1109 - Hexenspiele
Melissa?«
Sie nickte. »Das ist der Teufel…«
»Ja, der Teufel!« Lara strahlte. »Ein Teil von ihm steckt in ihm. Asmodis hat das Opfer angenommen, und er wird weiterhin auf unserer Seite stehen.«
»Wehe unseren Feinden«, flüsterte Melissa und lachte laut auf…
***
Es war eine scheußliche Restnacht für Shao und Betty gewesen. Geschlafen hatten beide so gut wie nicht. Da war es Suko schon besser gegangen. Dank Shaos Trank war er tief und fest in die Arme des Gottes Morpheus geglitten, wobei er sich beim Aufwachen trotzdem nicht wohl fühlte, weil er sofort an die Ereignisse der vergangenen Nacht dachte. Sie waren nicht so erfolgreich verlaufen wie er es sich vorgestellt hatte.
Ein Vorteil lag trotzdem auf ihrer Seite. Sie hatten Betty Flynn retten können.
Suko tauchte frisch geduscht bei den beiden Frauen auf, die bereits am Frühstückstisch saßen und ihn mit einem recht gequälten Lächeln begrüßten.
»Alles okay?« fragte Suko.
»Man lebt.«
Er lächelte Shao an, die recht unausgeschlafen aussah, ebenso wie ihr gemeinsamer Gast. »Wir können froh sein, daß man uns in Ruhe gelassen hat.«
»Woher soll die andere Seite auch wissen, wo wir uns aufhalten?« fragte Betty.
»Vorsicht, meine Liebe. Sie dürfen die andere Seite nicht unterschätzen. Wenn unsere Gegner etwas wollen und haben tatsächlich die Unterstützung der Hölle, dann setzen sie es auch durch. Das sind Erfahrungswerte, auf die ich mich berufen kann. Ich bin davon überzeugt, daß sie wissen, wo sie uns zu suchen haben.«
»Mir wäre es umgekehrt lieber«, sagte Shao.
Suko zuckte die Achseln und griff zum tragbaren Telefon. Nachdem er es von der Station abgehoben hatte, sprach er davon, zunächst mit Sir James zu reden.
»Es ist noch früh.«
»Oft sitzt er schon im Büro.«
»Was ist mit John?«
»Der treibt sich noch in Liverpool herum. Weiß der Henker, wann er zurückkehrt.«
»Wer ist John?« erkundigte sich Betty.
Shao gab ihr die Antwort. »Er ist ein Freund. Ein sehr guter sogar. Zugleich ist er auch Sukos Kollege und kümmert sich ebenfalls um Fälle, die, sagen wir, nicht so ganz in den normalen Rahmen hineinpassen. Sie wissen schon, was ich meine.«
»Klar, das habe ich erlebt, und ich würde diesen Weg auch kein zweites Mal mehr gehen. Wenn ich recht darüber nachdenke, so hat mich meine Einsamkeit in diese Richtung getrieben. Ich war einfach zu allein, da kamen mir diese Werberinnen gerade recht.« Sie schaute auf den Tisch, der gedeckt war. »Beide traten so auf, daß ich rasch Vertrauen zu Ihnen fand.«
»Das kann ich mir denken«, bestätigte Shao. »Wußten Sie eigentlich, daß sie nicht nur bei Ihnen aktiv waren, sondern in der gesamten Umgebung?«
»Nein.«
»Wir haben ein Straßen-Register bei Rosy gefunden. Dieser Plan ist gründlich vorbereitet worden. Sie wollten zahlreiche Frauen kontaktieren. Ob sie es geschafft haben, kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen.«
»Hoffentlich nicht.«
»Das meine ich auch.«
Suko hatte es inzwischen geschafft, Sir James zu erreichen und war auch dabei, ihm einen Bericht zu geben. Der Superintendent war überrascht. Er erkundigte sich, ob Suko allein in der Lage war, es zu schaffen oder ob es nicht besser war, wenn er auf John Sinclair wartete.
»Hat er sich denn gemeldet?«
»Noch nicht.«
»Dann werde ich den Fall hier weiter angehen. Ich rechne fest damit, daß die andere Seite uns nicht verloren gibt. Die bleiben dran, Sir, das spüre ich.«
»Dann informieren Sie mich weiter. Ansonsten wäre es besser, wenn wir Ihre Zeugin in Schutzhaft nehmen. Wissen Sie denn, wo Sie heute morgen den Hebel ansetzen wollen?«
»Das weiß ich noch nicht, Sir. Uns fehlen Informationen. Wir kennen Namen, aber keine Wohnorte. Trotzdem bin ich optimistisch. Wir haben ihnen etwas genommen, und ich glaube nicht, daß sie ohne weiteres darauf verzichten wollen. Sie werden unter allen Umständen versuchen, uns zu finden. Wenn sie sich dabei anderer Kräfte bedienen, gehe ich davon aus, daß Sie es auch schaffen.«
»Gut, dann bleiben wir in Verbindung. Auch wenn Sie Unterstützung brauchen.«
»Ich melde mich, Sir.«
»Na, was hat er gesagt?« fragte Shao.
Suko schenkte Tee in die Tasse. »Überzeugt hat er nicht geklungen.« Er schüttelte den Kopf und schaffte dies, ohne Schmerzen zu spüren. »Es kann an der frühen Stunde gelegen haben oder daran, daß ihm der Fall zu suspekt und zu weit entfernt erscheint.«
»Bestimmt nicht an der frühen
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