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1124 - Aus dem Reich der Toten

1124 - Aus dem Reich der Toten

Titel: 1124 - Aus dem Reich der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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treffen, John.«
    Mein Lächeln wurde mehr zu einer Grimasse. »Das sagst du, aber ich stehe nach wie vor da, ohne etwas zu wissen oder zu kennen. Was wird hier gespielt?«
    »Hier haben deine Eltern gelebt.«
    »Das weiß ich.«
    »Und der Platz gehört jetzt dir.«
    »Mein Erbe kenne ich ebenfalls.«
    Sie ließ sich durch meinen patzigen Tonfall nicht aus dem Konzept bringen. »Erinnerst du dich noch daran, als wir uns zum erstenmal sahen? Als du zu mir gekommen bist?«
    »Wie könnte ich das vergessen. Du hast mir ja ein wenig über meinen Vater die Augen geöffnet. Bis dato wußte ich nicht, daß er vor seiner Hochzeit mit dir liiert gewesen ist.«
    Ihr Blick schien traurig zu werden. »Es hat sich daraus auch nichts ergeben, aber die Geschichte kennst du.« Sie wechselte das Thema. »Ich war übrigens am Grab.«
    »Und weiter?«
    »Ich war sehr allein. Ich habe getrauert, denn ich wußte ja, wer dort unten liegt. Auch deine Mutter muß eine sehr liebe und patente Person gewesen sein. Es ist schade, daß ich sie nicht gekannt habe. Aber jetzt sind sie tot.«
    »Man müßte meinen«, sagte ich und räusperte mich. »Manchmal allerdings habe ich meine Zweifel.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »So kommen wir der Sache schon näher, Janine. Dann bist du auch über den Mörder mit der Kettensäge informiert gewesen?«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Und du weißt auch, wie er ausgesehen hat?«
    »Ja, und ich bin außerdem froh, daß es ihn nicht mehr gibt. Ich bin nicht enttäuscht worden. Nora war so nett, mir vor deinem Erscheinen einen kleinen Bericht zu geben.«
    »Davon habe ich nichts.«
    »Das weiß ich.«
    »Wer ist dieser Killer gewesen? Nicht mein Vater, obwohl ich ihn mit diesem Gesicht sah.«
    Janine atmete tief durch. »Es ist nicht ganz einfach«, gab sie zu. »Dein Vater ist schon in seiner Jugend ein besonderer Mensch gewesen. Ich habe dir damals erzählt, daß er ab und zu seinen Abend hatte, an dem er wegging.«
    »Ja, da gehörte er dieser Lalibela-Sekte an. Aber nicht lange. Er hat sich von ihr losgesagt.«
    Janine blickte mich ernst an. »Ich glaube nicht, daß man das kann. Wen sie einmal in ihren Klauen hat, der wird auch nach seinem Tod nicht losgelassen.«
    »Moment«, sagte ich leise. »Das ist nicht einfach für mich. Mein Vater ist tot. Ich habe erlebt, daß er schon als Verstorbener noch in den Einfluß der Lalibela-Magie geriet. Oder mein Freund Suko hat gesehen, wie sich seine Augen veränderten. Ich selbst habe ja bei der Totenwache ebenfalls die Veränderung mitgemacht, als die anderen Kräfte versuchten, mich zu übernehmen.«
    »Du hast widerstanden. An dich konnten sie nicht heran. Aber sie haben dich nicht vergessen.«
    »Das konnte ich sehr drastisch merken. Nur wundert es mich, daß mir ein Killer mit dem Gesicht meines Vaters geschickt wurde. Wie ist das möglich?«
    »War er ein Killer?«
    »Ja.«
    Sie nickte. »War er ein Mensch?«
    Darauf gab ich ihr keine Antwort, denn ich wußte selbst nichts Genaues. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich kann es nicht glauben. Er war ein Mensch und trotzdem keiner.«
    »Er war ein Wesen.«
    »Akzeptiert. Ich habe oft genug mit Wesen zu tun gehabt. Aber das ist mir zu ungenau.«
    »Es war die Macht des Lalibela. Er hat seine Niederlage nicht überwinden können. Dein Vater gehörte nicht mehr zu seinen Dienern, schon über Jahre hinweg nicht, aber dieser Mächtige hat nichts vergessen. Auch nach dem Ableben wollte er seine Rache, und er hat sie auf dich projiziert. Du bist jetzt an der Reihe.«
    »Das habe ich gemerkt«, murmelte ich. »Nur frage ich mich wirklich, woher du das alles weißt. Wie hast du dich schlau gemacht? Du wirst für mich zu einem Rätsel.«
    »Na ja, so schlimm ist es nicht, aber du weißt, daß mich dein Vater interessiert hat. Ich lebe allein. Ich habe Zeit. Ich gehe Dingen auf den Grund. Als wir uns trafen, wußte ich nicht so viel wie jetzt. Ich habe nachhaken und nachforschen können und bin dabei so gut wie fündig geworden.«
    »Bei meinem Vater oder bei Lalibela?«
    »Er ist es, der keine Ruhe gab. Er ist der von Engeln umgebene, wie man auch sagt. Nur sind seine Engel etwas Besonderes. Sie sind keinesfalls gut. Sie kommen aus dem Reich der Toten, und sie sind Geschöpfe, die man nicht als Menschen ansehen kann. Aber sie können zu Menschen werden, das hast du bei deinem Vater erlebt. Sie schaffen es, sich den Personen haargenau anzugleichen, um die es ihnen geht, und so hast du dann deinen Vater als Mörder

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