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1136 - Das Blut der Bernadette

1136 - Das Blut der Bernadette

Titel: 1136 - Das Blut der Bernadette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte er einen braunen Farbton angenommen und erinnerte mich an einen Friedhof.
    Ich konnte auf die Rückseite des Heims schauen. Sicherlich sah sie fast so aus wie gegenüber, und wenn ich das Haus beschreiben mußte, dann fiel mir nur der Begriff Kasten ein. Ja, ein alter viereckiger Kasten, ähnlich wie eine Schule, die noch aus viktorianischer Zeit übriggeblieben war.
    Braungraues Mauerwerk, an dem einige Pflanzen hochrankten. Ein Kasten, der auch etwas von einem Gefängnis an sich hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sich hier jemand wohlfühlte.
    Wer hier lebte, mußte sich eingekerkert fühlen.
    Der Tag verabschiedete sich immer mehr, und es war ein gewisses Zwielicht entstanden. Ein seltsames Licht. Nicht dunstig oder verwaschen, sondern schon von einer gewissen Klarheit durchsetzt, aber es löste die Konturen der Bäume und Büsche auch auf, so daß vieles ineinanderfloß.
    Die Zimmer verteilten sich auf zwei Etagen, wie ich an den beleuchteten Fenstern sehen konnte. Es war ein weiches Licht, das hinter dem Glas schimmerte, aber es zeigte sich dort kein Umriß. Niemand trat ans Fenster. Keine Schülerin schaute hinaus, um einen Blick in den Garten zu werfen, was normal gewesen wäre. Es hatte auch niemand das Haus verlassen. Still lag es vor mir, als hielte es alle Ängste, Sorgen und Sehnsüchte der Bewohner in seinen Mauern fest.
    Ich ließ mir etwa zwei Minuten Zeit für das Beobachten der vor mir liegenden Umgebung. Der Garten wirkte gepflegt. Gewisse Teile hatte man als Schutz gegen die Kälte mit einer hellen Plane abgedeckt. Nicht weit von mir entfernt hatten mal einige Sonnenblumen geblüht. Sie waren vergessen worden und bildeten nur mehr einen eingesunkenen traurigen Matsch.
    Ich wollte das Haus umrunden. Einen normalen Weg gab es nicht. Es existierte auch kein Pfad, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich in die Büsche zu schlagen.
    Mein Gefühl sagte mir, daß dieser Bau ein Geheimnis verbarg. Entweder innen oder außen. Hier wurden Morde geplant. Hier lebten unter Umständen auch Killer, wobei die Schülerinnen keine Ahnung davon hatten. Eine hatte das Sagen. Alle mußten kuschen. Selbst der Pfarrer aus der Nachbargemeinde.
    Das Farnkraut bereitete mir keine Probleme. Dafür aber die wild wachsenden Hecken. Eine war besonders dicht. Im Sommer trug, sie dicke Brombeeren. Jetzt war davon nur wenig zu sehen. Die Früchte waren zu kleinen Pickeln geworden.
    Ich fand einen Durchschlupf und blieb verwundert stehen. Ob dieses Gebiet vor mir noch zum Grundstück zählte, war nicht zu erkennen, aber es wurde mit benutzt und man hatte es auch gerodet, weil für etwas anderes Platz geschaffen worden war.
    Platz für ein Grab!
    Damit hatte ich nicht gerechnet und war erst einmal nur erstaunt. Das Grab wurde von keinem Menschen besucht, doch es war schon etwas Besonderes. Nicht nur, weil es einzeln stand. Es gab auch noch einen anderen Grund. Es stach aufgrund seiner exzellenten Pflege sehr deutlich von der Umgebung ab. Es war auch größer als ein normales Grab, besaß eine rechteckige Form und eine graue Steinumrandung.
    Das alles konnte ich noch als normal ansehen, nicht aber die Figur auf dem Grab.
    Sie hob sich vom Kopfende ab. Sie stand auf einem Sockel, der hier wie ein Altar wirkte. Es war eine Frau, die ihre Arme vor und zugleich zur Seite gestreckt hatte, den Kopf etwas gesenkt hielt und trotzdem jeden Besucher anzuschauen schien.
    Irgend etwas störte mich an dieser Figur. Möglicherweise war es der schwarze und blanke Marmorstein, der von wenigen hellen Poren durchzogen war. So erhielt die Figur einen unheimlichen und gleichzeitig kalten Ausdruck. Sie vermittelte keine Wärme, kein Mitleid, eher Furcht und Respekt.
    Ein schwarzer Todesengel…
    Dieser Begriff paßte ausgezeichnet. Ein Todesengel, der über ein versteckt liegendes Grab wachte.
    Andere existierten nicht in der Nähe, es gab nur dieses eine, sehr gepflegte, denn auf dem Grab lag kein einziges Blatt. Es wirkte wie frisch gefegt. Es war auch nicht mit Kies bestreut, sondern mit dunkler Erde, die jemand sehr sorgfältig geharkt hatte.
    Ich vermutete, daß diese Figur nicht grundlos hier stand. Sie hatte etwas zu bedeuten. Sie war wie ein Pilgerort, zu dem man ab und zu hinging und um etwas bat.
    Ich verließ meine Deckung und näherte mich dem Grab. Es knirschte kein Kies unter meinen Füßen.
    Der Boden hier war mit Gras bedeckt, das einen sorgfältigen Schnitt erhalten hatte.
    Wie ein Besucher blieb ich vor dem

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