Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mit. Oder hast du eine Erklärung?«
    »Nein, die habe ich nicht. Aber die Macht des Kreuzes hat etwas hergeholt, das schon lange verschwunden war. Es kann die Toten leider auch nicht mehr lebendig machen, doch es wird uns hoffentlich helfen, den Mörder zu fangen.«
    »Der ja auch tot ist!« sagte Bill.
    Ich breitete die Arme aus und drehte mich zugleich nach rechts, weil ich mich wieder mit dem Grab beschäftigen wollte. Und da besonders mit der Figur des Mörders.
    »Er hieß Gerald Hopper. Er hatte alles geplant. Die Taten sind nicht aus dem Affekt heraus geschehen. Er hatte sogar zuvor festgelegt, wie sein Grabmal auszusehen hatte. Er wollte darauf zusammen mit seinen drei Opfern zu sehen sein. Der Nachwelt überlassen. Ein Zeichen setzen. Warum, Bill?«
    »Das weiß ich auch nicht, aber ich denke, dass wir uns mit den vier Figuren beschäftigen sollten. Muss ich dich daran erinnern, dass wir ähnliche steinerne Zeichen schon mal lebendig gesehen haben?«
    »Nein, brauchst du nicht. Das könnte hier auch möglich sein.« Ich war ja noch nicht zum Anfassen nahe herangekommen.
    Diesmal ließ ich mich nicht ablenken. Bill stand in meiner Nähe. Er lauerte und schaute zu, wie ich meine rechte Hand über den Kopf der Figur gleiten ließ, die mir am nächsten stand und diese leicht gebückte Haltung hatte.
    Das Gestein war kalt. Keine Wärme. Da war nichts Außergewöhnliches zu spüren. Selbst dann nicht, als ich das steinerne Beil umfasste.
    »Warum nimmst du nicht das Kreuz, John?«
    »Keine Sorge, das werde ich gleich.« Ich musste die Gestalten noch aus der Nähe kontrollieren, und eine Veränderung war beim besten Willen nicht zu erkennen.
    Dann nahm ich das Kreuz. Dabei war ich ebenso gespannt wie mein Freund Bill. Ich rechnete mit einer Reaktion und war enttäuscht, als nichts passierte.
    Die Figuren blieben wie sie waren. Zum einen von der Temperatur her, zum anderen von ihrem Verhalten. Nichts bewegte sich unter der harten Oberfläche. Es entstanden keine Risse, es knirschte auch nichts.
    Das Gefüge blieb hart.
    Bei jeder Figur. Keine reagierte auf die Kräfte meines Kreuzes, die sicherlich auch nicht aktiviert worden waren, denn vom Metall her strahlte keine Erwärmung ab.
    Blieb das Beil.
    Es wurde von der Figur gehalten, die den Mörder darstellen sollte. Er stand leicht nach hinten gedrückt, hielt die Waffe mit beiden Händen fest und hatte zum Schlag ausgeholt, als wollte er den anderen dreien mit einem Schlag den Kopf abhacken.
    Zuerst nahm ich die Hand.
    Die angeraute Oberfläche wies keine Veränderung zu dem übrigen Körper auf. Es saß nicht locker, es gab keine Risse, und es war auch an keiner Stelle etwas abgebröckelt.
    Ein kalter Windstoß fuhr über den Friedhof hinweg und schlug auch gegen mein Gesicht. Er war für mich das Zeichen, die Dinge zu verändern, denn diesmal wollte ich das Beil mit dem Kreuz berühren.
    Da der Mörder etwas im Hintergrund stand, musste ich meine Hand an den anderen Gestalten vorbeiführen. Ich stützte den Arm an einem Kopf ab, und dann strich ich mit dem Kreuz über die Waffe hinweg.
    Es war genau richtig!
    Schon bei der ersten Berührung entstand die Veränderung. Es war keine Hitze, die mich erwischte, aber ich vernahm ein bestimmtes Geräusch. Als wäre Sand dabei, vor mir weg zu rieseln und auf den Boden zu fallen.
    So war es dann auch.
    Plötzlich brach der Arm. Zugleich kippte das Beil nach unten. Die Klinge landete mit einem dumpfen Laut auf dem Boden und verwandelte sich in grauen Sand, der zu verschiedenen Seiten hin wegfloss und dabei bis an den Randstein rollte.
    Meine Überraschung war so groß gewesen, dass ich erst jetzt die Wärme wahrnahm, die vom Kreuz ausging. Zum erstenmal hatte es so reagiert, wie ich es erwartet hatte.
    Es war nur das Beil getroffen worden, nicht die Figur. Sie stand noch da. Nur ohne Waffe. Sie wirkte jetzt lächerlich.
    Bill war an die Seite des Grabs getreten. Er rührte mit der Fußspitze im Steinstaub. »Ist es das gewesen?«
    Auch ich verließ das Grab. »Glaubst du es denn?«, frage ich leise zurück.
    »Nein, eigentlich nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Aber die Waffe ist vernichtet. Nur will mir nicht in den Sinn, dass wir damit den Fall gelöst haben.«
    »Das glaube ich auch nicht.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist also nur das verdammte Beil in diesen schwarzmagischen Kreislauf hineingeraten. Nicht die Figuren, selbst der Killer nicht. Da fällt es mir verdammt schwer, eine Erklärung zu finden.«
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher