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1127 - Der Gothic-Vampir

1127 - Der Gothic-Vampir

Titel: 1127 - Der Gothic-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich sie öffnen sollte oder nicht.
    Sie war geöffnet worden, aber mir war es nicht gelungen, einen Blick hineinzuwerfen. So blieb ihr Geheimnis auch weiterhin den Augen eines Menschen verborgen.
    Hector de Valois hatte hineingesehen. Und er war dabei zerschmolzen. Jetzt gab es ihn nicht mehr, und ich würde ihn nicht mehr treffen können, es sei denn, ich geriet in die Magie einer Zeitreise und glitt zurück in sein achtzehntes Jahrhundert.
    Wäre das silberne Skelett nicht gewesen, hätte auch ich nicht mehr bei den Conollys stehen und telefonieren können. Während der Ruf durchging, waren all die Gedanken durch meinen Kopf gewandert, und ich wartete darauf, die Stimme des Abbé zu hören. Der Templer-Führer und ich waren befreundet. Wir sahen uns nicht oft, aber wir wußten, daß sich einer auf den anderen verlassen konnte.
    Unsere E-Mail mußte die Templer auf eine bestimmte Art und Weise erschreckt haben, sonst hätte man nicht um den sofortigen Rückruf gebeten. Vielleicht hatten wir – ohne es zu wollen – in ein Wespennest getreten.
    Noch hörte ich das Tuten, dann drang die vertraut klingende Stimme des Abbé an meine Ohren. »Es kannst nur du sein, der um diese Zeit anruft, John.«
    »Wie recht du hast.« Der Abbé atmete auf, und das war sogar für mich deutlich zu hören. »Wie geht es dir denn?«
    »Ich lebe noch.«
    »Soll ich den Klang deiner Stimme als positiv ansehen?« fragte er leise lachend.
    »Ja, denn ich habe ziemlichen Streß hinter mir. Der allerdings hat nichts mit der Sache zu tun, weshalb ich Kontakt mit dir aufgenommen habe.«
    »Ich höre.«
    »Nein, du bist dran, Abbé. Wir haben dir die E-Mail geschickt. Was hat dich so elektrisiert?«
    Er räusperte sich, was für mich wie das Rascheln von Papier klang.
    »Es ist der Name Montfour.«
    »Du kannst damit etwas anfangen? Was…?«
    »Nicht in der Gegenwart, John. Mehr in der Vergangenheit. Es liegt über zweihundert Jahre zurück. Da hat er gelebt. Er war der Besitzer des Chateaus Montfour, und er war ein Mann, der nicht eben als Sympathicus in die Geschichte eingegangen ist. In den Chroniken wird er als grausam und blutrünstig beschrieben. Wobei er sich dann zurückgezogen hat und nicht mehr so offen auftrat.«
    »Verschwand er?«
    »Ja.«
    »Wohin?«
    »Das ist eben die Frage, John. Niemand weiß, was mit ihm geschehen ist. Zudem wurde das Schloß zerstört und niedergebrannt, nachdem marodierende Banditen es besetzt hielten.«
    »Und dagegen hat Jacques Montfour nichts getan?« fragte ich verwundert.
    »Nein. Wie sollte er auch? Er war doch weg, verschwunden, und niemand wußte, wohin er sich zurückgezogen hatte.«
    Das konnte ich nicht glauben. Dazu kannte ich die Menschen einfach zu gut. »Abbé – bitte! Was erzählst du mir? Hat sich die Spur des Jacques Montfour endgültig verloren?«
    »Ja…«
    Die Antwort hatte für meinen Geschmack zu zögernd geklungen.
    »Bitte, Abbé. Gab es denn keine Gerüchte? Hat niemand etwas gesagt? Ist nichts aufgeschrieben worden? Es muß doch eine Hinterlassenschaft gegeben haben. Eine Chronik, und ich wundere mich auch darüber, daß du so gut informiert bist. Das passiert doch nur, wenn auch du etwas entdeckt hast, das nicht ganz koscher ist.«
    »Schon, John, schon…«
    »Was ist es dann?«
    »Ich kenne diesen Jacques Montfour nicht. Es hat wohl Gerüchte um ihn gegeben. Man sprach davon, daß er Blut getrunken haben soll. Er war wild auf das Blut von Frauen und…«
    »Ein Vampir also?«
    »Ja.«
    »Bitte.« Mir dauerte das alles zu lange. »Was hat man noch alles niedergeschrieben?«
    »Kaum etwas. Wenigstens nicht viel über ihn. Er war in der letzten Zeit vor der Zerstörung seines Schlosses gar nicht mehr zu sehen, da hatte er sich schon zurückgezogen, und niemand wußte, wo er schließlich steckte.«
    Die drei Conollys hatten das Gespräch über Lautsprecher mithören können. Nach dem letzten Satz des Abbés meldete sich Johnny.
    Er stieß seinen Arm in die Luft und sagte: »Aber ich weiß es, John. Ich habe ihn doch gesehen.«
    Ich deckte die Sprechmuschel ab. »Wie? Meinst du das Skelett im Verlies unter dem Turm?«
    »Ja.«
    Ich hätte mir auch selbst gegen die Stirn schlagen können. Natürlich, das mußte es sein, und so klärte ich den Abbé im fernen Frankreich mit wenigen Worten auf.
    »Gut gefolgert, John«, sagte er.
    »Ha, das hört sich an, als wüßtest du noch mehr.«
    Er druckste ein wenig herum. »Wie ich schon erwähnte, gab es Gerüchte um ihn. Auch das Wort

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