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1127 - Der Gothic-Vampir

1127 - Der Gothic-Vampir

Titel: 1127 - Der Gothic-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dafür auf dem kargen und mit niedrigem Gestrüpp bewachsenen Boden. Suzanne sah nur die dunklen Umrisse eines gebogenen Körpers, der seinen Kopf bewegte. Ihr Mann war es nicht, denn der Körper des anderen sah so glatt aus, als trüge er keine Kleidung.
    Über diese Anomalie dachte die Frau nicht länger nach. Sie war entschlossen, ihrem Mann zu helfen. So rannte sie hin.
    Albert lag unter dem Nackten. Er kämpfte, doch er hatte keine Chance. Sein Gegner war einfach zu stark.
    Suzanne schrie.
    Sie mußte sich selbst Mut machen. Dann sprang sie über den Rand der Straße hinweg und schlug zu.
    Mit dem Knüppel immer wieder auf den nackten gebogenen Rücken des Fremden, und auch jeden weiteren Schlag begleitete sie mit wilden Schreien.
    Nach dem vierten oder fünften erst schien der Fremde etwas zu merken. Er drehte sich und schnellte zugleich in die Höhe, wobei er auch seinen Kopf in Richtung der Frau gedreht hatte und Suzanne zum erstenmal sein Gesicht sah.
    Es war für sie ein Schock.
    Trotzdem wunderte sie sich, daß sie noch in der Lage war, weiterhin zuschlagen zu können. Diesmal traf sie den Kopf und auch einen Teil der Stirn. Sie rechnete damit, das Brechen von Knochen zu hören, doch nicht mal ein Schrei verließ sein weit geöffnetes Maul. Sie sah nur die langen Zähne aus dem Oberkiefer ragen.
    Ein Begriff schoß ihr durch den Kopf. Über ihn dachte sie nicht länger nach. Sie wollte ihren Mann freihaben, und sie trat wuchtig gegen den Hals und die Brust des Angreifers.
    Der flog zurück, und er rollte sich dabei über die staubige Erde hinweg. Sie hätte jetzt nachsetzen können, aber sie war keine Heldin und befand sich auch nicht in einem Kinofilm. Hier herrschte die Wirklichkeit, und hier ging es vor allem darum, ihren Mann in Sicherheit zu bringen.
    Der Angreifer war momentan mit sich selbst beschäftigt. Das hatte auch Albert gesehen und versuchte nun, sich aufzurappeln. Er stöhnte dabei. Etwas tat ihm sehr weh, und Suzanne packte zu. Sie zog ihn hoch. »Kannst du laufen?«
    »Ja.«
    Neben Suzanne und von ihr gestützt lief er her. Die Beifahrertür stand noch offen, so daß Suzanne ihren Mann in das Führerhaus des Wagens hineinschieben konnte. Als sie zu stark seinen Rücken belastete, stöhnte er auf.
    »Es ist gleich vorbei!« machte sie ihm Mut.
    Albert gab keine Antwort. Er litt unter den Qualen und hatte sich hart gegen die Rückenlehne des Sitzes gedrückt. Seine Mundwinkel zitterten, Blut sickerte aus kleinen Rißwunden über sein Gesicht hinweg. Suzanne wußte, daß sie von einem derartig geschwächten Mann keine Hilfe erwarten konnte, und ihr war zugleich klar, daß es noch nicht vorbei war.
    Suzanne kletterte nicht über ihren Mann hinweg, um auf die Fahrerseite zu gelangen. Sie knallte die Beifahrertür zu und warf noch einmal einen Blick nach hinten. Der Angreifer hatte bestimmt nicht aufgegeben. Dieser Nackte war wie eine Bestie.
    Sie rannte an der Kühlerschnauze des Fahrzeugs vorbei. Zum Glück war die Fahrertür auch nicht abgeschlossen worden. Suzanne kletterte hastig in das Fahrerhaus und zog die Tür zu.
    Zum Glück lief der Motor noch. Hätte sie das Fahrzeug erst noch starten müssen, wäre sie möglicherweise in des Teufels Küche gekommen. So aber konnte sie anfahren.
    Der Blick in den Außenspiegel. Dann der in den Innenspiegel. Sie tat beides, während sie startete, und sie sah keinen Menschen auf der düsteren Straße hinter sich. Der andere schien sich von den Schlägen noch nicht erholt zu haben. Sie wunderte sich darüber, wie er sie hatte verkraften können. Ein normaler Mensch wäre längst schreiend und unter großen Schmerzen zusammengebrochen.
    Der hier war nicht normal. Das hatte auch nichts damit zu tun, daß er nackt durch die Nacht lief. Es mußte etwas anderes damit dahinterstecken. Nur war Suzanne Petit leider nicht in der Lage, dies zu erfassen. Sie hatte das Gesicht gesehen. Das offene Maul und auch die beiden unnormalen Zähne.
    Natürlich kannte sie Vampire. Aus Filmen, aus irgendwelchen Publikationen. Aber, so etwas waren Erfindungen und hatte mit der Wirklichkeit nichts zu tun.
    Suzanne fuhr etwas zu schnell und hastig an. Der Wagen bockte, und dann hörte sie noch das schlimme Geräusch, mit dem die Reifen über den Belag radierten. Für einen Moment malträtierte es ihre Ohren und schien sich auch hinein in ihr Gehirn zu fressen.
    Der Transporter schleuderte nicht, er schlingerte nur etwas, als Suzanne ihn auf die Straßenmitte lenkte. Sie starrte

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