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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagen denn die anderen dazu?«
    »Ich habe nur mit dem Richter gesprochen. Der lachte mich aus, als ich ihm meine Bedenken vortrug, denn ich erinnerte ihn auch an den Sensenmann. Von dem konnte sich auch keiner vorstellen, daß es ihn gab.«
    Elke Hinz ließ die Kaffeetasse sinken, die sie in der rechten Hand hielt. »Ist der Vergleich nicht zu weit hergeholt, Uwe? Der Sensenmann und die mehrfache Mörderin, das paßt nicht zusammen.«
    »So meine ich das auch nicht. Ich wollte nur sagen, daß auch er ein unheimliches oder dämonischen Phänomen gewesen ist, und das gleiche Gefühl habe ich auch bei Loretta Lugner.«
    »Aber sie ist verurteilt.«
    »Ja.«
    »Das klang nicht sehr gut.«
    Uwe trank zunächst einen Schluck Kaffee. »Es soll auch nicht so sein. Ich denke immer nur an ihre letzten Worte. Die haben bei mir was hinterlassen.«
    »Du glaubst ihr?«
    Der Kommissar hob den Blick und schaute seiner Frau in die Augen. Sekundenlang versanken beide in tiefes Schweigen, und Uwe Hinz seufzte schließlich auf. »Ja und nein. Ich weiß nicht, was ich ihr glauben soll. Es ist alles so kompliziert.«
    »Sie steckt mit dem Teufel im Bunde.«
    »Das hat sie gesagt.«
    »Aber sie hatte die drei Morde begangen?«
    »Zumindest hörte es sich so an. Loretta hat die Taten ja zugegeben. Bei mir und später auch in der Verhandlung. Da gab es auch keinen Widerruf des Geständnisses. Der Richter hatte leichtes Spiel.«
    »Es war Schottenrammer, wie?«
    »Ja, der Fall war Wasser auf seine Mühle.«
    Elke schüttelte den Kopf. »Ich mag ihn nicht, ich mag ihn wirklich nicht, Uwe.«
    »Hast du ihn denn kennengelernt?«
    »Einmal. Es war auf einer Feier. Da sind wir uns begegnet. Dieser Mann war mir von Grund aus unsympathisch. Ich konnte kaum über Belangloses mit ihm plaudern. Er vertrat Ansichten, die man heute nicht mehr haben muß, sage ich mal.«
    »Da magst du recht haben, doch auch ein andere Richter hätte kein milderes Urteil gesprochen. Der Fall lag zu klar.«
    Elke lehnte sich zurück und verschränkte die Hände vor ihrem Körper. »Und jetzt ist diese Lugner schon unterwegs, um die Strafe anzutreten.«
    »So sieht es aus.«
    Elke Hinz holte tief Luft. »Mitleid kann man mit ihr nicht haben. Sie hat drei junge Frauen ermordet, und du hast sie gestellt. Ich weiß keine Einzelheiten, weil du mir nicht so recht gesagt hast, wie die Frauen ums Leben gekommen sind, aber ich hörte von deinen Kollegen, daß sie schrecklich ausgesehen haben müssen.«
    »Das stimmt leider. Loretta war sehr brutal.«
    »Ist wirklich alles vorbei, Uwe?«
    »Ich hoffe es.«
    Elke wiegte den Kopf. »Na ja, so recht weiß man das nie. Der Teufel steht im Hintergrund. Er beschützt sie. Wenn das wirklich alles so zutrifft, dann werden keine Mauern der Welt dick genug sein, um Loretta einsperren zu können.«
    »Du denkst an einen Ausbruch?«
    »Sie wird darauf hinarbeiten, Uwe.«
    »Ich weiß nicht, Elke. Nein, das kann ich mir nicht denken. Man wird sie erst mal von den anderen fernhalten. Ich glaube auch, daß ein Psychologe sich um sie kümmern wird. Denn Frauen wie sie sind ein Fall für die Seelenklempner.«
    »Ich hoffe, Uwe, daß wir davon befreit sind. Von den Folgen des Falls.«
    »Bestimmt.«
    Elke lächelte nur, denn sie hatte gehört, wie wenig überzeugend die Antwort geklungen hatte. Sie mochte es nicht, wenn ihr Mann traurig oder einfach zu nachdenklich war, weil er an einem Fall wie eine Klette hing. Er würde auch in den nächsten Stunden grübeln und immer wieder daran denken, ob er alles richtig gemacht hatte. Er mußte raus aus dieser Stille. Am besten war es, wenn sie am Abend in ihr Stammlokal gingen, und das sagte sie auch.
    »Wie wäre es, wenn wir heute abend ins Spezial gehen und ich dich zum Essen einlade?«
    Uwe lächelte. »Du weißt, was ich brauche.«
    »Ich kenne dich lange genug, mein Lieber.«
    »Aber die Idee ist gut, und ich hoffe, daß ich dort nicht mit zu vielen Presseleuten zusammentreffe.«
    »Nein, ab jetzt bist du privat«, erklärte sie.
    Die Privatsphäre wurde allerdings durch das Klingeln des Telefons gestört. Elke wollte den Hörer abnehmen, aber ihr Mann war schneller.
    »Ja, Hinz…«
    »Hier spricht Ehrmann. Ich hoffe, daß Sie gut sitzen, Herr Kommissar.«
    »Momentan in einem Sessel.«
    »Das ist gut.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Drei Tote!«
    »Bitte - was?« Er rief die Frage so laut, daß Elke erschrak. Sie sah zudem, wie ihr Mann erbleichte.
    »Ja, die beiden Begleiter des Wagens, der

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