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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben Sie recht.«
    »Und was sagen Sie dazu?«
    Sie trank ein Glas Wasser. Dabei schaute sie mich bewußt nicht an, sondern blickte ins Leere. »Ich kann Ihnen da nicht helfen, Mister…«
    »Ich heiße John Sinclair.«
    »Gut, Mr. Sinclair. Es tut mir leid, aber da bin ich überfragt.«
    Das nahm ich ihr nicht ab. Sie wußte sicherlich mehr. Sie wollte es nur nicht zugeben. Wahrscheinlich war es ihr auch unangenehm, mit einem Fremden darüber zu sprechen. Ihre Gelassenheit wirkte gespielt. Sie blieb auch, als ich meine nächste Frage stellte.
    »Halten Sie es denn für möglich, daß Katzen es schaffen, einen Hund regelrecht zu zerfleischen?«
    Diesmal schaute sie mich bei der Antwort an. »Was ist denn auf dieser Welt nicht alles möglich, Mr. Sinclair? Es gibt nichts, einfach gar nichts. Wir sind doch alle verrückt. Ich lese Zeitungen, ich sehe fern. Man fragte sich manchmal, ob noch alles normal ist auf dieser Welt. Da ist das Unmögliche schon möglich geworden.«
    »Auch die Aggressivität der Katzen?«
    »Ja. Auch wenn ich es mir schlecht vorstellen kann.«
    »Dann haben Sie derlei Dinge nicht zum erstenmal erlebt? Kann ich das aus Ihren Worten schließen?«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    Ich wurde den Eindruck nicht los, daß sie log. Sie sagte mir teilweise die Wahrheiten, aber mit der Sprache wollte sie nicht so recht herausrücken.
    »Ihr Neffe ist hinter dem Haus verschwunden. Ich kann mir vorstellen, daß er seinen Hund dort begraben wird.«
    »Da gibt es eine große Wiese.«
    »Der Junge war sehr traurig.«
    Die Wirtin zuckte mit den Schultern. »Was soll er denn auch tun, wenn sein Hund gestorben ist.«
    »Da haben Sie recht. Mir kommt es darauf an, wie er gestorben ist. Daß Katzen ihn regelrecht zerfleischt haben, ist für mich mehr als ungewöhnlich. Das gehört nicht hierher. So etwas gibt es in der Regel nicht. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, daß wir es hier mit normalen Katzen zu tun haben. Meiner Ansicht nach sind sie aufgehetzt und auch verändert worden.«
    Gisela Brown schaute mir direkt ins Gesicht. »Ich weiß nicht, was Sie wollen, Mr. Sinclair. Es ist nicht gegen Sie persönlich gerichtet, aber ich würde Ihnen raten, weiterzufahren. Es ist manchmal besser, wenn man weder fragt noch nachhakt. Sehen Sie, wir leben hier am Rande eines Dorfes. Ich will nicht sagen, daß wir von der übrigen Welt abgeschnitten sind, das passiert kaum noch in Europa. Aber wir haben uns mit den Gegebenheiten abgefunden. Hier ticken die Uhren oft anders als in der Großstadt.«
    »Das habe ich erlebt. Hier töten Katzen sogar Hunde. Wenn das keine Überraschung ist.«
    Sie zuckte die Achseln. »Alles was Sie hier gesehen haben, sollten Sie nicht auf die Goldwaage legen. Es ist eben so wie es ist. Tut mir wirklich leid.«
    »Akzeptiert, Mrs. Brown. Ich möchte nicht wie ein Oberlehrer gelten, aber Sie kennen doch den Satz: Wehret den Anfängen.«
    »Der ist mir bekannt. Ich wüßte nur nicht, was das mit diesem Fall hier zu tun hat?«
    »Ganz einfach. Zuerst sind es die Hunde, die von den Katzen angegriffen wurden. Wenn ich den Faden weiterspinne, dann ist es nicht weit vom Hund bis zum Menschen. Das habe ich damit sagen wollen. Wenn Katzen einen Hund angreifen, könnten sie es auch bei einem Menschen versuchen. Die Katzen sind nicht normal. Da stimmt etwas nicht. Man hat sie beeinflußt. Möglicherweise sogar genmanipuliert. Alles ist möglich, Mrs. Brown. Ich habe da meine eigenen Vorstellungen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Menschen?« flüsterte sie.
    »Ja.«
    Dann lachte sie. Es klang jedoch nicht offen und ehrlich. »Das glauben Sie doch selbst nicht!«
    Ich ließ das Thema auf sich beruhen und kam statt dessen auf ihren Neffen zu sprechen. »Ich denke, daß Daniel zurückkehren wird. Wundern Sie sich nicht, wenn ich mich mit ihm unterhalte. Ich möchte wirklich mehr über gewisse Dinge in Erfahrung bringen.«
    »Geht Sie das denn etwas an?«
    »Ich fürchte schon.«
    »Wieso?«
    »Ich bin Polizist und arbeite für Scotland Yard.«
    Gisela Brown hatte meine Antwort genau verstanden und trat einen Schritt zurück. »Polizist«, hauchte sie.
    »Aber… ich meine, das ist schon okay. Seit wann kümmern sich Polizisten um Hunde, die getötet werden? Das ist nicht ihr Job.«
    »So könnte man es sagen. Ich wäre auch nicht mißtrauisch geworden, wenn es jemand anderer gewesen wäre, der den Hund getötet hätte. Aber eine oder mehrere Katzen? Nein, das kann ich nicht nachvollziehen. Da muß ich mich

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