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1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen als mit ihrem Freund Dario La Monte. Noch einmal hatte sie versucht, ihn telefonisch zu erreichen und keinen Erfolg gehabt. Das hatte ihre Unruhe noch mehr gesteigert. Jetzt wollte sie endlich wissen, woran sie war, auch wenn es verdammt schlimm war. Aber sie war es gewohnt, sich den Tatsachen zu stellen.
    Sonst hätte sie die Firma nie so weit voranbringen können.
    Der Regen hatte sich teilweise in Schnee verwandelt. Nasskalte Wasserflocken klatschten gegen Gesicht und Körper auf dem kurzen Stück zur Garage, vor der der Porsche stand. Sie hatte sich wieder angezogen und den Mantel übergeworfen. Wenn jemand sie gefragt hätte, was sie da trug, hätte sie ihm keine Antwort geben können.
    Marion hatte wie in Trance gehandelt.
    Schnaufend warf sie sich in den Wagen hinein. Obwohl sie es gewohnt war, in den Porsche zu steigen, stieß sie sich diesmal den Kopf.
    Nebensache. Darauf konnte und wollte sie nicht achten. Der Zündschlüssel steckte in der rechten Tasche des Wollmantels. Sie startete und schaltete sofort danach das Licht der Scheinwerfer an. Zwei gelblich helle Lanzen durchbrachen die Dunkelheit. In die Lichtlanzen hinein fielen die Regen- und Schneetropfen, die anfingen zu funkeln.
    Sie klatschten auch gegen die Scheibe, wurden von den Wischern zur Seite gefegt und schlugen immer wütender gegen das Glas, je schneller die Frau fuhr.
    Sie saß hinter dem Steuer wie ein erstarrtes Gespenst. Als dies zumindest hätten fremde Augen sie ansehen können, wenn sie in das flache Fahrzeug hineingeschaut hätten. Der Porsche schien sich unter den Regentropfen wegducken zu wollen. Seine breiten Reifen fuhren durch tiefe Pfützen und schleuderten an den Seiten Wasserfontänen in die Höhe.
    Dario La Monte wohnte nicht zu weit von ihr entfernt. Etwa zehn Kilometer in Richtung Norden.
    Ihr Freund lebte einsam. Es war ein einzeln stehendes Haus, in das er sich zurückgezogen hatte. Und es stand nicht einmal weit von dem Ort entfernt, an dem sich das Grabmal ihrer Familie befand. Auf diesem recht kleinen Friedhof, der sich noch den alten Charme erhalten hatte, wie es einmal von einem Fremden gesagt worden war.
    Dem konnte Marion nicht zustimmen. Für sie war der Friedhof ein Ort des Schreckens. Sie hatte das Gefühl, dass dort sogar ein Teil ihrer Träume begraben lagen. Gern hätte sie mit ihrem Vater gemeinsam in der Firma gearbeitet, doch das war nicht mehr möglich. Gerald Hopper hatte alles zunichte gemacht.
    Die Leere der Landschaft verschwand. An den Rändern der Straße wuchsen die ersten Bäume, deren kahles Astwerk sich gegen die Böen stemmte.
    Marion hatte das Fernlicht eingeschaltet. Es kam ihr niemand entgegen, da konnte sie es riskieren. Das Licht floss wie zittriges dünnes Wasser über die Fahrbahn hinweg. Marion sah es und nahm es nicht wahr. Ihre Gedanken drehten sich einzig und allein um Dario La Monte.
    Sie musste einfach wissen, wie es ihm ging. Sie wäre glücklich gewesen, wenn sie ihn nicht zu Hause angetroffen hätte. Noch war ja alles möglich. Noch gab es keine Beweise für das Gegenteil.
    Zu dem relativ kleinen Haus gehörte ein großes Grundstück. Ihr Freund hatte es mit einem hell angestrichen Lattenzaun umfrieden lassen, und ihn sah sie zuerst an der rechten Straßenseite. Die einzelnen Latten sahen aus wie die bleichen Arme mehrerer Skelette, die in ihre Einzelteile zerfallen waren.
    Sie fuhr auf die rechte Seite hinüber und stoppte genau dort, wo das Tor den Zaun unterbrach. Von dort aus führte der Weg direkt auf das Grundstück und zur Haustür hin.
    Der Bau sah aus wie eine Scheune mit dunklem Dach und weiß gestrichenen Mauern. Er hätte auch ein Stall sein können. Das Dach war groß, es reichte an den Seiten weit über die Mauern hinweg.
    Marion floh förmlich aus ihrem Fahrzeug. Das Licht hatte sie ausgeschaltet, und dann riss sie das Tor auf.
    Es sah alles so normal aus. Über dem Eingang gab die Lampe ihr kalkbleiches Licht ab. Tropfen fielen hindurch. Es wehte auch schwadiger Dunst in das Licht hinein.
    Marion besaß einen Schlüssel. Sie wunderte sich, dass sie ihn bei all der Hektik mitgenommen hatte.
    Vor der Tür blieb sie stehen. Schön beim Hinlaufen hatte sie gemerkt, dass hinter keinem der Fenster an dieser Seite Licht brannte. Das konnte ein Vorteil sein, musste aber nicht. Das äußere Metall des Schlosses wurde durch das Licht angeleuchtet und malte sich gut ab. So hatte Marion keine Schwierigkeiten, den schmalen Schlüssel in die Öffnung zu stecken. Es

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