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1134 - Alissas Vater

1134 - Alissas Vater

Titel: 1134 - Alissas Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß sich deine Mutter nicht weigern wird, zuerst mit dir und dann mit mir zu gehen. So tief ist das Band zwischen uns beiden noch verwurzelt.«
    Alissa freute sich. Die Worte ihres Vaters hatten ihr keine Angst und nicht einmal Unbehagen verursacht.
    »Sollen wir jetzt gehen?«
    »Das dachte ich mir.«
    »Bringst du mich hin, Vater?« Alissa freute sich jedes Mal, wenn sie das Wort Vater sprechen konnte.
    »Ja, ich zeige dir den Weg. Ich habe alles vorbereitet.«
    Alissa hakte sich bei ihrem Vater unter. Sie sah seine Andersartigkeit nicht. Für sie war er der große Beschützer, den sie so lange vermißt hatte. Und sie wollte auch nicht an die Kraft denken, die hinter ihm stand und ihn zu dem gemacht hatte, was er war.
    Beide gingen durch eine schmale menschenleere Gasse. Es war kalt und feucht. Der Wind wehte gegen sie und auch gegen die recht dünne Kleidung der jungen Frau.
    Sie spürte ihn auf der Haut, doch das machte ihr nichts aus. Wichtig war das Ziel und damit auch der Sieg über ein Schicksal, das sich von nun an ändern würde…
    ***
    Herby Looks, das »Ohr« war allein zurückgeblieben. Er saß am Tisch, drei freie Stühle um sich, die er auch verteidigen würde, denn die anderen würden bestimmt nicht den Rest der Nacht oben in der Wohnung der Conroys verbringen.
    Als Rudy etwas weniger Arbeit hatte, kam er zu ihm. Sein Gesicht war gerötet, er ließ sich schwer auf einen freien Stuhl fallen und schob Herby ein frisch gezapftes Bier zu. »Geht auf Kosten des Hauses.«
    »Auch der Whisky?«
    »Ja.«
    Herby schnappte sich das Glas einer vorbeigehenden Bedienung vom Tablett. Die Frau wollte protestieren, doch Rudy winkte ab. Er ließ Looks erst trinken, um dann die Frage zu stellen, auf die es ihm ankam.
    »Was ist hier eigentlich los?«
    Herby hatte befürchtet, daß Rudy so etwas sagen würde. »So genau weiß ich das auch nicht«, erwiderte er ausweichend.
    »Verdammt, lüg nicht.« Rudy schlug auf den Tisch.
    »Nein, ehrlich. Man hat mich nicht genau eingeweiht. Ich habe wirklich keine Ahnung.«
    »Soll ich es aus dir herausprügeln?«
    Looks lachte rauh. »Zutrauen würde ich dir das.«
    »Dann sag, was du weißt.«
    »Nur wenig.«
    »Noch eine so dumme Antwort, und ich ziehe dich über den Tisch. Da können dir auch deine Freunde nicht helfen.« Er ballte die rechte Hand zur Faust. »Was ist mit Franca los?«
    »Nichts, was dich betrifft, Rudy!«
    »Denkst du, das kann mich beruhigen?«
    »Nein, sicherlich nicht. Aber ich sage dir, daß es Dinge gibt, die lange zurückliegen, sehr lange. Das solltest du auch wissen. Und hier geht es um eine Sache, die damals in Italien begonnen hat, vergessen wurde und nun wieder zum Ausbruch kam.«
    »Toll, jetzt weiß ich ja soviel mehr. Und welche Sache ist das gewesen?«
    »Darüber möchte ich schweigen, Rudy.«
    »Verdammt, es ist meine Frau!« zischte ihn der Wirt an.
    »Klar, weiß ich. Es soll auch deine Frau bleiben. Wenn sie dir nichts davon erzählt hat, ist das ihre Sache. Da wird sie ihre Gründe gehabt haben. Frag sie doch selbst, verflucht noch mal. Geh hin und sprich mit ihr.«
    »Ich will es aber von dir wissen.«
    Obwohl Rudy beharrlich blieb, schüttelte Herby Looks den Kopf. Auch er konnte stur sein.
    »Ein anderer Kerl, wie?« fragte Rudy nach einer Weile, als er sich wieder gefangen hatte.
    »Ich kann dir nichts sagen.«
    »Ist da ein Liebhaber aus italienischen Zeiten aufgetaucht? Franca hat mir erzählt, daß sie mit der Vergangenheit gebrochen hat, als sie Italien verließ.«
    »Dann wird es wohl stimmen.«
    »Ich glaube dir nicht! Weißt du, was mich am meisten daran stört?«
    »Nein.«
    »Daß du linker Buckel mehr darüber weißt als ich. Das regt mich verdammt auf!«
    »Ich wollte, ich wüßte alles«, erwiderte das »Ohr«. »Aber es ist ein Problem, da hast du recht.«
    »Jetzt machst du es wieder spannend.«
    »Ich kann es ja selbst nicht begreifen.« Looks trank das Glas zu einem Drittel leer. »Ich… ich… bin da überfragt. Manchmal geschehen Dinge, da faßt du dich einfach nur an den Kopf und kriegst es mit deinem Verstand nicht geregelt.«
    »Was soll das denn heißen? Und was hat das alles mit Franca zu tun?«
    »Ich kenne die Tatsachen nicht genau. Aber ich will dich etwas anderes fragen.«
    »Bitte.«
    »Glaubst du an übersinnliche Dinge? Vielleicht an Dämonen oder an Monster?«
    Rudy kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Willst du mich jetzt verarschen, Herby?«
    »Nein, danach steht mir nicht der Sinn. Aber ich

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