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1114 - Der Pestmönch

1114 - Der Pestmönch

Titel: 1114 - Der Pestmönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hoffnung, den jeder Mensch brauchte.
    Wie weit sie gehen mußten, war ihnen unbekannt. Irgendwann würde sich der Mönch schon melden.
    Dann hofften sie auf den gewaltigen Sog, der sie wieder zurück in die normale Zeit brachte. Zeitlöcher waren für Suko nicht unbekannt. Oft genug hatte er mit ihnen zu tun gehabt. Sie existierten an zahlreichen Orten auf der Welt, aber nur die wenigsten Menschen wußten, wo sie sich befanden.
    Oft war es auch nur ein Zufall, wenn sie entdeckt wurden. Aber sie waren wichtig, um anderen Kräften den Weg zu ebnen.
    Der Mönch war stehengeblieben. In der Dunkelheit war er nicht zu sehen. Nur am ruhigen Brennen der Flamme hatten sie erkannt, daß sich der Mönch nicht bewegte.
    Sie rochen ihn.
    Schon vorher war ihnen der Geruch aufgefallen. Das alte, von der Pest zerfressene Fleisch stank.
    Erst wenn sie nahe bei ihm waren, nähmen sie diesen fürchterlichen Geruch wahr.
    »Es ist die Grenze«, sagte der Mönch. »Ihr könnt jetzt zurück in eure Welt gehen.«
    »Was ist mit dir?« fragte Suko.
    »Ich bleibe, denn ich habe dort nichts zu suchen. Meine Welt ist hier. Hier werde ich als ewig Verfluchter weiter leiden.« Er hatte die Kerze angehoben, so daß das Licht jetzt ein Muster über sein Gesicht warf.
    »Du willst es dir nicht noch einmal überlegen?« fragte Suko leise. »Nein!«
    »Gut.« Er stieß Britta an. »Du wirst zuerst gehen. Ein Schritt nach vorn, das reicht aus.«
    »Aber wieso? Ich…«
    »Geh!«
    Das letzte Wort hatte er scharf ausgesprochen und zugleich zugegriffen. Er packte Britta am Arm.
    Sehr rasch schob er sie nach vorn, und sie mußte einfach laufen.
    Er hörte noch ihren Schrei. Zuerst recht laut, wenig später aber verwehend, als wollte er in der Unendlichkeit allmählich verschwinden.
    »Geh jetzt auch!« sagte der Mönch. »Ja!«
    Suko befolgte den Rat. Aber er zögerte noch in der Bewegung. Das rechte Bein setzte Suko langsam nach vorn. Er wartete, bis sein Fuß wieder festen Halt gefunden hatte und tat dann etwas, mit dem der Pestmönch nicht gerechnet hatte.
    Mit der rechten Hand umkrallte Suko den Stoff der Kutte. Sie war glücklicherweise widerstandsfähig genug, um nicht zu reißen. Eisern hielt er sie fest, ging noch einen Schritt weiter und merkte dabei, daß sich der Mönch nicht mehr halten konnte.
    Er schrie laut auf…
    Und dieser Schrei wurde zu einem langgezogenen Echo, als beide in den Sog hineingerieten, der sie aus dieser Welt wegschaffte…
    ***
    Es war still in der Küche geworden!
    In den letzten Sekunden hatte sich nichts mehr getan. Kein Klopfen und Hämmern an die Tür.
    Unsere Gegner schienen sich zurückgezogen zu haben. Doch daran mochte glauben, wer wollte, ich für meinen Teil nicht. Wesen wie diese gaben nie auf. Sie wollten immer gewinnen.
    Ich stand nicht weit von der Tür entfernt. Glenda hatte ich geraten, die Fenster unter Kontrolle zu halten, was sie auch tat. Mit kleinen Schritten ging sie ihre Runden. Immer um die in der Mitte der Küche stehenden Öfen herum.
    Ich bekam mit, wie sie die beiden Kellnerinnen ansprach und dabei versucht, sie zu beruhigen. Die Frauen gaben keine Antwort. Nur ihr keuchender Atem war zu hören.
    Dann vernahm ich eine andere Stimme. Es war klar, daß sich Lorenzo melden würde. Er tat es auch, und er versteckte den Triumph in seiner Stimme nicht.
    »He, Sinclair, wie geht es euch?«
    »Keine Sorge, wir sind noch da!«
    »Das habe ich auch nicht anders erwartet!« rief er zurück. »Die Küche ist wie ein Gefängnis. Glaubt nur nicht, daß ihr uns entkommen könnt. Ich kenne welche, die sich auf euer Fleisch freuen.« Er lachte wie ein Wahnsinniger, und ich fragte mich wirklich, ob man ihn noch als zurechnungsfähig bezeichnen konnte.
    Glenda kam zu mir. »Können wir nicht durch die Tür schießen?«
    »Nein, sie ist zu dick!«
    »Was ist mit deinem Kreuz?«
    Ich winkte ab. »Wenn du an eine Aktivierung denkst, dann vergiß es, Glenda.«
    »Warum?«
    »Weil ich mir nicht sicher bin, ob es nicht alle tötet, die sich im Gastraum befinden.«
    Weit riß sie die Augen auf. »Das meinst du doch nicht im Ernst? Wie sollte dein Kreuz Unschuldige…«
    »Sie sind es nicht mehr. Ich will hier keine Leichen zurücklassen, bevor ich nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe.«
    »Glaubst du noch an eine normale Rettung?«
    »Ein wenig schon.«
    Sie stöhnte auf und schüttelte den Kopf. »Wir sind hier nicht allein«, flüsterte sie mir dann zu. »Es gibt hier drei unschuldige Menschen. Besonders der

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