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1109 - Die Stunde der Krieger

Titel: 1109 - Die Stunde der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Traktorstrahlen hielten, dann mochte es sogar möglich sein, die kleine Heimat, wie man sie flugs nannte, auch bei schwierigeren Manövern mitzuschleppen.
    Die Unaussprechlichen hatten sich in der Vergangenheit stets als Einheit im besten Sinn des Wortes verstanden. Selbst zwischen den verschiedenen Clans hatte es niemals ernsthafte Differenzen gegeben. Aber nun lebten sie schon seit einer sehr langen Zeitspanne in ihren Schiffen, und notwendigerweise hatten sie Verbände bilden müssen, um die ihnen zugeteilten Aufgaben zu erledigen.
    Die Verteilung der verschiedenwertigen Erben auf die einzelnen Schiffe war höchst unterschiedlich. Es gab Einheiten, die so simple Aufgaben zu erledigen hatten, daß es völlig ausreichend war, wenn man sie mit kurzlebigen Sechzehntelerben bemannte und denen zwei oder drei Achtelerben voranstellte. Andere Schiffe waren fast ausschließlich von Viertel- und Halberben besetzt, und ganze Verbände wurden von Viertelerben geleitet, weil es zu wenig Halberben gab.
    Im Lauf der Zeit hatten die Unaussprechlichen aus der Not eine Tugend gemacht, und besonders die Viertel- und Achtelerben, die kaum imstande waren, höheren Gedankengängen zu folgen, hatten einen gewissen Stolz entwickelt. Schließlich wären sie es, die die eigentlichen Aufgaben ihres Volkes innerhalb der Endlosen Armada erfüllten, während die Halberben sich mit unverständlichen, für die Praxis wenig bedeutsamen Dingen beschäftigten.
    Es war nicht so, daß niederwertige Erben eine geringere Chance gehabt hätten, Heimat zu besuchen. Aber sie waren tatsächlich relativ selten dort gewesen. Das lag in erster Linie daran, daß sie anderes zu tun hatten.
    Die Viertel- und Achtelerben hatten sich niemals darüber beklagt oder sonstwie zu verstehen gegeben, daß sie sich benachteiligt fühlten - und die Sechzehntelerben waren ohnehin kaum imstande, sich über irgend etwas zu beschweren. Aber nun, als es Heimat nicht mehr gab und nur noch diese Trümmerstücke durch die Gegend segelten, schien es all diesen Unaussprechlichen sehr wichtig zu sein, daß sie ein Stück vom Kuchen abbekamen. Auch wenn es nur ein kleines Stück war.
    Chrubchur befand sich immer noch im Besprechungsraum, als die Halberben zurückkehrten. Er hielt die Tatsache, daß sie sich nun wieder zusammenfanden, um miteinander zu beraten, für sehr positiv. Es war auf jeden Fall vernünftiger, als sinnlos in der Gegend herumzukurven.
    Aber als die Halberben dann zu reden begannen, mußte er seine Meinung revidieren. Sie schienen nichts dazugelernt zu haben. Genauer gesagt, mußte man das genaue Gegenteil annehmen.
    Inzwischen hatten weitere Verbände die übrigen größeren Trümmerstücke eingefangen, und diejenigen, die leer ausgegangen waren, jagten jedem noch so kleinen Brocken hinterher.
    Chrubchur hatte mit Entsetzen gesehen, daß sie dabei im Umgang mit Konkurrenten nicht kleinlich waren. Noch war es nicht soweit, daß Unaussprechliche auf ihre Artgenossen schössen, aber sie nutzten jede Möglichkeit aus, um einander auszutricksen. Noch schlimmer aber war es, daß jede Gruppe ihre Beute eifersüchtig bewachte.
    Chrubchur sah die Gefahren, die sich aus diesem Durcheinander ergaben. Noch gab es Trümmerstücke, denen man nachjagen konnte, aber Heimat war einfach nicht groß genug gewesen - und auch nicht in genug Teile zerbrochen - als daß jede Gruppe ein ausreichend großes Stück davon abbekommen konnte. Es war daher abzusehen, daß sie schon bald beginnen würden, sich gegenseitig die Beute abzunehmen.
    Der Vollerbe konnte sich nicht vorstellen, daß die Halberben diese Dinge nicht ebenfalls erkennen und als gefährlich einstufen würden. Als sie sich daher zusammenhockten, trat er hoffnungsvoll vor sie hin und sagte: „Jetzt gibt es nur noch eine Möglichkeit, einen Krieg zwischen den Angehörigen unseres Volkes zu verhindern. Wir müssen die restlichen Teile von Heimat zerstören. Dann gibt es nichts mehr, worum sie sich streiten können."
    Die Halberben sahen ihn verblüfft an.
    „Wovon sprichst du überhaupt?" wollte Chrachrsar, einer der ältesten in dieser Runde, von Chrubchur wissen. „Wir sollen Heimat zerstören? Was hat dich denn auf diese wahnsinnige Idee gebracht? Wir werden das Gegenteil tun! Wir werden Heimat wieder zusammenführen!"
    „Die anderen werden sich weigern, die einzelnen Teile herauszugeben", gab Chrubchur zu bedenken.
    „Wir sind die Halberben, und wir haben zu befehlen", erklärte Chrachrsar kategorisch. „Sie werden

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