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1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ließ meine Blicke über die Figuren gleiten. »Wir müssen mehr über sie wissen, Bill.«
    »Meinst du wirklich die Mehrzahl?«
    »Ja.«
    »Warum denn?«
    »Weil die Seelen der drei Getöteten ebenfalls nicht ihre Ruhe gefunden haben. Ich habe die Schreie gehört. Das Flehen, Bitten und Wehklagen, und ich gehe deshalb davon aus, dass es mit ihrer Totenruhe nicht weit her ist. Ebenso wie bei Gerald Hopper. Was mag das nur für ein Mensch gewesen sein?«
    »Kann ich dir sagen, John. Er war oder ist einer, der noch aus dem Jenseits mordet.«
    »Das scheint mir auch so zu sein. Der Killer aus dem Jenseits. Leider ist das kein Filmtitel.« Ich spürte in mir, dass es keinen Sinn mehr hatte, noch länger hier zu warten. Es hatte einen Mord gegeben. Der Künstler war umgebracht worden. Ich hätte mich auch gern mit den Kollegen in Verbindung gesetzt, die den Fall untersuchten. Das würde ich sicherlich tun, doch wichtiger war jetzt jemand anders. Eine gewisse Marion Hopper, die nicht nur ihren Vater durch den Mord verloren hatte, sondern auch mit dem jüngsten Ermordeten liiert oder befreundet gewesen war. Möglicherweise wusste sie mehr.
    Bill Conolly sprach meine Gedanken aus. »Es ist nicht vorbei, John, das weiß und spüre ich.« Er blickte in die Runde. »Das materielle Beil hast du zerstören können. Seinen Schatten nicht. Dass er morden kann, hat er uns bewiesen, und ich habe ebenfalls das Gefühl, auf der Liste zu stehen. Ich war hier. Ich habe das Grab fotografiert und auf den Bildern den Schatten gesehen.« Er grinste mich verzerrt an und strich dabei über seinen Nacken. »Wohl ist mir nicht.«
    »Wem sagst du das. Jetzt lass uns fahren. Ich bin gespannt darauf, was uns Marion Hopper sagen kann.«
    Schweigend gingen wir zurück zum Porsche…
    ***
    Schweißgebadet und mit zittrigen Knien verließ Marion Hopper ihr Bad. Sie hatte sich wieder einmal übergeben müssen, denn die Tatsache, dass es Dario La Monte nicht mehr als lebenden Menschen gab, war ihr auf den Magen geschlagen.
    Zuerst war sie nur geschockt gewesen. Danach hatte sie geweint, und erst dann hatte ihr Körper reagiert. Schüttelfrost, verbunden mit Fieberstößen und Kälteschocks. Sie wusste manchmal nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie hätte am liebsten das Haus verlassen und wäre irgendwo hingerannt, aber das war es auch nicht. Nicht in ihrem Zustand der Schwäche. Mit ihrer Mutter hatte sie nicht sprechen wollen.
    Nach dem Tod ihres Freundes hatte Marion sie nur kurz gesehen, und sie hatte auch den Blick nicht vergessen können, mit dem ihre Mutter sie angeschaut hatte.
    Auch hinter dieser Frau lag viel Leid, was sie nicht davon abhielt, Dario La Monte nicht zu mögen. Sie hatte ihn vielleicht nicht gehasst, aber missachtet, denn sie war der Meinung gewesen, dass ein derartiger Mann nicht zu ihrer Tochter und auch nicht in die Firma hineinpasste.
    Recht gleichmütig hatte sie seinen Tod zur Kenntnis genommen und sogar innerlich aufgeatmet oder gelächelt. Das traute Marion ihrer Mutter schon zu.
    Nach dem Würgen hatte sich ihr Magen wieder etwas erholt. Auch das Zittern war nicht mehr so stark.
    Mit müden Schritten ging sie auf das dreieckige Fenster zu. In der rechten Hand hielt sie das feuchte Taschentuch, mit dem sie schon öfter die Tränen abgewischt hatte.
    Sie lehnte sich gegen das Glas. Marion wollte an nichts mehr denken.
    Das schaffte sie nicht. Die Polizei hatte sie geholt, und sie hatte ihren Freund auch identifiziert.
    Er hatte unbeschreiblich ausgesehen. So schrecklich. Von schlimmen Wunden gezeichnet. Einfach nur grauenhaft. Und sie hatte noch nach der Waffe gefragt. Es war aus einem Gefühl heraus passiert. Eine konkrete Antwort hatte man ihr nicht geben können, doch der ermittelnde Beamte war seine Vermutung losgeworden. Er hatte dabei von einem Beil gesprochen. Genau das war für Marion der Schock gewesen.
    Ein Beil!
    Die Waffe, mit der auch ihr Vater und zwei ihrer Verwandten umgekommen waren. Ebenfalls von einem Verwandten, der sich zu einem Amokläufer entwickelt hatte.
    Er war tot, seine Waffe war es leider nicht. Sie hatte wieder getötet, und es würde sie auch weiterhin geben, denn Marion selbst hatte ihren Schatten gesehen.
    Sie hatte auch ein Verhör über sich ergehen lassen. Viele Fragen waren ihr gestellt worden, aber sie hatte den Beamten nichts von ihren Eindrücken erzählt. Man hätte sie ausgelacht nach einer derartigen Aussage. Viel zu überspannt. So etwas war nicht möglich. Das gab es

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