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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freien her meine Ohren erreichten. Er war aus der offenen Luke geklettert und hätte schon in unseren Sichtbereich hineingeraten können, wenn wir nicht zu dicht am U-Boot gestanden hätten.
    So sahen wir ihn erst später, als er seinen Weg über die Außenhaut gegangen war, eine Leiter erreichte und nach unten kletterte.
    Es war ein Mensch. Es war zugleich ein Soldat, denn er trug die entsprechende Uniform. Er schaute sich nicht um. Er kletterte die Sprossen hinab und blieb neben seinem U-Boot stehen.
    »Das ist einer von uns!«, wisperte mir Karina ins Ohr. Sie war sehr dicht an mich herangetreten.
    »Meine Güte, John, das hätte ich nicht für möglich gehalten!«
    »Bist du sicher?«
    »Na ja, wie der aussieht.«
    Der Soldat hatte jetzt den Boden erreicht. Er war recht klein. Er trug keine seemännische Uniform, also kein Blau, sondern eine Khaki-Uniform. Es war mehr ein Tarn- oder Kampfanzug. Sein Haar war dunkel und in der Mitte gescheitelt. Er musste uns schon gesehen haben, denn mit einer schnellen, schon überhasteten Drehung nach rechts wandte er sich uns zu.
    Wir schauten uns an. Karina und ich taten nichts. Auch der Mann aus dem U-Boot bewegte sich nicht. Sein Gesicht war noch recht jung. Ich schätzte ihn auf etwa dreißig Jahre.
    Ich schlug Karina vor, ihn anzusprechen. »Frag ihn, was aus der Besatzung geworden ist. Dann steck deine Kanone ein.«
    »Aye, aye, Sir!«
    Karina Grischin spielte mit. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und lächelte den Fremden an. So wollte sie das Eis brechen, und sie sagte auch ihren Namen, bevor sie sich erkundigte, wie er hieß und woher er kam.
    Der Mann mit den dunklen Haaren schwieg zunächst. Nur seine Augen bewegten sich jetzt. Sie schauten an uns vorbei, die Blicke tasteten aber auch die Umgebung ab. Als er sicher war, dass wir allein waren, begann er zu sprechen.
    Ich bekam nur einen Teil davon mit. Außerdem stellte Karina immer wieder Zwischenfragen. Ich erfuhr, dass er Jos Malin hieß und Soldat der Marine war. Zwar redete er noch weiter, doch das wollte ich mir lieber von Karina übersetzen lassen, da ich nicht einmal die Hälfte verstand.
    Das Gespräch entwickelte sich zu einer fast freundschaftlichen Unterhaltung. Weder Malin noch Karina zeigten negative Emotionen. Sie kamen gut miteinander zurecht, und Malin, der immer mehr auftaute, unterstrich seine Worte mit heftigen Gesten. Schließlich musste Karina seinen Redefluss sogar stoppen. Danach wandte sie sich mir zu. Ihr Gesicht war gerötet. Der Bericht des Mannes musste sie stark beeindruckt haben.
    »Was ist passiert?«
    »Eine Menge.« Sie schüttelte den Kopf. »Das muss ich alles erst mal verarbeiten.«
    »Aber Dimitri hatte Recht - oder?«
    Sie nickte. »Ja, er hatte Recht. Es waren Männer mit dem U-Boot unterwegs, um die Menschen von der Insel zu holen.«
    »Was wollten sie damit?«
    Karinas Gesicht erhielt einen harten Zug. »Versuche mit ihnen anstellen, John. Ja, Versuche an Menschen. An Frauen und an Männern. Zum Glück nicht an Kindern.«
    »Welcher Art?«
    »Das Leben unter extremen Bedingungen…«
    »Hört sich nicht so schlimm an, aber…«
    Ihr hartes Lachen unterbrach mich. »Das sagst du so leicht. Sie wollten ausprobieren, wie es ist, wenn man Menschen auf einem sehr engen Raum zusammenpfercht.«
    »Wie in einem U-Boot.«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Sie brachten die Menschen auf Grund. Sie verschlossen das Boot und warteten ab. Er wurde alles durch die Kameras überwacht. Der Big Brother mal anders. Sie hatten ihnen zu Essen und zu Trinken dagelassen, aber nichts im Überfluss. Die Menschen waren gezwungen, sich die Nahrung einzuteilen. Man wollte auswerten, wer die besten Nerven hatte. Da waren diese Insulaner die perfekten Versuchskaninchen. Probanden allererster Güte.« Karina zuckte mit den Schultern. »Allerdings hat es nicht so geklappt, wie sie es sich vorstellten. Sie ahnten nicht, wohin sie das U-Boot geschickt hatten. Dass sich hier unten noch eine ›Verlorene Welt‹ gehalten hatte, und dass sie von jemand anderem regiert wurde, der den Spieß umdrehte. Dein Mandragoro.«
    »Er ist nicht mein Mandragoro.«
    »Wie dem auch sei. Er griff ein. Das U-Boot wurde zu seiner Beute. Die Pflanzen, die Bäume oder was immer sich hier unten noch alles gehalten hatte, bekam plötzlich ein Eigenleben. Es war nicht mehr zu schaffen, das U-Boot zu retten. Die Kräfte des Dämons waren einfach zu stark. Er hat sich alle geholt. Er hat das Wasser vertrieben - frag mich nicht, wie er es

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