorschriften nur in Begleitung eines Arztes umsetzen, der umfassende Erfahrungen mit der Coy-Diät besitzt.
Eine strikte und einseitige Anwendung dieser Ernährungsform ohne therapeutische Begleitung kann problematisch sein. Bisher gibt es zur Coy-Diät vor allem Tierversuche und Erfahrungsberichte. Ergebnisse klinischer Studien mit großen Fallzahlen liegen nicht vor. Es ist durchaus erwiesen, dass gerade Tumoren in fortgeschrittenem Stadium einen bis zu 30-fachen Verbrauch an Zucker bzw. Glucose haben.
Seit Warburg ist bekannt, dass Krebszellen Glucose nicht zu Kohlenhydraten und Wasser verbrennen können wie gesunde Zellen, sondern diese zu Milchsäure vergären. 2006 veröffentlichen rund 20 deutsche Tumorwissenschaftler der Universitätsfrauenklinik Würzburg und der Universität Jena in seriösen Forschungsmagazinen mehrere Arbeiten, die Warburgs Hypothese mit Argumenten zwar nicht beweisen, jedoch hinreichend mit Indizien stützen. Allerdings ist noch nicht geklärt, wie weit der Blutglukosespiegel gesenkt werden muss, um tatsächlich die erwünschte Wirkung auf Krebszellen im Organismus zu erreichen.
Eine vollwertige vitalstoffreiche und eher kohlenhydratarme Ernährung kann helfen, die körpereigene Abwehr zu aktivieren. Speisen und Getränken mit niedrigem glykämischen Index passen grundsätzlich gut in ein gesundes Ernährungskonzept. Bevorzugen Sie Vollkornprodukte, damit die Kohlenhydrate über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden. Verzehren Sie täglich am besten leicht gedünstetes Gemüse. Zur Orientierung in Ernährungsfragen hilft oft ein Blick nach Osten oder zum Mittelmeer: Asiaten und Italiener essen neben Reis und Nudeln – die nach dem Coy-Prinzip eher nicht verzehrt werden sollten – sehr viel Gemüse. In Asien trinkt man zudem reichlich grünen Tee. Beides trägt neben regelmäßiger körperlicher Betätigung und ausreichendem Schlaf zur Gesunderhaltung bei.
Problematisch an dieser Ernährungsform kann ferner ein Übermaß an tierischem Eiweiß sein. In unserer westlichen Welt nehmen wir häufig über Wurst, Fleisch und Milch zu viel Eiweiß tierischen Ursprungs auf,
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