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1141 - Die Königin von Avalon

1141 - Die Königin von Avalon

Titel: 1141 - Die Königin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber, dass das Herz der Johanna noch immer in Sicherheit ist?«
    »Ich weiß es nicht mehr. Es ist so lange her. Ich weiß auch nicht, wo ich es damals hingeschafft habe.«
    »Du hast gut daran getan, Dean. Komm jetzt…«
    Jetzt wollte er das genau Ziel wissen und fragte deshalb: »Wo bringst du mich hin?«
    »In eine heilige Stätte.«
    »Liegt sie unter der Erde?«
    »Ja.«
    McMurdock schaute sich noch einmal um. Er tat es bewusst und zugleich von dem Gefühl geleitet, noch einmal die Sonne und die Welt zu sehen, auch wenn letztere ihm fremd war. Sein Blick erinnerte an den des Abschiednehmens.
    Dann spürte er den Druck der Hand noch deutlicher und auch den leichten Zug.
    Er folgte Nadine über die Treppe hinweg in die Tiefe. Es waren Stufen aus Stein. Uneben, alt, aber auch breit genug führten sie in die Tiefe. Es war der Gang in eine Gruft. Licht- und sonnenlos, ein großes Grab unter der Erde und vielleicht der Mittelpunkt Avalons. Eine fast heilige Stätte, die den normalen Menschen verborgen war.
    Er merkte, dass sich etwas veränderte. Es hing zunächst mit dem Licht zusammen, das hinter ihm verschwunden war, sich jedoch vor und unter ihm wieder zeigte.
    Nur war es nicht das Licht der normalen Avalon-Welt. Von unten her strahlte ihm etwas entgegen, das zwischen Grün und Türkis schwamm, und das sehr geheimnisvoll und rätselhaft wirkte.
    Die Steine der Stufen erreichte das Licht nicht, aber am Ende der Treppe gab es so etwas wie Hoffnung. Da war die Düsternis einfach vertrieben worden.
    Nadine hielt noch immer die Hand des Schotten fest. Mit jeder Stufe, die er hinter sich ließ, merkte McMurdock, wie die Erregung in ihm anstieg. Das Blut rann schneller durch seine Adern. Es klopfte hinter der Stirn, und er hörte jetzt wieder die rätselhaften Stimmen, die von allen Seiten auf ihn eindrangen.
    Er blieb stehen, und Nadines Hand rutschte ab. Sie drehte leicht den Kopf. »Was hast du?«
    »Ich höre die Stimmen. Ich kenne sie, denn ich habe sie schon einmal gehört. Im Tor und…«
    »Es sind die Geister der Gerechten, die du hörst. Sie heißen dich willkommen.«
    »Sehen mich die Toten?«
    »Ja…«
    »Und weiter?«
    »Auch sie bewachen das Herz.«
    McMurdock schüttelte den Kopf. »Aber ich habe es nicht zu ihnen gebracht, das weiß ich genau. Ich kann mich nicht an vieles erinnern, doch dieser Ort ist mir unbekannt.«
    »Das weiß ich, Dean. Er ist sicherer, verstehst du? Er ist der sicherste Ort, und jetzt komm weiter, denn du wirst das Geheimnis der Nebelinsel sehen.«
    »Ja, gut…«
    Sicherheitshalber fasste Nadine Berger wieder nach seiner Hand und zog ihn die restlichen Stufen hinab und damit auch dem Licht entgegen. Dean McMurdock vergaß seine Gedanken, denn schon vor dem Erreichen des Treppenendes öffnete sich ihm eine neue und bisher unbekannte Welt. Sie lag da zu seinen Füßen. Er schaute hinein, und es war für ihn die Welt voller Wunder.
    Die Stimmen hörte er nur. Alles andere sah er. Die runde, durch das geheimnisvolle Licht erfüllt Höhle. Den Kreis, die Tafel, die steinernen Stühle oder Sessel, in denen die Gestalten saßen, die schon seit Jahrhunderten hier ihre Plätze eingenommen hatten.
    Es waren Skelette, die sich dem Stein angeglichen hatten, Sie bildeten eine Runde, und als er darüber nachdenken konnte, da wusste der Schotte, dass er in einem besonderen Grab stand. Hier saßen die Ritter der berühmten Tafelrunde des Königs Artus in einem weltfremden Licht, das ihre Gestalten unheimlich aussehen ließ.
    Sie bewegten sich nicht. Es waren Skelette, die um den runden steinernen Tisch saßen. In diesem Fall wirkte er wie ein Altar und nicht wie ein Tisch.
    Dean McMurdock konnte nicht mehr reden. Er wurde von einem Gefühl der Ehrfurcht übermannt.
    Selbst er, der die langen Zeiten überlebt hatte. Seine Furcht war vorbei, denn er konnte sich vorstellen, hier unten so etwas wie eine Heimat gefunden zu haben, und dieser Gedanke erschreckte ihn nicht einmal.
    Nadine Berger gab ihm Zeit, sich umzuschauen. Sie hielt ihn auch nicht mehr an der Hand fest. Jetzt stand sie neben dem Schotten und beobachtete ihn.
    Er hatte seinen Kopf etwas in den Nacken gelegt und schaute in die Höhe. Dabei drehte er sich langsam auf der Stelle wie jemand, der nach einer Lichtquelle sucht.
    Es gab sie nicht im besonderen. Das Licht war einfach vorhanden. Es strahlte aus dem Gestein an den Wänden, an der Decke und sogar aus dem Boden, und es hüllte die toten Ritter ein wie ein glänzender

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