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1101 - Die Rache des Griechen

1101 - Die Rache des Griechen

Titel: 1101 - Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beten.«
    »Ja, auch das.«
    »Du rufst mich an, wenn es Neuigkeiten gibt? Ganz gleich, welcher Art sie sind.«
    »Versprochen.«
    »Der arme Junge«, sagte Sarah noch und legte auf. Jane blieb neben dem Schreibtisch stehen. Die Hand lag auf dem Hörer des Telefons, und sie war in Gedanken versunken. Sheila sprach auch nicht mehr. Sie war im Sessel sitzen geblieben und hatte ihre Hände auf die Lehnen gelegt.
    Zwischen ihnen lag die Welt des Schweigens, aber beide Frauen wußten auch, daß sie sich trotzdem verstanden. Sie konnten sich auf das unsichtbare Band verlassen.
    Die Ruhe wurde unterbrochen, als das Telefon klingelte. Es klang so überlaut, daß Sheila in die Höhe schnellte, aber nicht aufstand, sondern wieder in den Sessel zurückfiel und den Apparat wie einen Feind anschaute.
    »Willst du nicht abheben, Sheila?«
    »Nein, nein, das kann ich nicht.«
    »Soll ich es für dich tun?«
    »Bitte.«
    Es hatte schon zum fünftenmal geläutet, als Jane den Hörer hochhob und sich mit leiser Stimme meldet. Das Herz schlug ihr hoch bis zum Hals. Sie hatte auch keinen Namen gesagt. Der andere wußte nur, daß jemand abgehoben hatte.
    Viel war nicht zu hören, abgesehen von einem Rauschen. Jane dachte an einen der drei Männer, die versuchten, Bescheid zu geben, und sie sah auch Sheilas starren Blick auf sich gerichtet.
    »Wer… wer ist es denn?«
    Jane hob die Schultern.
    Endlich eine Stimme. Doch nicht die eines Mannes. Eine Frau sprach.
    »Bist du es, Sheila?«
    »Nein…«
    »Ich will Sheila sprechen.«
    »Moment.« Jane reichte den Hörer weiter, aber Sheila nahm ihn noch nicht entgegen.
    »Wer ist es denn?«
    »Keine Ahnung. Eine Frauenstimme.«
    »Wieso das?«
    »Sprich mit ihr.«
    Endlich nahm Sheila den Hörer entgegen. Sie wirkte wie eingefroren, als sie ihn gegen das Ohr drückte. Jane Collins behielt die Freundin von der Seite her im Blick, und sie hörte auch die leise gestellte Frage. »Wer will mich sprechen?«
    Sheila bekam eine Antwort, doch sie gab sie an Jane noch nicht weiter.
    Dafür begann sie zu zittern. Das war nicht mehr normal. Sie sah aus wie jemand, der unter Schüttelfrost leidet.
    »Nein, das kann nicht wahr sein!«
    Jane hielt es nicht mehr aus. »Himmel, wer ist es denn? Sag doch endlich was!«
    Sheila Conolly drehte ihr das Gesicht zu, auf dem sich alle möglichen Gefühle abzeichneten und sich miteinander mischten. »Es ist Nadine Nadine Berger…«
    ***
    Jane Collins war so perplex, daß sie zunächst kein Wort hervorbrachte und dann das Falsche fragte: »Die Wölfin?«
    »Das ist sie nicht mehr.«
    »Was will sie denn?«
    Sheila Conolly gab keine Antwort, weil sie einfach zuhören wollte und auch mußte. Nadine sprach leise und brachte die Worte etwas abgehackt hervor. »Ich spüre die Angst des Jungen, Sheila. Es ist noch immer eine Verbindung zwischen Johnny und mir vorhanden. Sie wird nicht abreißen. Ich bin kein Schutzengel, wirklich nicht, aber ich merke, daß Johnny leiden muß.«
    »Ja, ja, ja!« schrie Sheila. »Er leidet. Man hat ihn entführt. Man will ihn töten.«
    »Wer?«
    »Ein Grieche. Er heißt Leonidas.«
    »Wo befindet er sich?«
    »Die Insel liegt im Mittelmeer. Sie heißt Sodom. Dort hat sich das Böse festsetzen können.«
    »Seine Angst wird immer größer, Sheila. Ich merke es deutlich. Er schreit innerlich nach Hilfe…«
    »Ich kann ihm nicht helfen. John, Bill und Suko sind unterwegs, aber ich weiß nicht, was mit ihnen passiert ist. Es ist alles so furchtbar, so grauenhaft. Der Grieche will uns alle vernichten, und mit Johnny fängt er an. Er will ihn foltern. Er will ihm einen Daumen abschneiden. Bestimmt werden weitere Finger folgen und…«
    »Schon gut, ich weiß Bescheid.«
    »Kannst du nichts für ihn tun, Nadine?«
    »Ich bin in Avalon…«
    »Ja, das schon. Es gibt doch eine Verbindung zwischen euch. Sonst hättest du nichts von seiner schrecklichen Angst spüren können. Bitte, Nadine, versuche alles…«
    Sheila erhielt keine Antwort mehr. Die Stimme war plötzlich weg, und Sheila hörte nur das Rauschen. Der Hörer rutschte ihr aus der Hand und blieb in ihrem Schoß liegen.
    Jane nahm ihn weg und legte ihn wieder auf. »War es wirklich Nadine Berger?« wollte sie wissen.
    »Ja, sie.«
    »Warum rief sie an?«
    Sheila berichtete es ihr. Jane Collins hörte genau zu. So unwahrscheinlich es auch klang, sie glaubte Nadine Berger. Auch Jane wußte, wie eng Johnny und Nadine verbunden gewesen waren. Damals war die Frau noch eine Wölfin gewesen,

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