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1127 - Der Gothic-Vampir

1127 - Der Gothic-Vampir

Titel: 1127 - Der Gothic-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Leuten in Alet-les-Bains nicht auf taube Ohren stoßen werden.«
    »Die Mönche«, sagte Suzanne leise. »Nicht schlecht, Al. Ich kenne sie zwar nicht besonders gut, aber sie waren immer korrekt und freundlich zu uns. Es sind Männer, die mit offenen Augen durch die Welt gehen. Templer, etwas ungewöhnlich, wenn ich ehrlich sein soll, aber durchaus vertrauenswürdig.«
    »Wenn du das so siehst, bin ich zufrieden.«
    »Was ist denn deine Meinung, Al?«
    »Ich habe mir darüber nie viele Gedanken gemacht. Ich war nur froh, wenn sie gezahlt und uns die entsprechenden Waren abgenommen haben. Alles andere interessierte mich nicht.«
    »Wir werden mit ihnen reden!« bestimmte Suzanne. »Ich kann mir nicht denken, daß sie uns abweisen.«
    Albert lachte heiser. »Auf der anderen Seite wäre es besser, wenn wir ihnen den Beweis präsentieren könnten. Den Vampir, der uns angegriffen hat.«
    »Da hättest du ihn schon pfählen müssen.«
    »Hör auf damit. Ich bin nicht im Kino.«
    »Weiß ich. Aber manchmal ist die Wirklichkeit viel aufregender und gefährlicher.«
    Alfred hustete wieder. »Es zählt jetzt nur, daß uns die Flucht gelungen ist. Stell dir mal vor, er hätte unser Blut getrunken! So wie man es oft gesehen und gelesen hat. Spitze Zähne in den Hals schlagen und so. Da wäre ich ja durchgedreht. Das hätte mir auch keiner geglaubt. Und wenn alles stimmt, was man sich erzählt, wären auch wir zu Blutsaugern geworden und hätten ebenfalls andere Menschen angegriffen.«
    »Bitte, hör auf!«
    »Ist doch so!«
    Suzanne gab keine Antwort mehr. Sie schaute nach vorn und folgte mit ihren Blicken den Lichtern der Scheinwerfer, die das graue Band der Straße aus der Dunkelheit rissen. Die Umgebung war noch immer in der Einsamkeit versunken. Im Juni wäre schon längst der Morgen durchgekrochen mit all seiner Lichtfülle. Zum Ende des Monats September aber war es um diese Zeit finster.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie die Straße erreichten, die auch nach Alet-les-Bains führte. Dann waren sie nicht mehr so allein, denn dort herrschte Betrieb.
    Noch hatten sie das Gefühl, ganz allein auf der Welt und dabei von einer dumpfen Bedrohung umgeben zu sein. Jetzt hätte ihnen nur noch das plötzliche Auftauchen des Vampirs gefehlt, und zumindest Suzanne wunderte sich darüber, daß der Blutsauger so schnell aufgegeben hatte. War es tatsächlich auf ihren Angriff zurückzuführen?
    Ihren Mann Albert quälten die gleichen Gedanken, denn er fragte:
    »Wo er jetzt wohl steckt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Tot ist er nicht?«
    »Nein, man kann ihn wohl nicht erschlagen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich will auch nicht mehr darüber reden, Al. Ich will diese verdammte Sache einfach vergessen. Ich mag es nicht mehr hören. Ich freue mich, wenn die Sonne aufgeht. Der Tag soll ja schön werden. Mit viel Sonne.«
    »Die brauchen wir auch. Da hat ein Vampir keine Chancen. Das weiß ich genau.«
    Es wurde wieder still zwischen dem Paar. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, und Suzanne fuhr auch wieder schneller, obwohl die Strecke jetzt enger wurde. Serpentinenartig drehten sich die Kurven dem Grund einer Talschüssel entgegen. Genau dort würden sie auf die Straße nach Alet-les-Bains treffen. Da konnten sie dann auch Gas geben.
    Beide hörten das Geräusch!
    Es war ein Schlag mit einem dumpfen Echo gewesen, der den Wagen getroffen hatte. Das Auto war nicht erschüttert worden, aber beide horchten auf.
    Suzanne mußte sich voll konzentrieren. Sie schaltete herunter und fuhr in die erste Kurve hinein, in der das grelle Licht die Seiten außerhalb der Fahrbahn anmalte.
    »Das war oben!« flüsterte Albert.
    »Ja.«
    Er wollte etwas sagen, aber Suzanne schüttelte den Kopf. »Bitte, Al, sag jetzt nichts. Halte dich zurück. Tu mir den Gefallen. Ich weiß selbst, was da passiert sein kann. Wir fahren einfach weiter. Ist das gut so?«
    Albert wollte antworten, aber die nächste Aktion macht ihm dies unmöglich. Wieder traf ein Schlag das Dach des Transporters. Diesmal mit mehr Wucht und wesentlich härter. Der Wagen schleuderte nicht, denn Suzanne hielt ihn in der Spur. Sie wußte, daß es jetzt auf sie allein ankam. Und sie wußte auch, daß sie sich ein Kuckucksei ins Nest gelegt hatten. Es gab ihn noch. Diese Schläge stammten nicht von irgendwelchen Zweigen oder Ästen, die weit über die Straße hinweg hingen. Da mußte sich etwas Lebendiges auf dem Dach gehalten haben.
    Albert schwieg ebenfalls. Er hatte sich gegen die

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