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111 - Das Spukschloß

111 - Das Spukschloß

Titel: 111 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schnell weg, bevor das Monster spitzkriegt, daß wir mit dem Leben davongekommen sind!"
    Sie hielten erst an, als der Sattelschlepper weit hinter ihnen lag. Die Spukgestalt packte die Blutschalen-Menhire. Sie hob sie auf, als wären sie leicht wie Federn, preßte sie eng an die Brust und verschwand in der Nacht.
    „Die Steinsäulen - wiegen - Tonnen", stammelte Burian. „Das Monster könnte Berge versetzen, so stark ist es."
    „Wir können froh sein, daß Coco so geistesgegenwärtig reagierte", meinte Unga anerkennend. „Ohne sie lägen wir jetzt zerquetscht zwischen den Trümmern des Sattelschleppers."
    Als sie den Weg nach Langenbach einschlugen, flüsterte Coco dem Cro Magnon ein paar Worte ins Ohr: „Ich weiß nicht, ob die Wolfsmenschen wieder auftauchen. Nimm auf alle Fälle Kontakt mit Dorian auf! Er muß wissen, daß die Blutschalen-Menhire verschwunden sind."
    Unga nickte. Während Coco Burian ablenkte, zog er den Kommandostab hervor.

    Meine gegenwärtige Gestalt war die Runenhexe. Ich hatte sie mit Hilfe des Vexierers angenommen, nachdem ich die Hexe besiegt hatte. Rein äußerlich war ich eine etwas ältliche Frau mit strengen, fast maskulinen Gesichtszügen. Das rote Haar war onduliert, und die Augen hatten einen stechenden Blick. Wenn ich in den Spiegel sah, schauderte ich vor dem dämonischen Glanz. Ich hatte jede Eigenart der Runenhexe übernommen - auch die Art, wie sie sprach, wie sie sich bewegte und wie sie mit den magischen Runen herumhantierte. Und ich trug ihr schwarzes Kleid mit den dunklen Hals- und Handgelenkrüschen.
    Die Kristallkugel stand noch auf dem rotbespannten Tisch. Sie stellte im Augenblick meine Verbindung zu Abi Flindt dar. Der Däne war mit Margot Artner und den verhexten Pilgern verschwunden. Wenn ich die Kugel drehte und den kleinen Drudenfuß dagegenhielt, erschien Margot Artner im Leuchtfeld. Das hübsche Mädchen hatte sich während der letzten Stunden schrecklich verändert.
    Mir war auch nicht entgangen, daß die übrigen Pilger mit Blutbeulen übersät waren. Einer war bereits gestorben. Die riesige Geistererscheinung hatte ihm das Blut aus den Adern gesaugt und war dann verschwunden. Jetzt marschierten die Unglücklichen auf ein düsteres Haus am Fuße des Großen Arber zu.
    Ich spürte die magische Ausstrahlung meines Kommandostabs. Das magische Instrument war vierzig Zentimeter lang und ließ sich teleskopartig bis auf fünfzehn Zentimeter Länge zusammenschieben. Mein Kommando- oder Magnetstab, wie man ihn auch nennen konnte, war anders als der, den Unga besaß. -Ich konnte damit Magnetfelder anpeilen. Der Magnetismus schaffte die Voraussetzung dafür, daß ich von einem Magnetfeld zum anderen springen konnte. Dabei überwand ich praktisch in Nullzeit ungeheure Entfernungen, ohne irgendein anderes Transportmittel beanspruchen zu müssen. Darüber hinaus konnte ich mit dem Kommandostab auch Kontakt zu anderen Besitzern eines ähnlichen Stabes aufnehmen.
    Unga meldete sich. Seine Stimme klang so, als stände er mitten im Raum.
    „Ich muß schnell machen, Dorian. Burian könnte etwas merken."
    „Schieß los!" antwortete ich und hielt den Kommandostab so, daß ich in das Loch am Ende sehen konnte. Die geheimnisvollen Schnitzereien an der Außenfläche schienen von innen heraus zu glühen.
    „Wir hatten Glück im Unglück", berichtete der Cro Magnon. „Die Dämonischen waren hinter uns her. Ohne Coco wären wir jetzt nicht mehr am Leben. Ein riesiges Gespenst tauchte auf. Es zermalmte den Sattelschlepper und verschwand mit den Blutschalen-Menhiren."
    „Weißt du, wohin die Säulen gebracht wurden?"
    „Tut mir leid", ertönte Ungas Stimme aus dem magischen Instrument. „Das konnten wir beim besten Willen nicht mehr rauskriegen."
    „Wo steckt ihr im Augenblick?"
    Unga antwortete nur einen Atemzug später: „In der Nähe von Langenbach. Burian hat uns auf das Nest aufmerksam gemacht."
    „Gut", erwiderte ich. „Sucht euch ein Versteck! Sobald ich etwas erfahre, melde ich mich bei euch. Geht kein Risiko ein! Ende."
    „Ende", tönte es aus dem Kommandostab.
    Die magische Verbindung brach ab. Ich schob den Kommandostab wieder zusammen und steckte ihn in den Gürtel meines Kleides.
    Seit die Pilger mit Margot Artner verschwunden waren, hatten sich auch die geisterhaften Fratzen nicht mehr blicken lassen. Ich wurde den Verdacht nicht los, daß die Es-Anteile der verhexten Steinbrucharbeiter allesamt auf Margot Artner übergegangen waren.
    Die Runenhexe, deren

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