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1104 - Meuterei im All

Titel: 1104 - Meuterei im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weit an der Galaktischen Flotte vorbei in den Leerraum zu flüchten.
     
    8. Träume und Alpträume
     
    „Unaire Zahidi läßt Ihnen ausrichten, daß er in den Raumkreuzern der BASIS Einsatzkommandos sammelt, Sir", flüsterte es in Perry Rhodans Ohren.
    Perry hatte sich tief in seinen Kontursitz zurückgelehnt, so daß seine Ohren an den seitlichen Kopfstützen, aus denen sonst nach Wunsch üblicherweise Musik erklang, anlagen. Das Kommando der Meuterer, das die Zentrale nach wie vor besetzt hielt, schien keinen Verdacht geschöpft zu haben. So konnte sich die Hamiller-Tube dank ihrer vielfach unterschätzten Möglichkeiten auf diese Weise mit ihm und anderen an der Meuterei nicht beteiligten Menschen in Verbindung setzen.
    Er bewegte die Lippen, sprach aber nicht. Das war auch nicht nötig, denn mit Hilfe seiner überall befindlichen Teleaugen vermochte die Bordpositronik ihm die Worte von den Lippen abzulesen.
    Er fragte sich allerdings, warum es der Positronik nicht möglich gewesen war, diesen Weidenburn in der BASIS zu entdecken. Immerhin war er rund fünf Wochen als blinder Passagier an Bord gewesen.
    „Wie sieht es auf der SOL aus?"
    „Atlan ist paralysiert, aber SENECA organisiert die Bildung von Einsatzkommandos."
    „Gut. Und was tut sich auf der SODOM?"
    „Der ‚Herr Admiral’ hat blitzschnell und kompromißlos reagiert und das ganze Schiff mit Narkogas fluten lassen, als die Meuterei ausbrach. Die Weidenburnianer hatten diese Reaktion jedoch vorausgesehen und waren auf der SODOM in geschlossenen SERUNS aufgetreten. So wurden sie nicht betroffen, dafür aber ein gutes Drittel der loyalen Besatzungsmitglieder, und der ,Herr Admiral' wurde gezwungen, seinen SERUN zu öffnen. Er schläft tief und traumlos, Sir."
    Perry lauschte der Stimme nach.
    War da ein Unterton von Schadenfreude gewesen oder nicht? Eigentlich sollte eine Positronik keine Schadenfreude empfinden können.
    „Worüber denken Sie nach, Sir?" wisperte die Hamiller-Tube.
    „Darüber, ob sich in dir Payne Hamillers Gehirn, ein Teil seines Gehirns oder einige seiner Persönlichkeitskomponenten in Form programmierter Strukturen verbergen", erwiderte Perry lautlos.
    „Ich begreife Sie nicht, Sir. Wann sehen Sie endlich ein, daß es völlig bedeutungslos ist, ob eine dieser Möglichkeiten zutrifft, und wenn ja, welche es ist!
    Versuchen Sie lieber, die Frage zu beantworten, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei! Das ist leichter. Glauben Sie mir bitte, Sir!"
    Perry knirschte mit den Zähnen.
    Dusokles, der ganz in der Nähe stand, warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, dann lächelte er beruhigt, denn er deutete den zornigen Ausdruck in Perrys Gesicht auf seine Weise.
    „Sei bitte nicht ungehalten, Perry!" bat er. „Weidenburn wird dir alles erklären."
    „Bald wird es für Erklärungen zu spät sein, du Narr!" rief Deneide Horwikow.
    „Unsere Spezialisten in der Funkzentrale haben jetzt endlich den Funkkode der Endlosen Armada geknackt - und es ist ihnen gelungen, Bruchteile von Funksprüchen aufzufangen. Daraus geht hervor, daß der Kommandant von Armadaeinheit hundertsechsundsiebzig - und damit sind zweifellos die Armadaschiffe gemeint, die sich uns bei der Verfolgung der Avenoiden nähern - aus dem Armadaherzen den Befehl erhalten hat, gegen weitere Angreifer massiv vorzugehen und sie nicht mehr zu schonen."
    Perry richtete sich auf.
    „Ich verlange, sofort mit Weidenburn sprechen zu können!" erklärte er erregt. „Er muß seinen Befehl, Phase eins von Programm RIP CORD zu stoppen, sofort widerrufen, sonst ist die Galaktische Flotte verloren."
    „Hier bin ich, Perry Rhodan!" rief eine Stimme vom Hauptschott her.
    Ein mittelgroßer Mann in einem SERUN-Schutzanzug näherte sich. Perry musterte ihn scharf. Das Gesicht des Mannes war dunkelhäutig und trug negroide Züge - und es war schmal und asketisch, als hätte der Mann eine längere Fastenzeit hinter sich.
    Kein Zweifel, es war das Gesicht von Eric Weidenburn, das er vor dem Aufbruch der Galaktischen Flotte in einem Memowürfel betrachtet hatte, ohne zu ahnen, daß es zwischen ihnen beiden nahe dem Frostrubin zu einer schicksalhaften Begegnung kommen würde. Auch die Augenfarbe stimmte: ein klares Wasserblau. Nur blickten sie nicht erstaunt drein wie in dem Memowürfel, sondern glitzerten fanatisch.
    Das paßte nicht zu dem Bild der Persönlichkeit, das ihm Hanse-Spezialisten gegeben hatten. Danach verfügte Weidenburn zwar über Charisma und konnte sehr überzeugend

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