Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
in die flüchtende Menge und packte einen weiteren Polizisten.
    Hanuman griff ein. Nicht, um den Polizisten zu retten oder die Menschen zu schützen; er wollte es einfach nicht leiden, daß eine fremde Macht hier Dinge tat, die nur den Dämonen zustanden. Wenn einer in Hanumans Machtbereich Untote zu Mordmaschinen machte, dann war es der Affendämon selber; oder es mußte auf besondere Anweisung Luguris oder mit Billigung Hanumans geschehen. Der Bettelmönch stürzte sich auf den Untoten, um den Übergriff zu ahnden.
    „Geh weg da, Bettelmönch!" schrien die Polizisten. „Bist du lebensmüde?"
    „Verfluchter, sieh mich an!" donnerte der dämonische Bettelmönch.
    Der untote Guru wandte den Kopf um. Er ließ den Polizisten los, denn er wußte, wer ihm da gegenüberstand. Brüllend ging er auf Hanuman los, die Klauenhände vorgereckt, das schwarze Gesicht verzerrt.
    „Chakravartin soll dich vernichten?" fauchte er.
    Hanuman wartete, bis er nahe heran war. Dann rief er eine uralte Beschwörung in der Sanskriptsprache. Blitzschnell schlug er dem Untoten die Faust zwischen die Augen. Es krachte, als hätte ein Blitz eingeschlagen, und im nächsten Moment stand der Untote ohne Kopf da und stürzte nieder.
    Bevor die Polizisten, die vier Fernsehleute und die Zuschauer sich noch von ihrer Überraschung erholt hatten, tauchte Hanuman in der Menschenmenge unter. Er wartete einen günstigen Moment ab und entfleuchte. Mit seinen dämonischen Kräften versetzte er sich an einen anderen Ort. In dem allgemeinen Durcheinander fiel seine Auflösung nicht auf.
    „Ein Wunder ist geschehen!" schrie der Fernsehreporter in sein Mikrofon. „Ein Bettelmönch hat unter Einsatz seines Lebens das Ungeheuer, das dem Sarg des Guru entstieg, zur Strecke gebracht. Der wahre Glaube, die Mächte des Lichts haben über die Finsternis gesiegt. Unsere Kamera wurde zwar leider zerstört, aber ich werde mich bemühen, zu einem Interview mit dem heiligen Mann zu kommen."
    Die Menge beruhigte sich wieder. Die Polizisten, die Fernsehleute - alle suchten nach dem Bettelmönch. Aber der „heilige Mann" war spurlos verschwunden.

    Der Landrover hielt in einem Wald von Deodarzedern, Eichen und vielen tropischen Bäumen. Die Straße zum Kailasanath-Tempel führte durch den Wald. Sri Mahadev hatte den Wagen an den Straßenrand gefahren.
    „Wir haben im Wald eine Unterkunft errichtet", sagte er. „Die bösen Kräfte, die von dem Kailasanath-Tempel ausgehen, können auch die Gurus nur beschränkte Zeit ertragen. Daher wurde der Stützpunkt hier gebaut. Wir müssen zu Fuß durch den Wald gehen.“
    Unga und Manjushri stiegen aus. Auch Don Chapman hüpfte aus dem Wagen. Sri Mahadev Singh schloß den Landrover ab und führte die anderen. Unga ging neben ihm her.
    Bunte Schmetterlinge taumelten durch den Wald, in dem herrliche Blüten leuchteten. Affen schrien in den Bäumen, ein Gecko ließ sich hören, und Schlangen raschelten im Laub.
    „Wie kommt es, daß du ein PadmaAnhänger bist?" fragte Unga Sri Mahadev, neben dem er auf dem Pfad herging. „Schließt nicht die Sikh-Religion jede andere aus? Oder kannst du zwei Herren dienen?"
    „Ich sehe Padma als eine Weltanschauung, eine Philosophie. So kann ich ein Sikh sein und trotzdem ein Anhänger des Padma. Sollte ich einmal feststellen, daß ich Padma doch als eine Religion ansehen muß, dann werde ich dem Sikh-Glauben abschwören,"
    „Was verlangt die Sikh-Religion von dir?"
    „Ich muß den Worten des Granth, des heiligen Buches der Sikh, gemäß leben. Ich, darf mein Haupthaar nicht scheren, nicht rauchen und keinen Alkohol zu mir nehmen. Und ich muß ständig fünf Dinge bei mir tragen, deren Namen im Indischen mit K anfangen: Kes, mein langes Haar, das unter dem Turban verborgen ist, Kangha, einen Kamm, Kripan, das Schwert, Katsch, die kurzen unteren Beinkleider, und Kara, das stählerne Armband."
    Unga wußte, daß der Granth selbst Kleinigkeiten wie die tägliche Hygiene peinlich genau regelte. Die strikte Befolgung seiner Lehren und Vorschriften hatte die Sikh zu einer kriegerischen und aufrechten Elite gemacht, die moralisch hochstand und in letzter Zeit auch geistige Leistungen vollbrachte.
    Eine Lichtung kam in Sicht. Unter den Bäumen sprudelte eine Quelle. Auf der Lichtung standen vier Bambushütten und ein großes Bambushaus. Männer in gelben Kutten gingen umher oder saßen da und meditierten.
    „Ist Colonel Bixby hier?" fragte Unga.
    „Ich werde dich zu ihm führen", antwortete Sri

Weitere Kostenlose Bücher