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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Druck der Mannschaft und die Unruhe an Bord wurden zu groß. Tomason konnte nicht anders handeln, wenn er die innere Sicherheit erhalten wollte.
    Du hast es kommen sehen.
    Du hast vorgesorgt.
    Die Erfüllung deines Auftrags wird es nicht hindern.
    Ruhig und ohne Widerstand räumst du den Platz des Kommandanten. Tomason wird ihn einnehmen, während du, von zwei bewaffneten Kranen eskortiert, deine Privatunterkunft aufsuchst. Du meinst, das Aufatmen förmlich zu hören, das als Ausdruck kollektiver Erleichterung durchs Schiff zieht. Die Spannung weicht, Konflikte werden beigelegt - für den Moment zumindest.
    In deinem Wohnraum machst du es dir bequem. Die Kranen bleiben draußen im Korridor; sie stehen Wache und sorgen dafür, daß du den Kabinentrakt nicht verläßt. Zum wiederholten Mal betrachtest du die Armadaflamme und berauschst dich an ihrem gleichmäßig sanften Leuchten. Sie ist der Tunnel, den Ordobans Schatten zu dir nimmt.
    Manchmal fragst du dich, ob dieser Weg tatsächlich zum Armadaherzen führt. Hin und wieder kommen dir leise Zweifel, aber du räumst sie immer schnell zur Seite. Nach allem, was du von der Funktion der Flammen weißt, kann es gar keine andere Möglichkeit geben. Da auch der Extrasinn keine Bedenken anmeldet, denkst du, müssen deine Folgerungen wohl richtig sein.
    Der Logiksektor schweigt jedoch schon lange. Zwar ist er präsent, das spürst du. Aber er äußert sich nicht, und dies empfindest du zumindest als ungewöhnlich. Hat es eine Bedeutung? Wohl kaum. Du beruhigst dich damit, daß er, sobald das Ziel erreicht ist, seine Kommentare in gewohnter Weise wieder abgeben wird. Im Moment bist du für seine Abstinenz sogar dankbar.
    Nun, Atlan, mußt du warten. Auf das, was unweigerlich kommen wird. Sobald sie deine Manipulation entdecken, wird die Empörung hohe Wellen schlagen. Sie werden dich mit Anschuldigungen überhäufen und harte Maßnahmen gegen dich fordern. Manche werden drohen, andere an dein Gewissen appellieren.
    Aber sei unbesorgt.
    Tomason ist ein besonnener Mann. Er versteht es, zu überzeugen, und seine Autorität ist groß genug, Ausschreitungen zu verhindern. Einen besseren Nachfolger auf Zeit hättest du dir nicht wünschen können. Er wird das Unvermeidliche akzeptieren und versuchen, das Beste daraus zu machen.
    Und wenn die SOL erst das Ziel erreicht, Atlan - dann ist ohnehin alles anders.
     
    7.
     
    „Es ist mir völlig gleich, wie du darüber denkst. Ich habe den Entschluß einmal gefaßt, und ich bleibe dabei."
    Die das sagte, war Zyita Ivory. Ihr abgespanntes Gesicht mit den zerzausten Haaren leuchtete vom Videoschirm des Kommandanten, und ihr Blick fixierte Tomason, als wollte sie ihn durchbohren. Mit ihrer Reaktion stellte sie ihren Ruf als extrem resolute Person wieder einmal unter Beweis. Viele Menschen sagten ihr außerdem nach, sie neige zu Übertreibungen und zur Uneinsichtigkeit. Offenbar stimmte es.
    „Die Lage hat sich verändert", entgegnete Tomason beherrscht. „Es besteht keine Notwendigkeit mehr, die SZ-1 abzukoppeln."
    „So, meinst du?" Zyita machte aus ihrer Erregung keinen Hehl. „Ich werde es trotzdem tun, und ich sage dir auch, warum."
    Der Krane ließ sich nicht anmerken, was in ihm vorging. Äußerlich blieb er völlig ruhig.
    „Ich höre."
    „Hier in der SZ-1 sind Stimmen laut geworden, die befürchten, daß wir vom Regen in die Traufe geraten sind - falls du weißt, was ich damit sagen will. Um es konkreter auszudrücken: Die Leute erinnern sich daran, wie blind ihr Kranen dem Arkoniden gefolgt seid, als er noch den Status des Orakels innehatte. Und sie befürchteten, daß ihr heute insgeheim ebenfalls Atlans dunkle Pläne unterstützt."
    „Die Solaner", konterte Tomason, „hatten damals natürlich den vollen Durchblick..."
    Zyita bemerkte den beißenden Spott, der in der Anspielung lag. Sie schüttelte unwirsch den Kopf.
    „Darum geht es nicht!"
    „Sondern? Indirekt wirfst du mir vor, ich würde mit Atlan gemeinsame Sache machen, und du begründest es..."
    „Quatsch!" fiel sie ihm ins Wort. „Ein bißchen mehr Grips darfst du mir schon zutrauen.
    Ich habe dir lediglich die Auffassung verschiedener Leute auseinandergesetzt. Die sind zwar in der Minderheit, aber nach allem, was ich auf diesem Flug bereits erlebt habe, gedenke ich sie ernstzunehmen. Mein Entschluß steht jedenfalls fest. Die SZ-1 wird abgekoppelt."
    „Nun gut", gab der Krane nach und hob lässig einen Arm. „Versuch's."
    Zyita verengte die Lider.
    „Was

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