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111 - Das Spukschloß

111 - Das Spukschloß

Titel: 111 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lag schwer in der Hand. Er klappte den Schaft herunter und schob jeweils eine Patrone in jeden Lauf. „Kannst du überhaupt damit umgehen?" fragte Anita.
    „Wenn wir uns die Bestien damit nicht vom Leibe halten können, geht's uns wie den armen Hausbewohnern."
    „Sahen sie schlimm aus?" Er nickte.
    Die Geräusche vor dem Haus waren lauter geworden. Er lief auf den Flur und warf einen Blick durch das schmale Türfenster. Draußen war es stockdunkel, trotzdem glaubte er, vorbeihuschende Gestalten zu sehen. Sie waren schlank und behaart. Geschmeidig sprangen sie über Hindernisse, dabei knurrten sie kehlig.
    Plötzlich zuckte er zurück. Ein schwerer Körper war gegen die Tür geprallt.
    Mein Gott, betete er, laß sie nicht reinkommen!
    Anita hielt die beiden Kinder krampfhaft fest. In ihren weit geöffneten Augen stand nacktes Entsetzen.

    Unga beherrschte die schwere Maschine traumhaft gut. Er lenkte den Sattelschlepper an allen Hindernissen vorbei.
    „Denen geht die Puste wohl niemals aus", stieß er wütend hervor. „Sie sind schon eine geschlagene Stunde hinter uns her."
    „Sie wollen die Blutschalen-Menhire retten", meinte Coco nachdenklich. „Anscheinend sind die Steinsäulen sehr wichtig für Luguri."
    Über ihnen kratzte etwas.
    „Ein Biest ist auf das Dach geklettert."
    Burian Wagner hatte Angst. Er kannte die Macht der dämonischen Kreaturen, aber wußte nicht, wie man sie nachhaltig abwehrte.
    „Sie werden - uns ins - Freie zerren", stammelte er. „Hier im Wald haben sie leichtes Spiel mit uns. Niemand wird uns helfen."
    „Sind keine Dörfer in der Nähe?"
    Burian dachte angestrengt nach.
    „Doch", sagte er schließlich. „Wenn sich Unga links hält, erreichen wir bei der nächsten Abzweigung die Talstraße. Von dort ist es nur ein Katzensprung bis nach Langenbach."
    „Langenbach", murmelte Coco. „Noch nie gehört. Sicher nur ein sehr kleiner Ort."
    „Nicht mehr als sieben, acht Häuser."
    Unga warf einen Blick aus dem zersplitterten Seitenfenster. Im gleichen Augenblick beugte sich der Wolfsmensch vom Dach herunter. Der Fahrtwind zerrte an den braunen Zottelhaaren. Gelbe Reißzähne schimmerten in dem furchterregenden Maul. Die Lefzen waren schaumbedeckt.
    „Er liegt auf dem Dach", schrie Coco.
    „Schon gesehen", bemerkte Unga. „Das Biest wird gleich sein blaues Wunder erleben."
    Die Krallen des Wolfsmenschen langten durch den Fensterspalt. Unga gab Gas, und einen Augenblick später trat er hart auf die Bremse. Sie mußten sich festhalten, um nicht gegen die Windschutzscheibe geschleudert zu werden.
    Dem Wolfsmenschen bekam der Ruck schlecht. Er stürzte in hohem Bogen herunter. Als Unga wieder beschleunigte, geriet die Bestie unter die Räder. Der langgezogene Todesschrei der Kreatur ging im Dröhnen des Motors unter.
    Jetzt schien der unbekannte Drahtzieher, der die Kreaturen auf sie gehetzt hatte, zum Generalangriff zu blasen. In Fahrtrichtung erschien ein Fledermausschwarm. Die Tiere waren bei weitem nicht so groß wie die Monsterfledermaus, die Unga erledigt hatte, doch war ihre Angriffslust keineswegs geringer. Sie segelten im Tiefflug heran. Kurz vor dem Aufprall schwenkten sie nach oben und zur Seite ab. Es wurden immer mehr. Coco zählte fast fünfzig Tiere.
    „Vampirfledermäuse", sagte sie.
    „Ist noch genügend Sprit im Tank?" fragte Burian.
    „Wir fahren schon auf Reserve."
    Im Rückspiegel sahen sie die Wolfsmenschen heranjagen. Das Ende des Artgenossen schien den. Kreaturen nichts auszumachen. Sie würden nicht eher aufgeben, bis sie die drei Menschen aus der Fahrerkabine des Sattelschleppers gezerrt hatten.
    „Vielleicht sollten wir ihnen die Steinsäulen überlassen", meinte Burian. „Möglich, daß sie dann aufgeben und uns zufrieden lassen."
    „Nein", erwiderte Coco. „Sie wollen unser Blut haben. Hätten wir einen Köder, dann hätten wir eher eine Chance. Aber so…"
    Unga warf ihr einen Blick zu.
    „Köder", sagte er geheimnisvoll, „das ist das Stichwort. Du übernimmst jetzt das Steuer und fährst langsam weiter, während ich mich auf die Meute stürze. Ich erledige ein paar von den Biestern und springe anschließend wieder auf. Wie ich die Bestien kenne, werden sie über die eigenen Artgenossen herfallen. Das wird uns eine Atempause verschaffen."
    „Ein guter Plan, Unga, aber du wirst nicht rausgehen. Sie würden dich sofort packen. Ich erledige das schon."
    Cocos Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Unga erkannte, daß sie sich nicht umstimmen

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