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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sahen wir, dass der Raum bis auf die junge Frau hinter der rustikalen Theke leer war. Sie verschwand fast hinter einem großen, schräg stehenden Bierfass.
    Als wir eintraten, ließ sie ihr Magazin sinken und kam aus der Deckung des Fasses hervor. Für eine Frau war sie ziemlich groß, auch sehr dünn, wie auch die Haare, die als fahlblonde Strähnen bis auf die Schultern fielen. Sie trug einen rot und blau gestreiften Pullover und hellblaue Jeans. Das Gesicht war schmal und dabei recht knochig mit hochstehenden Wangenknochen. Sie war ziemlich blass. Etwas ängstlich schaute sie uns entgegen, wie jemand, der es nicht mochte, wenn Gäste kamen.
    Auch unser freundlicher Gruß ließ das Misstrauen nicht aus ihrem Gesicht schwinden. Wenn es möglich gewesen wäre, dann wäre sie sogar noch einen Schritt zurückgegangen, doch das war nicht zu schaffen.
    »Eigentlich haben wir ja geschlossen«, sagte sie.
    »Das ist schade.« Ich schaute mich um. »Warum brennt denn dann hier das Licht?«
    »Ich wollte noch putzen.«
    »Gehört Ihnen der Pub?«
    »Ich bin die Tochter der Besitzer.«
    »Sehr gut. Wo sind Ihre Eltern?«
    »In der Südsee.«
    Ich hatte Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. Die Antwort passte einfach nicht hierher.
    »Sie machen Urlaub.«
    »Es sei ihnen gegönnt.«
    »Wie heißen Sie?« fragte Suko.
    »Gilda.« Sie erschrak über ihre Antwort und schüttelte den Kopf. »Warum wollen Sie das wissen? Wer sind Sie überhaupt? Was gibt Ihnen das Recht, mich hier auszufragen?«
    »Mal langsam«, sagte ich und winkte mit beiden Händen ab. »Sie haben nicht zufällig gesehen, woher wir gekommen sind?«
    »Nein.«
    »Wir waren bei Konstabler Harris, und zwar als Kollegen.«
    Selbst mein freundliches Lächeln ließ das Misstrauen nicht verschwinden. »Soll ich glauben, dass Sie Polizisten sind?«
    »Das werden sie gleich sehen«, erklärte ich und ließ Gilda einen Blick auf meinen Ausweis werfen.
    Sie erfuhr auch unsere Namen und zeigte sich erst jetzt erleichtert.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    »Ja, schon.« Verlegen wischte sie über den Rand der Stahlspüle. »Das schon, aber ich weiß nicht, was Sie hier nach Mousehole geführt hat. Für Polizisten gibt es hier wirklich nichts zu sehen.«
    »Kann sein, muss aber nicht.«
    Gilda schüttelte sofort den Kopf. »Auch wenn Sie es mir vielleicht nicht glauben, doch ich kann Ihnen nicht helfen. Beim besten Willen nicht. Sorry.«
    »Sie wissen ja nicht einmal, was wir von Ihnen wollen«, sagte Suko. »Hören Sie bitte zu.«
    »Ja, gut, aber ich wohne normalerweise nicht hier. Ich bin nur gekommen, um meine Eltern zu vertreten. Ich habe sonst einen Job in Bodmin. Da ist zwar auch nicht viel los, aber mehr als hier. Ich fühle mich auch nicht so recht zugehörig.«
    »Das können wir verstehen«, sagte ich lächelnd. »Aber so einsam Mousehole auch im Winter ist, es gibt hier etwas, das die Menschen interessiert hat.«
    »Was denn?«
    »Der Konstabler sprach von einem seltsamen Licht nicht weit von hier entfernt.«
    Mehr hätte ich Gilda auch nicht sagen können, und ich hoffte, dass sie mit dieser spärlichen Information trotzdem etwas anfangen konnte. Ich hört auch kein schroffes Nein, stattdessen begann sie nachzudenken. »Das Licht!«, setzte ich nach.
    »Ja, das habe ich gehört.«
    »Wissen Sie etwas davon?«
    Die junge Frau senkte den Kopf. Ihr blasses Gesicht bekam etwas Farbe. Sie atmete einige Male tief ein, dann schüttelte sie den Kopf. »Viel weiterhelfen kann ich Ihnen auch nicht. Ehrlich.«
    »Das wenige würde uns schon reichen. Sie leben ja hier. Hat man über das Licht gesprochen?«
    Es folgte ein nachdenkliches Nicken. »Ja, da ist schon etwas passiert«, gab sie zu. »Aber nicht hier im Ort. Außerhalb. Mehr in Richtung Westen und noch näher an der Küste, wo auch das alte Haus steht.«
    »Welches Haus?«
    »Mehr eine Hütte. Recht klein. Aus Steinen gebaut. Es stand schon immer da. Ich weiß gar nicht, wer es gebaut hat. Man kann von dort wunderbar über das Meer schauen. Viele Wanderer besuchen es. Aber es ist leer. Sie können dort nichts zu essen und zu trinken bekommen. Das Haus steht einfach nur da. Es ist ein Schutz gegen Regen und Sturm. Zwei bis drei Kilometer von hier. Wenn Sie aus dem Ort fahren, folgen Sie der Straße. Bevor sie einen Bogen nach Norden schlägt, können Sie das Haus sehen. Sie müssen dann quer über das Gelände fahren. Es gibt nämlich keinen Weg.«
    »Danke. Sie waren gut.«
    Wieder errötete Gilda leicht und senkte den

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