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1123 - Der Terror beginnt

1123 - Der Terror beginnt

Titel: 1123 - Der Terror beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Parkplatz um, auf dem ich in der vergangenen Nacht die schlimme Szene erlebt hatte.
    Jetzt bot er eine Welt für sich. Noch immer trieben Nebenschwaden über die Fläche hinweg, doch die Sonne hatte bereits zahlreiche Löcher in die graue Masse gedampft. Wie ein heller Wächter stand sie hoch oben am Himmel.
    Es gab nichts mehr zu sehen. Deshalb stieg ich in den Rover und startete den Motor.
    Langsam rollte ich vom Parkplatz. Links von mir lag das Hotel. Vor der Tür hatte sich der Keeper aufgebaut und schaute mir nach. Dabei winkte er verhalten.
    Mich würde er nicht vergessen und auch weiterhin darüber nachgrübeln, ob ich ihn angelogen oder die Wahrheit gesagt hatte. Mich kümmerte das nicht mehr.
    Für mich gab es ein nächstes Ziel, das ich so rasch wie möglich erreichen wollte.
    Das war Lauder!
    ***
    Ja, ich kannte die Strecke praktisch im Schlaf. Immer wenn ich die letzten Kilometer gefahren war, dann hatte sich ein Lächeln der Vorfreude auf meine Lippen gelegt. Da hatte ich gewußt, wer mich erwartete und wie sehr sich meine Eltern immer freuten, wenn sie mich sahen und in die Arme schließen konnten.
    Das war nun vorbei. Das gab es nicht mehr. Es gab keine Haustür mehr, vor der meine Mutter stand und mir zuwinkte. Es war vorbei. Endgültig, und ich war damit erwachsen geworden. Genau so und nicht anders mußte ich es sehen. Meine Eltern lebten nicht mehr, und ich war einfach erwachsen.
    Nein, ich konnte nicht lächeln, als ich die Strecke fuhr. Ein anderes Gefühl durchströmte mich. Das der Trauer und des Abschieds, der mit der Vernichtung des Hauses so verdammt endgültig geworden war. Ich konnte dagegen einfach nicht angehen, ich hatte ein Stück Heimat verloren, auch wenn es noch Menschen gab, die ich recht gut kannte, wie Konstabler Terrence Bull. Aber er konnte mir die Eltern nicht ersetzen und würde bald in Pension gehen.
    Ich wollte nicht durch den Ort fahren und nahm die Umgehungsstraße, die mich auch zum Haus meiner Eltern brachte. Den Gedanken hatte ich noch immer, und ich stellte mir auch vor, daß das Haus plötzlich dort wieder stand und alles nur ein Traum gewesen war.
    Der Rover nahm die letzten Kurven der schmalen serpentinenartigen Straße. Dann war mein Blick frei.
    Die alte Linde stand noch dort, wo sie immer ihren Platz gehabt hatte. Ihr hatte das Feuer nichts anhaben können, doch das Haus gab es nicht mehr in seinem Urzustand.
    Es war noch vorhanden, das wohl, aber nur in Fragmenten und in Trümmern. Hier war keiner erschienen, um die Trümmer wegzuräumen. Ich war der Erbe, ich hätte mich darum kümmern müssen, aber dazu brauchte es Zeit, und die hatte ich nicht, denn ich war beruflich viel zu stark engagiert.
    Als ich stoppte, blieb ich noch einen Moment sitzen, wie jemand, der sich nicht traut, sein Auto zu verlassen. So ähnlich war es bei mir auch.
    Leider verschwand das realistische und zugleich traurige Bild nicht. Da hätte ich bis in alle Ewigkeiten warten können, und so tat ich das einzig Vernünftige, drückte die Tür auf und verließ den Rover.
    Ich bildete mir ein, noch immer den Brandgeruch wahrnehmen zu können, aber das stimmte nicht.
    Die Luft hier oben war klar, auch kühler als am Morgen. Es gab keinen Nebel, und wenn man einen perfekten Tag beschreiben wollte, dann konnte man hier anfangen.
    Der herrliche Himmel in seinem hellen Blau. Die weißen Wolken; die wie Schiffe darüber segelten, der Geruch nach Sommer, nach Heu und nach Erde.
    Eine Sonne, die auf die Trümmer schien und sie trotzdem für mich nicht verändern konnte. Die Traurigkeit blieb. Die Trümmer auch. Ich ging um die Reste herum. Es war gut, daß ich allein war, so konnte niemand sehen, wie ich schluckte, denn die Erinnerungen waren da, und sie ließen sich auch durch irgendwelche Befehle nicht wegdrängen.
    Zweimal umrundete ich das Grundstück und schaute auf den mächtigen Lindenbaum, der schon so alt war und auch so viel gesehen hatte. Seine Zweige hatten oft Schatten gespendet. Im Winter waren sie manchmal weiß gepudert gewesen. So stark die Schneelast auch sein mochte, gebrochen waren die Zweige oder Äste nie.
    Was mit dem Haus geschehen sollte, wußte ich nicht. Irgendwann mußten die Überreste mal fortgeräumt werden, das stand fest. Ein Angebot für das Grundstück hatte man mir noch nicht gemacht.
    Ich war allerdings überzeugt, daß es einige Personen in Lauder gab, die darauf lauerten.
    Nachdem ich froh war, nicht durch fremde Menschen gestört worden zu sein, stieg ich

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