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1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

1144 - Der Rächer aus dem Morgenland

Titel: 1144 - Der Rächer aus dem Morgenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesprungen und hatte den Burghof nun erreicht. Er hatte keine Angst und hielt sich zwischen dem Kreuzfahrer und dieser Lucy auf.
    »Alles klar, Peggy?«
    Sie nickte, so gut sie konnte. Dieses Zeichen verstand Suko. Er nahm seine Hand von Peggys Mund weg.
    Sie rang nach Atem, drehte sich dann zur Seite und schaute auf das lächelnde Gesicht eines Chinesen, zu dem sie seltsamerweise sofort Vertrauen spürte.
    »Es wird alles gut. John und ich sind da. Ich bringe dich jetzt weg - komm.«
    Peggy schüttelte den Kopf, was Suko nicht begriff. Dann entdeckte er die Angst in ihren Augen, schaute an Peggy vorbei - und wusste, warum sie so reagiert hatte.
    Lucy kam.
    Und Lucy wollte sie, denn aus dem oberen Teil des Schattens hervor drang ihre hohle Stimme.
    »Ich hole dich. Edward wird nie mehr Gefallen an dir finden können…«
    ***
    Ich war auf den Burghof gesprungen. Nach zwei Schritten hatte ich mich gefangen und übersah die Szene.
    Der Kreuzfahrer, die Schattengestalt und auch Peggy bildeten so etwas wie ein Dreieck. Das Schwert bewegte sich von allein. Es war aus der schwarzen Gestalt hervorgeglitten und schwebte durch die Luft. Sein Ziel war der Kreuzfahrer, der ihm schon die Hand entgegenstreckte.
    Er war für mich auch die gefährlichste Person, obwohl ich die Schattengestalt auch nicht unterschätzen durfte, die jetzt vor und hinter meinem Rücken vorbeiglitt. Als dies passierte, erwärmte sich das Kreuz.
    Ob der Kreuzfahrer daran die Schuld trug oder Lucy, das war mir letztendlich egal. Ich war nicht allein gekommen und vertraute auch auf meinen Freund Suko.
    Ich wollte den Kreuzfahrer, der schon so lange existierte und nicht länger leben durfte.
    Er hatte sein Schwert inzwischen gefangen. In seiner Rüstung drehte er sich. Ich sah, dass sein Skelett kleiner war als der Schutz, aber auch die Rüstung bewegte sich.
    Dann starrte er mich an.
    Ich schaute ihm entgegen!
    Nichts regte sich in seiner Knochenfratze. Sie bestand aus gelben und bleichen Farbtönen, und nur in den Augenlöchern malte sich das rötliche Funkeln ab.
    Er war bewaffnet. Bisher hatte er sich immer auf sein Schwert verlassen, und das sollte auch jetzt so sein. Wieder hielt er den Griff mit beiden Händen fest, und er schwang die Waffe hoch, um sie gegen mich einsetzen zu können.
    Mir kam es vor, als gäbe es auf dem alten Burghof nur uns beide. Aber auch ich bewegte mich. Ich holte das Kreuz hervor, dem er einmal gedient hatte.
    Er verstand mich, das wusste ich, und aus diesem Grund sprach ich ihn auch an.
    »Du bist im Zeichen des Kreuzes in das Land der Ungläubigen gefahren. Du hast darauf vertraut. Aber ich weiß, dass du es auch verraten hast. Was dich dazu getrieben hat, ist mir egal, aber ich kann nicht hinnehmen, dass jemand das Kreuz verrät und sich Mächten hingibt, die schädlich für ihn sind…«
    Möglicherweise hatte die Gestalt zuschlagen wollen. Durch meine Worte wurde sie daran gehindert - und auch durch das Anheben meines rechten Arms.
    Aus der Hand schaute das Kreuz hervor, und für Edward Estur gab es kein Entrinnen. Er musste es anschauen, und er musste mir auch zuhören. »Das ist es!«, rief ich. »Das ist das Kreuz, das du verraten hast. Das ist das Zeichen der Erlösung, das auch dich erlösen wird von deinem unseligen Dasein.«
    Meine Worte blieben nicht ohne Wirkung. Der Kreuzfahrer zeigte Anzeichen von Unsicherheit, und ich sah mit Freuden, wie plötzlich Lichtschlieren um das Kreuz herumtanzten.
    Aus dem Maul des Knochigen in der Rüstung röhrte mir ein Schrei entgegen.
    Die Rüstung bewegte sich etwas nach vorn. Unter diesem Gewicht war es schwer für ihn zu gehen, aber er startete keinen normalen Angriff, sondern tat etwas anderes.
    Aus kürzester Entfernung schleuderte er das verdammte Schwert auf mich zu…
    ***
    Auch Suko hatte die Worte der unheimlichen Lucy gehört. Es war klar, dass sie alles daransetzen würde, um die Nebenbuhlerin zu töten. Sie gönnte Edward nichts mehr, und so schwebte sie auf die beiden zu.
    Suko sah, dass Peggy vor Angst zitterte. Sie flüsterte etwas in Sukos Ohr, das er nicht verstand, doch er wusste genau, wie er sich verhalten musste.
    Er packte zu und schob das Mädchen hinter sich. »Nichts tun!«, zischelte er noch, bevor er nach seinem Stab griff und das eine magische Wort Lucy entgegenflüsterte.
    »Topar!«
    Diesmal war alles anders.
    Die Zeit blieb nicht stehen!
    ***
    Bevor Suko das erkannte, waren einige Sekunden verstrichen. Keine fünf, in der die Starrheit hätte

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