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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich? Was tut er? Was macht er? Welche Kräfte stecken in ihm? Welche Mächte leiten ihn bei seiner Arbeit? Ich kann mir denken, dass Sie all das sehr interessiert, meine liebe Jane.«
    »Das kann sein.«
    »Wunderbar. Dann sind wir schon einen Schritt weiter.« Er lächelte sie an und schaute in ein Gesicht, in dem noch immer das Staunen wie aufgemalt zu lesen stand. »Wahrscheinlich grübeln Sie noch immer darüber nach, wie ich es geschafft habe, Ihren wahren Beruf herauszufinden. Ich denke, dass Sie mir auf der einen Seite den Hellseher nicht so recht abnehmen, obwohl Sie sich da irren, denn ich bin tatsächlich jemand, der Grenzen einreißen kann. Davon einmal ganz abgesehen. Ich glaube auch, dass Sie mit einem bestimmten Auftrag zu mir gekommen sind, Jane. Und nicht einmal aus eigenem Antrieb. Ich kann mir denken, dass man Sie geschickt hat.«
    »Wer sollte das getan haben?«
    »Ein Mann, ein Freund…« Er ließ die Worte ausklingen, und sein Lächeln gefiel Jane überhaupt nicht. Inzwischen ahnte sie, dass Vernon Taske Bescheid wusste. Von wem oder durch wen auch immer.
    Jedenfalls war er kein Dummkopf.
    »Nein, Sie haben mich interessiert.«
    »Wie sind Sie auf mich gekommen?«
    »Das Internet ist gläsern, Vernon.«
    »Da haben Sie recht. Es ist gläsern. Damit muss derjenige rechnen, der sich dort eine Homepage aussucht. Da wollen wir mal dahingestellt seinlassen. Es ist auch nicht normal, dass man zu mir kommt und um Einlass bittet. Man macht zuerst einen Termin mit mir aus. So etwas ist unbedingt nötig. Gerade Sie als Detektivin sollten das wissen, meine Liebe.«
    »Nein, es ist mein erster Besuch.«
    »Aber bei einem Arzt oder Therapeuten melden Sie sich doch auch an, Jane.«
    Sie ärgerte sich. Sie wusste, dass dieser Mann sie hinhielt. Dass er um das eigentliche Thema herumredete, und genau das wollte sie auf keinen Fall.
    »Sagen Sie endlich, was Sie noch alles wissen, Vernon.«
    »Gut, so habe ich es gern. Ich will es Ihnen sagen. Man hat Sie geschickt. Nicht nur irgendeiner, nein, sondern eine bestimmte Person, mit der Sie sehr befreundet sind.« Er schaute sie an, und Jane hatte das Gefühl von dunklen Teichen angeglotzt zu werden, in denen sie schließlich versank. Sie verlor dabei ein wenig die Kontrolle über sich selbst und flüsterte: »Sagen Sie mir endlich den Namen.«
    »John Sinclair!«
    Es war keine Überraschung für Jane mehr, dennoch zuckte sie zusammen. Wohl auch, weil der Hellseher ein hässliches Lachen hinterherschickte, das ihr gar nicht gefiel. Sie schwieg. Sie bewegte nur ihre Hände leicht unruhig über den Stoff der Hose hinweg.
    »Nun, habe ich Sie überrascht, Jane?«
    »Nicht sehr.«
    »Oh, das ist schade. Aber Sie sind ja eine schlaue Person und haben sich bestimmt denken können, auf was oder auf wen es hinauslief. Ja, der gute John Sinclair, der Geisterjäger. Er kann es einfach nicht lassen, obwohl ich ihn gewarnt habe. Aber so sind diese Typen nun mal. Sehr selbstgerecht. Sie denken, dass sie alles aus dem Feuer reißen und jeden Brand löschen können. Er hat sich geirrt, der gute John. Es ist nicht so wie es aussieht, denn hier bin ich der Chef. Ich ziehe die Fäden. Die Menschen sollen das tun, was ich will, und nicht umgekehrt. Fangen Sie allmählich an, dies zu begreifen, Jane?«
    »Mittlerweile schon«, flüsterte sie.
    »Sehr gut.« Er schlug ein Bein über das andere und setzte sich bequemer hin. »Da Sie es begriffen haben, werden Sie auch weiter mitspielen. Ich bin richtig froh, dass Sie zu mir gekommen sind, Jane. So hat man mir ungewollt durch Sie einen Trumpf in die Hand gegeben. Ich hatte mir schon überlegt, was ich tun soll, das ist nun hinfällig geworden. Besser hätte es für mich nicht laufen können, Jane. Ihr persönliches Pech. Sie hätten allerdings nicht auf John Sinclair hören sollen, aber ich kenne Sie, denn ich habe mich mit dem Umfeld des Geisterjägers beschäftigt. Da stieß ich zwangsläufig auf Sie. Ich wusste, dass wir irgendwann einmal zusammentreffen würden. So ist es passiert, Jane. Jetzt sind Sie mein Trumpf.« Er schüttelte den Kopf. »Was sich Ihr Freund immer einbildet. Er hätte die Dinge so lassen sollen wie sie waren. Aber nein, er wollte mehr wissen, und damit hat er Schiffbruch erlitten. So kann es kommen. Dabei habe ich seinen Kollegen geholfen, und sie waren froh über meine Hilfe. Ich habe ihnen die Verbrecher zugespielt. Ich habe ihnen erklärt, wo sie suchen müssen. Aber wie heißt es so schön? Undank ist

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