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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dhoti auf dem Leib trugen, standen neben teuer gekleideten Männern und Frauen. Viele der Anwesenden waren aus den Städten gekommen, manche sogar aus Bombay.
    Die Geschehnisse beim Kailasanath-Tempel hatten Aufsehen erregt. Die Öffentlichkeit und die Behörden wußten aber nicht, was eigentlich vorging. Der Bettelmönch, der kein anderer als der Affendämon Hanuman war, wußte mehr als sie alle. Mindestens so viel wie die Padmas, zu denen der Guru Lal Nadir Abdali und die Sadhus gehörten.
    Nun stand der Bettelmönch in der vordersten Reihe der Zuschauer, die von Gurk ha-Polizisten in Khakiuniform zurückgedrängt wurden. Eine Fernsehkamera surrte. Ein Reporter sprach in ein rundes, silbrigglänzendes Mikrofon. Der Aufnahmewagen war geöffnet, und zwei Techniker machten sich an den Geräten zu schaffen. Die auf einem Dreibein-Stativ stehende Ton-Bild-Fernsehkamera wurde von einer Frau bedient. Der ältere Mann neben ihr gab offenbar Regieanweisungen. Der jüngere war ein Helfer, der die Kamera zu tragen hatte und dergleichen.
    Der Bettelmönch klimperte mit den paar Rupienmünzen in seiner Bettelschale. Er stand in der Nähe des Reporters, während fünf Sadhus das Grab öffneten. Ein sechster Sadhu rief Padma an und lobte und pries den Erhabenen.
    Der Bettelmönch grinste böse. Er haßte die Padmas. Ihre Ansichten widerstrebten seinem dämonischen Naturell. Die geistigen Fähigkeiten, die ihre Sadhus und Gurus hatten, sah er als eine Bedrohung seiner dämonischen Macht an.
    Aber nicht die Padmas waren es, die ihm die meisten Sorgen bereiteten. Es waren jene anderen, der Einfluß, gegen den sie kämpften. Deutlich hatte der Bettelmönch in der Nähe der Tempelbauten die Ausstrahlungen einer fremden Macht gespürt, einer Macht, die ebenfalls böse, aber ganz anders war als die der Dämonen.
    Die Sadhus stießen nun auf den Sarg und legten ihn in kurzer Zeit frei. Die Männer in den gelben Kutten hoben den Sarg aus dem Grab. Er bestand aus Banyanholz, war zwei Meter lang, einen halben Meter breit und einen halben Meter tief. Eine schmucklose Kiste.
    Der Helfer trug die Kamera näher heran und stellte sie vor dem Sarg auf. Der Reporter sprach in sein Mikrofon. Er redete in der Hindisprache.
    „Verehrte Zuschauer, nun kommt der große Augenblick.. Gleich werden wir sehen, ob Guru Lal Nadir Abdali fünf Tage unter der Erde ohne Luft, Licht und Nahrung überlebt hat. Wie bereits gesagt wurde, will der Guru sofort nach seiner Auferstehung Proben der geistigen Kräfte geben, die er seiner Gottheit Padma verdankt. Die fünf Sadhus öffnen nun den Sarg."
    Hanuman, der als Affendämon getarnte Bettelmönch, hörte nicht weiter hin. Er sah, wie die Sadhus den Sargdeckel anhoben. Die Fernsehkamera filmte den Guru, der in dem Sarg lag.
    Da fuhr die Fotografin mit einem Schreckensschrei zurück. Eine Gestalt sprang so schnell im Sarg auf wie ein Kastenteufel. Es war der Guru. Aber wie hatte er sich verändert! Sein Gesicht war schwarz, seine Augen glühten. An den Händen hatte er Krallen. An seiner gelben Kutte klebten verkrustetes Blut und Erbrochenes.
    Die Zuschauer schrien auf, und selbst die hartgesottenen Polizisten zuckten zusammen.
    Hanuman wußte Bescheid. Vor ihm stand ein Untoter, der von einem bösen Geist besessen war. Ein Werkzeug des Schreckens, eine Kreatur, die zu erzeugen - nach Hanumans Meinung - nur Dämonen zustand.
    „Chakravartin!" brüllte der untote Guru. „Nieder mit Padmasambhawa!"
    Er kam aus dem Sarg und ging der schreienden Fotografin an die Kehle. Sie verstummte jäh, als er sie würgte. Ihre Augen traten hervor. Der Kamerahelfer schlug auf den gräßlich anzusehenden Untoten ein, konnte aber nichts ausrichten.
    Nun sprangen Polizisten hinzu. Schüsse krachten. Die Kugeln schlugen in den Körper des Monsters ein.
    Aber es floß kein Blut aus den Einschüssen, und der Untote zeigte keine Reaktion.
    Die Zuschauer kreischten. Es entstand ein wüstes Gedränge. Die Vorderen wollten flüchten. Die weiter hinten Stehenden wollten wissen, was vorging, 'und drängten nach vorn.
    Endlich ließ der Untote von der Fotografin ab. Ihr Hals war blutig. Ihr Kopf stand in einem eigenartigen Winkel vom Körper ab. Der Untote hatte der jungen Frau mit der Punkabikleidung das Genick gebrochen.
    Er wandte sich nun gegen die Polizisten. Die Männer schossen mit ihren Neun-Millimeter-Pistolen auf ihn, aber er fiel nicht um. Er riß einem Polizisten mit seiner Klauenhand das halbe Gesicht weg, warf die Fernsehkamera

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