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1136 - Die letzten Maahks

Titel: 1136 - Die letzten Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schildern. Er war überzeugt davon, daß man ihn hier auf Terra verstehen und freundschaftlich aufnehmen würde. Vielleicht konnte er ein ganz neues Leben beginnen.
    Ein atemberaubender Gedanke kam ihm.
    Wenn er sich tatsächlich in der Vergangenheit befand, konnte er mit Hilfe der Terraner vielleicht einen Weg finden, die Entwicklung der Schattenmaahks zu verhindern. Die Menschen mit all ihrer Körperlichkeit hatten bestimmt Verständnis für ein derartiges Anliegen. Es würde ihnen wahrscheinlich unglaublich erscheinen, daß es überhaupt zu einer Entwicklung der Entstofflichung kommen konnte.
    Diese glücklichen Wesen! dachte Grek 336 ein wenig neidisch. Sie waren mit ihren Körpern eins und dachten nicht daran, sie irgendwann einmal aufzugeben.
    Der Maahk war so in Gedanken versunken, daß er nicht merkte, wie er eine Straße überquerte. Erst als der Lärm des unter ihm dahinfließenden Verkehrs an seinen Sinnesblock drang, schaute er hinab. Bestimmt sahen ihn einige der in den Fahrzeugen sitzenden Menschen, aber sie nahmen kaum Notiz von ihm. Terra war ein Planet der Vielfalt, vor allem, was robotische Mechanismen anging.
    Unangefochten erreichte Grek 336 das Meer. Die Dächer einiger unterseeischer Kuppelbauten leuchteten zu ihm herauf. Alle paar Meter reichten Stege weit ins Meer hinaus. Auf der Uferstraße wimmelte es von Menschen. Auch einige Außerirdische hielten sich dort auf, aber Grek 336 hielt vergeblich nach einem Wesen aus Andromeda-Stasis Ausschau.
    „Willst du weiterhin ohne Licht herumfliegen?" wurde er von einer ärgerlichen Stimme angerufen.
    Er brauchte einige Zeit, bis er erfaßte, daß die Frage ihm galt.
    Hastig richtete er seine Sinne auf den Sektor hinter sich.
    Zwei Halbwüchsige standen auf schwankenden Antigravscheiben und flogen langsam hinter ihm her. Es waren ein Junge und ein Mädchen.
    „Bist du vielleicht nicht richtig intakt?" grinste der Junge. „Dann bringen wir dich zum nächsten Service."
    „Ich bin in Ordnung!" versicherte Grek 336. Er überlegte einen Augenblick, dann öffnete er eine Körperklappe und brachte einen seiner Arme hervor. Die künstliche Hand hatte einen Leuchtkörper umfaßt, dessen grelles Licht die beiden Jugendlichen blendete.
    „Zu wem gehörst du?" wollte das Mädchen wissen. „Deine Stimme klingt merkwürdig.
    Bist du ein Whistler?" Erklärend wandte sie sich an ihren Begleiter. „Die bauen manchmal merkwürdige Typen."
    Grek 336 überlegte, was ein Whistler sein mochte.
    „Ich gehöre zu niemandem", gab er zurück.
    Das Mädchen kicherte.
    „Der ist durchgedreht", sagte sie zu dem Jungen. „Am besten, wir nehmen ihn in Schlepptau und geben ihn irgendwo ab, bevor er einen Unfall verursacht."
    „Aber ich bin kein Roboter!" protestierte der Fundamentalist.
    Der Junge machte eine bezeichnende Geste, von der Grek 336 annahm, daß sie abfällig gemeint war.
    „Der hat eine Macke", meinte er. „Wir müssen ihn abgeben oder den kommunalen Service informieren."
    Er machte sich an einem Gerät zu schaffen, das in den Sockel inmitten der Plattform eingebaut war. Grek 336 sah, daß ein Bildschirm aufleuchtete.
    „Ich bin ein Maahk", sagte Grek 336 entschlossen.
    „Natürlich", antwortete das Mädchen, während der Junge mit jemand sprach, der auf dem Bildschirm zu sehen war. „Niemand bestreitet das. Ich hoffe, du beherrschst die drei Asimovschen Gesetze und machst keinen Unsinn."
    Grek 336 wurde immer verwirrter. Er begriff, daß er dieser Situation nicht länger gewachsen war. Das war nicht der richtige Zeitpunkt für den endgültigen Kontakt - vor allem waren es nicht die richtigen Menschen.
    Er mußte von hier verschwinden.
    „Sie schicken einen Spezialisten", verkündete der Junge. „In drei Minuten. Solange müssen wir warten. Sie kennen übrigens keinen Roboter dieses Typs."
    Grek 336 gab einen erstickten Laut von sich und beschleunigte. Dabei raste er auf die Wasseroberfläche zu und drang schon wenige Sekunden später in das Meer ein. Ein paar Meter unterhalb der Meeresoberfläche änderte er seinen Kurs und bewegte sich parallel zum abfallenden Boden.
    Sein Gehirnblock und sein Sinnesblock arbeiteten auf Hochtouren, aber er konnte keine Verfolger ausmachen. Vielleicht maß man auf dieser Welt einem durchgedrehten Roboter keine allzu große Bedeutung bei.
    Und zweifellos hielt man ihn für eine funktionsuntüchtige Maschine.
    Ich muß ihnen eindeutig beweisen, wer ich wirklich bin! dachte Grek 336. Davon hängt alles ab.
    Beim nächsten

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