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110000 Jahre später

110000 Jahre später

Titel: 110000 Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Alte reparierte den Schaden im Nu. Midas behielt ihn und das kleine Mädchen bei sich. Der Alte versuchte, Midas seine Kenntnisse zu vermitteln. Dies scheiterte jedoch an Midas’ begrenztem Aufnahmevermögen. Daraufhin begann er, das kleine Mädchen in seine Schule zu nehmen. Beta Lee wurde von Jugend auf mit allen technischen Kenntnis sen gefüttert, die der Alte beherrschte, und als er vor etwa fünf Jahren starb, war sie eine ebenso gute Technikerin wie er. Es geschieht zwar selten, daß der Maschine etwas zustößt. Meistens ist sie in der Lage, den Schaden selbst zu beheben. Andererseits beherrscht jedoch die Menschheit panische Angst, daß sie einmal ausfallen könnte. Dagegen sichern sie sich dadurch, daß sie Beta Lee den Posten einer Überwacherin angeboten haben.“
    Was Don Pascal bisher gesagt hatte, sprach eigentlich mehr für Schumachers Plan als gegen ihn. Die Erklärung folgte jedoch sofort:
    „Dadurch, daß Beta Lee den größten Teil ihres Lebens in der Nähe der Maschine verbracht hat“, fuhr Don Pascal fort, „hat sich zwischen ihr und der Maschine ein seltsames Verhältnis herausgebildet. Die Maschine ist unter Umständen – welche Umstände das sind, wissen weder wir noch Beta Lee – in der Lage, Beta Lees Gedanken ohne vermittelndes Instrument zu erfassen. Beta Lee weiß das seit langem und hat mittlerweile eine Möglichkeit gefunden, Gedanken, wenn sie ohne besondere Gefühlsregung auftauchen, für sich zu behalten. Wir dürfen jedoch niemals Beta Lee mit dem Gedanken belasten, daß die Maschine angegriffen werden soll. Sie wäre sicherlich nicht in der Lage, diesen Gedanken für sich zu behalten!“
    „Dann fällt also …“
    Schumacher verschluckte seine Worte, als er von draußen ein leises, aber unüberhörbares Dröhnen vernahm.
    „Was ist das?“ fragte er.
    Die bestürzten Gesichter Don Pascalsund seiner Freunde verrieten ihm, daß sie ebensowenig Bescheid wußten wie er. Schumacher stand auf und sah zum Fenster hinaus. Ihm bot sich ein für diese Zeit abenteuerlicher Anblick. Der Himmel über dem See war blau bis auf eine etwa handtellergroße Stelle dicht über dem Horizont. Was sich dort grauschwarz und drohend heraufschob, war ohne Zweifel eine Gewitterwolke.
    „Sagten Sie nicht, daß die Maschine das Wetter regelt?“ fragte Schumacher.
    Don Pascal nickte.
    „Dann scheint ihr etwas zugestoßen zu sein! Was da kommt, ist eindeutig ein Gewitter!“
    Die sechs Männer sprangen auf. Sie waren blaß geworden. Schumacher hatte den Verdacht, daß sie sich vielleicht nicht nur um die Panik sorgten, die der Wetterumumschwung bei ihren Mitmenschen hervorrufen würde, sondern daß sie selbst etwas Angst vor dem Gewitter hatten.
    „Beruhigen Sie sich!“ sagte Schumacher. „Es kann nichts passieren! Allerdings halte ich diesen Augenblick für äußerst günstig!“
    Don Pascal fuhr herum.
    „Was wollen Sie tun?“
    „Die Maschine angreifen! Sie scheint gestört zu sein! Ich nehme an, daß vielleicht ein Teil meiner Leute doch ihre Aufgabe erfüllt hat! Weiterhin ist anzunehmen, daß die Maschine auf Grund der Störung nicht mehr in der Lage sein wird, alle ihre Funktionen zu erfüllen! Ich könnte mir keinen günstigeren Augenblick für einen Angriff vorstellen als diesen!“
    Offenbar war Schumacher der einzige, der noch klar denken konnte. Die anderen hatte zu stark der Schock über die Wetterveränderung erfaßt. Schumacher entschloß sich kurz und bündig.
    „Meine Herren! Erlauben Sie mir, daß ich zu meinem Schiff zurückfliege! Ich werde Sie über alles auf dem laufenden halten, was die Flotte unternimmt!“
    In kürzester Zeit erreichte Schumacher die EUROPA. Vom Kommandostand aus gab er folgende Anweisungen durch:
    „Kommandant an alle! Die Unternehmung des Hauptmanns Leclerq scheint zumindest teilweise ein Erfolg gewesen zu sein.
    Die Regelung des Wetters durch die Maschine, die seit dreißigtausend Jahren reibungslos funktionierte, ist außer Betrieb. De- Zeitpunkt für den endgültigen Angriff ist gekommen. Die Schiffer –“, er nannte die Bezeichnung von etwa zwanzig Einheiten – „fliegen zum Zentralgebirge und besetzen es. Ich bitte, dabei die schon einmal benutzten Flugrouten einzuhalten, da diese gefahrlos zu sein scheinen. Der Rest der Flotte verhält sich ruhig! Ich nehme an, daß meine Befehle überall verstanden worden sind! Geben Sie keine Rückmeldungen! Der Funkverkehr bleibt nach wie vor wegen der Überwachung durch die Maschine auf das

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