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1104 - Meuterei im All

Titel: 1104 - Meuterei im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bevor TRIICLE-9 hierhergebracht wurde und die natürliche Entwicklung unterbrach."
    „Das ist eine ganze Menge, die in so kurzer Zeit herausgefunden wurde", sagte An.
    Doch dann erinnerte er sich daran, daß mindestens zweihunderttausend Wissenschaftler mit den Instrumenten von fünfzigtausend Schiffen gleichzeitig an der Untersuchung der Trümmerwüste arbeiteten, und daran gemessen, waren die bisherigen Ergebnisse gar nicht so überwältigend.
    „Aber wir müssen natürlich noch viel mehr herausfinden", ergänzte er, um sein vorschnelles Lob abzuschwächen. „Die Daten aus dem Armadaherzen besagen, daß TRIICLE-9 mit erheblich größerer Geschwindigkeit rotiert als die Trümmer der ehemaligen Zwerggalaxis. Da die Rotation von Masse in der Entwicklungsphase zu einem Schwarzen Loch sehr schnell verläuft, ist anzunehmen, daß fast ihre gesamte Rotationsenergie auf TRIICLE-9 übergegangen ist.
    Das erklärt aber noch nicht, warum der im Innern des sich bildenden Schwarzen Loches herrschende ungeheure Druck sich nicht in einer Explosion entladen hat, der die Trümmer nach allen Richtungen davonschleuderte. Ich möchte wissen, warum das nicht geschehen ist."
    „Die Wissenschaftler sind dabei, diesem Widerspruch auf den Grund zu gehen", erklärte Run. „Gewisse Anzeichen lassen vermuten, daß der Masse des Schwarz-Loch-Vorläufers zu einem bestimmten Zeitpunkt durch einen entropischen Vorgang schlagartig der größte Teil seiner thermischen Energie entzogen wurde. Das wäre eine Erklärung für die ausgebliebene Explosion. Die berstende Materie wäre dann sozusagen in dem Augenblick, in dem sich ihre thermische Energie in einen kinetischen Impuls umsetzen wollte, eingefroren worden. Doch darüber müssen noch eingehende Untersuchungen angestellt werden."
    An entließ den Astronomen durch eine Handbewegung aus der Befragung, dann musterte er wieder die Bildschirme der saalartigen Zentrale in der Bugaufwölbung des Kessels der BOKRYL. Stabile und wechselnde Daten, Diagramme, Reflexpunkte und immer wieder neue Daten wurden von seinen Augen aufgenommen und in seinem Gehirn präzise verarbeitet.
    Doch so sehr er auch integrierter und zugleich koordinierender Bestandteil seiner Armadaeinheit war, sein Gehirn produzierte auch Gedanken, die damit nicht unbedingt etwas zu tun hatten.
    So fragte er sich gerade in diesem Augenblick, wie die Raumfahrer des fremden Pulks fühlten und dachten und welche ethischen Leitlinien ihr Handeln bestimmten - alles Fragen, um die er sich eigentlich nicht zu kümmern hatte, weil dafür das Armadaherz zuständig war.
    Aber nicht genug damit, er verspürte plötzlich die geradezu irrationale Sehnsucht, mit einem dieser Raumfahrer Kontakt aufzunehmen.
     
    *
     
    Herrgos runder Kopf ruckte ruhelos von links nach rechts, von rechts nach links.
    Seine schwarzen Knopfaugen beobachteten scharf sowohl die zahlreichen Displays in der Zentrale der OCKR als auch die dichtgedrängt vor ihren niedrigen schmalen Schaltpulten stehenden Spezialisten, deren Köpfe ebenfalls ständig hin und her ruckten, obwohl sie sich eigentlich nur auf ihre Kontrollen konzentrieren sollten. Ihre Stimmen erfüllten die Zentrale mit nie abreißendem Krächzen.
    „Eine punktgenaue Transition", stellte jemand neben Herrgo fest.
    Da der Kommandant ihn alle paar Augenblicke sah, wußte er, daß der Slandoar Brodr zu ihm gesprochen hatte, der „oberste Schlachtenführer" aller Cruuns, der eigens von seinem Geheimstützpunkt zur Flotte der Cruuns im Bereich des Rotierenden Nichts gekommen war, um die bevorstehende Schlacht zu lenken.
    Herrgo wußte nicht genau, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte, denn eigentlich unterstand die hundertfünfzig Einheiten zählende Flotte im Bereich des Rotierenden Nichts ihm. Doch seltsamerweise hatte es zwischen beiden Männern noch keine Kompetenzschwierigkeiten deswegen gegeben.
    Genauso seltsam war die Tatsache, daß er, Herrgo, und Brodr unabhängig voneinander ohne Absprache auf den gleichen Gedanken gekommen waren: die aus der Trümmerwüste vertriebenen eigenen Einheiten und die Verbände der anderen avenoiden Völker außerhalb der Trümmerwüste zu sammeln und die rund zwanzigtausend Einheiten zählende Flotte anzufliegen, die dicht bei der Trümmerwüste gestoppt hatte und nunmehr der gigantischsten Raumflotte gegenüberstand, die es je gegeben hatte - der Endlosen Armada, wie man aus einigen offenen Funksprüchen der zwanzigtausend Schiffe herausgehört hatte.
    „Sie sind

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