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1100 - Der Frostrubin

Titel: 1100 - Der Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich mit ihren Gefühlen und Wünschen auseinander zu setzen.
    Die Endlose Armada blieb allerdings unverändert groß. Sie war zu gewaltig, als dass sich an ihrem Aussehen auf diese kurze Distanz etwas ändern konnte. Rhodan kam an ein paar Plattformen aus Bremsmaterie vorbei. Mittlerweile hatte er gelernt, sie von den Trümmerbrocken der Kleingalaxis zu unterscheiden. Unwillkürlich erkundigte er sich bei den Instrumenten, ob die SYZZEL in der Lage war, Bremsmaterie zu vernichten. Aus einer Konsole kam ein von der übrigen Pyramide abgegrenzter Instrumentenblock und blinkte Rhodan herausfordernd an. Er berührte ihn kurz und zuckte zusammen. In seiner Hand spürte er die Auslösemechanismen verheerender Waffensysteme. „Wir haben jetzt keine Zeit, Bremsmaterie aufzulösen"; sagte er unwillkürlich laut.
    Die SYZZEL raste in Gedankenschnelle weiter. Zeit schien an Bedeutung zu verlieren. Dann änderte sich der Horizont auf dem Bildschirm. Die Instrumente teilten Rhodan mit, dass die SYZZEL vor einer Wand aus unvorstellbar dichter Masse dahinflog. Sie waren in der Nähe des rotierenden Nichts - des Frostrubins. Rhodan bremste die SYZZEL ab und wandte sich zu Taurec um. Der Mann richtete sich gerade auf. Seine Augen weiteten sich, als er den Kopf hob und auf die Instrumente blickte. Er hob einen Arm und schrie warnend: „Du hättest die Beschleunigung nicht aufheben dürfen, du Narr!"
    Rhodan fuhr herum. Die Kontrollen, nach denen er wieder griff, schienen zu seufzen, sie signalisierten Ohnmacht. Die SYZZEL wurde wie von einer Riesenfaust, in der alle Kräfte des Universums geballt zu sein schienen, gepackt und von ihrem Standort weg auf das rotierende Nichts zugerissen. „Narr!" wiederholte Taurec und kroch in aller Hast auf die Gerätepyramide zu, um noch zu retten, was zu retten war. Doch die SYZZEL stürzte über ihren eigenen Ereignishorizont hinweg, sprang von ihrer Kausalkette herab, und während Raum und Zeit durcheinander purzelten, schien sie von den Urkräften der Schöpfung zermalmt zu werden. Sie waren in den Frostrubin gestürzt.
     
     
    Der Virenforscher
     
    Man konnte gegen die Terraner sagen, was man wollte, phantastische Philosophen waren sie allemal. Quiupu erinnerte sich, dass sie darüber spekuliert hatten, ob robotische Existenzformen sich nach dem Verschwinden organischen Lebens so weit verselbständigen konnten, dass daraus große, galaxienumspannende Zivilisation entstanden, ja dass eines fernen Tages das Universum nur noch von Maschinenwesen bevölkert wurde. Auf den ersten Blick erschien diese Idee absurd, aber wenn Quiupu von seinem Standort aus die inzwischen eingetroffenen Teilrekonstruktionen des Virenimperiums beobachtete, fand er sie in mancherlei Beziehung zwingend.
    Da er selbst eine biologische Lebensform war, fühlte er sich unwillkürlich bedroht, obwohl das ein lächerliches Gefühl war. Eine Persönlichkeit seines Ranges musste wissen, dass die Evolution sich einen Teufel darum scherte, was aus Virenforscher Quiupu wurde. Sie hatte ganz andere Ziele.
    Trotzdem konnte Quiupu nicht gelassen bleiben. Noch waren die Teilrekonstruktionen nicht alle eingetroffen, und es würde sicherlich einige Zeit dauern, bis die Virenforscher sie zu einem Komplex zusammengefügt haben würden. .Aber was geschah danach?
    Wenn Quiupu über die ausgedehnte Ansammlung von Virenpulks hinwegblickte, überkamen ihn Beklemmung und Furcht. Wussten die Kosmokraten wirklich in allen Einzelheiten, was sie da in Angriff genommen hatten? Kannten sie die Konsequenzen, die sich aus einer Wiederentstehung des Virenimperiums in dieser Form ergaben? „Worüber denkst du nach?" Virenforscher Aselaar war hinter ihn getreten. Sie standen in einem transparenten Vorbau des riesigen Montageballons. Mittlerweile hatten die Kosmokraten mit Hilfe von Drugun-Umsetzern ein paar Dutzend solcher Ballons in dieses Gebiet bringen lassen. „Über meine Zeit auf der Erde", log Quiupu. „Du bist ziemlich abrupt von dort verschwunden, habe ich gehört."
    „Meine Aufgabe war erledigt", er klärte Quiupu achselzuckend. In Wirklichkeit war es Flucht gewesen, Flucht vor Gesil - und er hätte dringend mit jemandem darüber sprechen müssen.
    Aselaar, ein kleiner Koro-IV-Kone, schien von dieser Antwort nicht befriedigt zu sein. „Jeder Virenforscher kann nur einmal einen distanzlosen Schritt tun", sagte er. „Er ist für lebensbedrohende Gefahrenmomente gedacht." Quiupu entgegnete ärgerlich: „Ich war eben niemals in richtiger

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