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1149 - Im Bann des Zweisterns

Titel: 1149 - Im Bann des Zweisterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dessen hinterer Hälfte sie wie Raupen einhergehen konnten, und zwei Extremitäten, mit deren Hilfe sie sich an den bereits erwähnten Fäden hinaufhangelten. Die Kreaturen existierten in zwei verschiedenen Formen: Die einen waren eher kurz und rundlich, um nicht zu sagen dick, während die anderen länger und gestreckter aussahen. Ganz kleine Exemplare verkörperten so etwas wie eine Mischform. Da beide Formen einträchtig beieinander hausten, nahm man an, daß es sich um Vertreter unterschiedlichen Geschlechts handelte.
    Die seltsamen kleinen Kreaturen hatten keinen Kopf im üblichen Sinn. Das vordere Körperende wurde von einem Kranz kleiner, roter Augen umgeben, unter dem ein paar schmale Schlitze und ein kleiner Trompetenrüssel saßen. Auf den großen Blüten gab es mitunter Dutzende von ihnen in den verschiedensten Größen, auf den kleinen Ablegern dagegen meist nur zwei oder drei.
    Da es keine einzige Blüte gab, auf der diese Kreaturen nicht herumkrochen, nahm man an, daß es sich um Symbionten, vielleicht aber auch um Parasiten handelte.
    Nach diesem Auftakt erwarteten die Terraner selbstverständlich, auch auf der Oberfläche des Planeten auf eine Vielfalt von Lebensformen zu stoßen. Wenn hier schon der ganze Himmel voller Blüten hing, wie mußte es dann erst auf der Oberfläche aussehen!
    Aber als man dort landete, fand man sich in einer Umgebung wieder, zu der dieser blütenbesetzte Himmel nicht passen wollte.
    „Merkwürdig", lautete Guckys erster Kommentar.
    Er und Rhodan befanden sich an Bord der GHILA, eines Leichten Kreuzers mit rund einhundertfünfzig Mann Besatzung. Weitere Beiboote waren an anderen Stellen des Planeten gelandet.
    In der Kommandozentrale der GHILA herrschte bedrücktes Schweigen. Auf den Bildschirmen zeichnete sich eine düstere, alptraumhafte Landschaft ab, in der es so gut wie gar kein Leben mehr zu geben schien. Aber es mußte welches gegeben haben, denn wie hätten sich sonst die Blüten und deren seltsame Bewohner entwickeln sollen?
    „Wir sollten uns dort draußen umsehen, bevor wir voreilige Schlüsse ziehen", bemerkte Tony Mercaro, ein Biologe, der nicht zur regulären Besatzung der GHILA gehörte.
    „An welche voreiligen Schlüsse hast du dabei gedacht?" fragte Rhodan bedächtig.
    Mercaro sah unwillkürlich auf jenen Bildschirm, der den Luftraum über der GHILA zeigte.
    Von hier unten wirkten die Blüten immer noch beeindruckend - aber auf ganz andere Weise als zuvor.
    „Wenn ich mich nicht irre, müßte es hier nach Ortszeit Mittag sein, nicht wahr, Darby?"
    Der Kommandant der GHILA nickte kurz.
    „Nun, wo ist dann das Sonnenlicht geblieben?" fragte Mercaro.
    „Ich nehme an, daß das eine rhetorische Frage sein soll", erwiderte Rhodan. „Du hast offensichtlich schon eine Theorie, die diese Dunkelheit erklärt."
    „Das ist richtig. Ich vermute, daß die Blüten das Licht irgendwie in sich aufsaugen."
    „Du hast völlig recht", murmelte Rhodan nachdenklich. „Wir sollten uns vor voreiligen Schlußfolgerungen in acht nehmen. Keine Angst, wir werden uns dort draußen umsehen.
    Aber vorher sollte die Luft dort draußen noch einmal gründlich überprüft werden." Er wandte sich an den Funker der GHILA. „Haben wir Verbindung mit der BASIS, Sannikow?"
    „Die BASIS empfängt unsere Sendungen einwandfrei, aber in umgekehrter Richtung gibt es Aussetzer", lautete die Antwort.
    „Seit wann?"
    „Seit wir unter das Niveau der fliegenden Blüten gesunken sind."
    Rhodan nickte nachdenklich und wandte sich erneut an den Biologen.
    „Was wir brauchen, das ist nicht nur eine Analyse der Luft an sich", sagte er. „Bevor irgend jemand dieses Schiff verläßt, müssen wir wissen, was es dort draußen - zum Beispiel an Strahlungen - gibt, beziehungsweise nicht gibt."
    „Ich verstehe", erklärte Mercaro und rannte davon.
    „Setze dich mit der BASIS in Verbindung", befahl Rhodan dem Funker. „Ich will wissen, ob die anderen Landekommandos ebensolche Verhältnisse angetroffen haben und ob es schon irgendwelche Berechnungen gibt."
    Die Antwort kam postwendend: Von den Beibooten, die auf der Tagseite des Planeten gelandet waren, war nur eines in einer Gegend heruntergekommen, in der es wenigstens annähernd so hell war, wie es der Tageszeit entsprechend als normal angesehen werden konnte. Dieser Landeplatz lag in der Äquatorzone, in einem Gebiet, über dem so starke Aufwinde herrschten, daß die Blüten sich dort wahrscheinlich nicht gut halten konnten.
    Aber auch dort ließ

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