Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1145 - Das Haus der Selbstmörder

1145 - Das Haus der Selbstmörder

Titel: 1145 - Das Haus der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
leuchteten in den verschiedenen Etagen, als wollten sie einem einsamen Wanderer oder Fahrer klarmachen, wohin er sich wenden musste.
    Der Golf rollte jetzt über den freien Platz vor dem Haus. Die Enden des Lichtteppichs erreichten den Rand einer Böschung, die hoch zum Haus mit den hellen Fenstern führte.
    Jane Collins bremste und schaltete den Motor ab. Sie hörte in der gleichen Sekunde Als Kommentar.
    »Ja, das ist es.«
    Seine Stimme hatte nicht ängstlich geklungen. Sie hatte sich angehört, als wollte er sich mit diesen Worten selbst bestätigen.
    »Wie haben Sie gesagt? Haus der Selbstmörder?«
    »Genau.«
    »Dann sind wir also am Ziel.«
    Al blickte Jane Collins an. »Ich bin am Ziel. Ich habe es geschafft. Ich… ich… muss mich bedanken, weil Sie mich mitgenommen haben. Aber jetzt brauche ich Sie nicht mehr.«
    Obwohl Jane die Antwort zu kennen glaubte, stellte sie die Frage. »Was haben Sie denn jetzt vor?«
    »Ich gehe hinein.«
    »Und dann?«
    Er drückte sich vor einer konkreten Antwort. »Das muss ich einfach tun.«
    »Sie wollen sterben, nicht? Sie wollen Ihr Leben einfach wegwerfen, als wäre es nichts weiter als eine faule Banane. Mein Gott, Al, denken Sie mal nach.«
    »Das habe ich getan, aber ich kann mich nicht dagegen wehren. Die Toten sind da. Sie sind nicht verschwunden. Sie… sie haben mich gerufen, und sie werden mich auch weiterhin rufen. Es sind ihre Stimmen, die ich in meinem Kopf höre. Keine anderen, nur ihre. Das müssen Sie verstehen, Jane. Man kann Ihnen nicht entwischen.«
    Die Angst des Mannes war verschwunden. Al schien es nicht eilig genug zu haben, so schnell wie möglich das Jenseits zu erreichen.
    Wuchtig stieß er die Tür auf und kletterte aus dem Golf. Auch Jane hatte sich bereits losgegurtet, und nur Sekunden später stand sie ebenfalls neben dem Golf.
    Al Frogg war nur wenige Schritte nach vorn gegangen. Er stand da mit offenem Mund und staunte das Haus mit den erleuchteten Fenstern an. Wahrscheinlich saugte er den Anblick in sich auf wie ein trockener Schwamm das Wasser. Jane konnte sich auch vorstellen, dass er schon jetzt die Stimmen der Toten hörte. Sie jedenfalls vernahm nichts. In ihrem Kopf blieb alles klar, abgesehen von ihren Gedanken, die sich um die nahe Zukunft drehten. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, was sie sah, obwohl nichts passierte. Das Haus mit seinen erleuchteten Fenstern wirkte für sie nur auf den ersten Blick hin harmlos. Abgesehen davon, dass es ihrer Meinung nach nicht in diese Gegend hineinpasste, wunderte sie sich über das Licht innerhalb der viereckigen Öffnungen. Für sie war das kein normales Licht, das von einer ebenfalls normalen Lampe stammte. Es war mehr eine kompakte Masse, die auch aus einem festen Material hätte bestehen können. Tore in den Tod. Tore in das Jenseits, in eine andere Dimension.
    Jane wusste, dass es so etwas gab, denn sie selbst war schon des öfteren davon betroffen gewesen.
    Und das Schicksal hatte sie an diesem späten Abend wieder mit diesen Phänomenen konfrontiert.
    Jane ließ ihren Schützling nicht aus den Augen. Er stand da und hatte sich verändert. Ihr kam es vor, als wäre er dabei, mit dem zu sprechen, was sich innerhalb des Hauses befand. Möglicherweise mit den Geistern. Vielleicht hörte er die Stimmen der Selbstmörder.
    Plötzlich ging er vor. Er wollte auf das Haus zulaufen. Nach dem ersten hektischen Schritt hatte Jane Collins bereits zugegriffen. Sie riss Al Frogg an der rechten Schulter so heftig herum, dass er taumelte und mit dem Rücken gegen das Auto stieß.
    »Nein, Sie bleiben hier!«
    »Aber ich…« Er holte keuchend Luft und schüttelte den Kopf. »Sie… sie rufen mich. Ich muss ihren Rufen folgen, verstehen Sie das? Ich muss es tun! Es ist mein Schicksal. Ich werde den anderen folgen, die sich aus dem Haus geworfen haben. Sie alle sind mir schon vorgegangen. Die Toten rufen mich, und sie hören nicht auf.«
    »Lass sie rufen, Junge!«, sagte Jane und stand so dicht vor ihm, dass er nicht ausweichen konnte.
    »Wir kennen uns zwar kaum, doch ich werde nicht zulassen, dass Sie hier Ihr Leben einfach wegwerfen. Sie werden das Haus nicht betreten.«
    Al Frogg hatte sich unter den Worten geduckt. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Auf der einen Seite rief ihn das Haus, auf der anderen sah er Jane Collins vor sich, die ihm den Weg versperrte. Wenn er in das Haus wollte, dann konnte er dies nur mit Gewalt erreichen.
    »Ich denke, dass ich hier mal etwas klären

Weitere Kostenlose Bücher