1144 - Operation Hornissenschwarm
einmal sicher, daß das auch wirklich klappt. Jen, du mußt dich allein retten."
„Ich steige aus, wenn ihr weg seid", antwortete der Ritter der Tiefe. Er zuckte zusammen, als die Wand dröhnend gegen die Gondel schlug. „Los. Verschwindet endlich."
Ras Tschubai legte einen Arm um Schamar und konzentrierte sich. Jetzt fühlte er mit aller Deutlichkeit, wie schwach er psionisch geworden war. Er zweifelte immer stärker daran, daß er es allein schaffen konnte.
Du mußt Schamar mitnehmen! hämmerte er sich ein. Du darfst ihn nicht hier lassen. Es wäre sein sicherer Tod.
Er hörte, wie es in den Verstrebungen der Goon-Kabine krachte. Das Ende der gepanzerten Kabine zeichnete sich ab. Sie mußten sie auf jeden Fall verlassen, und Schamar mußte heraus sein, bevor der erste Riß entstand, durch den die Luft ins Vakuum entweichen konnte.
Ras sammelte seine letzten Kräfte, richtete seine ganze Gedankenkraft auf die Teleportation - und sprang.
Die Luft um ihn herum begann zu flimmern. Jen Salik beobachtete ihn, und er öffnete bereits den Mund, um ihn anzutreiben, da er fürchtete, Ras werde aufgeben. Doch dann verschwand der Teleporter plötzlich, und der Pellack mit ihm.
Jen Salik war allein.
Sekunden später zersplitterte die Frontscheibe, und die Luft entwich explosionsartig in den freien Raum. Jen Salik hielt sich fest, um nicht mitgerissen zu werden. Doch dann brach die Kabine am Heck auf, und es wurde zu einem lebensgefährlichen Risiko, noch länger in ihr zu bleiben.
Mit einem weiten Satz sprang Jen Salik durch das zerstörte Fenster hinaus. Er schwebte von der Goon-Gondel weg und suchte dabei nach einer offenen Stelle zwischen den beiden Wänden, durch die er entkommen konnte. Während die beiden Wände einander näher und näher rückten, fand er endlich eine Öffnung, arbeitete sich zu ihr hin und glitt hindurch. Zugleich sah er, wie die Goon-Gondel hinter ihm zerquetscht wurde.
2.
Catewnor konnte nicht fassen, was er beobachtet hatte.
Der Hadr flüchtete zur Tür, wagte aber nicht, den Raum ohne Zustimmung des Silbernen zu verlassen. Eine positronische Speicherkapsel, die etwa faustgroß war, stürzte von einem Regal herab, verharrte einige Sekunden lang dicht über dem Boden, beschleunigte plötzlich und raste so schnell durch den Raum, daß Catewnor sie kaum mit seinen Blicken verfolgen konnte. Unmittelbar neben dem Kopf des alten Pellacks prallte sie gegen die Wand und zerbarst.
Catewnor beugte sich vor. Er blickte den Hadr zornig an.
„Was soll dieses Theater?" fragte er mit schneidend scharfer Stimme. „Wen willst du damit beeindrucken?"
„Ich habe nichts damit zu tun", stammelte Schumirg. „Ich bin ebenso überrascht wie du.
Ich kann es mir nicht erklären."
Catewnor dachte sogleich an Ras Tschubai, Jen Salik und Gucky, die von den Pellacks quer durch die Armadaschmiede gejagt worden waren, und die - wie er sehr wohl wußte - über psionische Fähigkeiten verfügten. Sollten sie die psionische Sperre überwunden haben und zum Angriff übergegangen sein?
Ein Knistern, das sich zu einem unheilverkündenden Krachen verstärkte, ließ den Silbernen aufblicken. Er sah, daß sich in der Decke ein Riß bildete, der sich von der Tür bis zur gegenüberliegenden Wand hinzog. Ein zweiter Riß entstand einige Meter rechts von ihm.
Catewnor eilte zur Tür. Er stieß den Sippenältesten der Pellacks zur Seite und flüchtete auf den Gang hinaus.
Schumirg stürzte vornüber zu Boden, raffte sich jedoch gleich wieder auf und warf sich durch die offene Tür. Im gleichen Moment brach die Decke ein und zerschlug die Einrichtung des Zimmers.
Der Armadaschmied stand wie aus Metall geschlagen auf dem Gang. Wenn Catewnor irgend etwas empfand, dann zeigte er es nicht. Mit keiner Miene verriet er, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen.
Schumirg richtete sich keuchend auf. Er streckte seine angstvoll geweiteten Stielaugen dem Silbernen entgegen, als könne er von diesem Hilfe erwarten.
„Herr, was ist geschehen?" fragte er.
„Verschwinde", befahl Catewnor.
„Soll ich nachforschen, was mit Schamar ist?"
„Natürlich sollst du das. Und jetzt weg mit dir, wenn dir dein Leben lieb ist."
Der Hadr rannte so eilig davon, daß er schon nach wenigen Metern das Gleichgewicht verlor und vornüber stürzte. Ächzend stemmte er sich wieder hoch und flüchtete weiter.
Catewnor zweifelte nicht daran, daß Schumirg ihm bedingungslos gehorchen würde. Er versuchte, die rätselhaften Vorgänge zu
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